Welchen Farbton für Farbchips??

[Mattes]

Moin Moin zusammen,

ich möchte nun nach fast eineinhalbjähriger Modellbauabstinenz mal mein angefangenes Dio weiterbauen und brauch gleich mal Eure Hilfe.
Mein Faun LKW ist mit "German Grey" lackiert und ich möchte nun gern mittels Farbchips die Alterung vornehmen,weiss aber nicht welchen Farbton ich nehmen soll.Bei Dunkelgelber Lackierung hatte ich die Farbtöne Grau (Grundierung unter der gelben Lackierung) und einen dunklen Braunton (Rost und Schmutz) verwendet.Hatten die Fahrzeuge unter der grauen Lackierung eine dunkelrote Grundierung (Hull Red Tamiya XF 9 z.B.) ,welche bei Kratzern zum vorschein kommen könnte??

Danke schon mal für Eure Antworten .

Gruss Mattes

[Rafael Neumann]

Moin moin,

ich unterstelle einfach einmal, dass alle Fahrzeuge vor der eigentlichen Lackierung mit einem Rostschutzanstrich versehen wurden. Auf Basis dieser Annahme bekommt man es dann aus meiner Sicht mit folgenden Varianten von Kratzern zu tun:

Oberflächliche Kratzer, die nicht bis aufs Metall gegangen sind, zeigen nur die Grundfarbe des Fahrzeugs. Solche oberflächlichen Kratzer werden in aufgehellter Grundfarbe auftragen, also z.B. je nach Grundfarbe des Fahrzeugs in aufgehelltem Dunkelgelb oder aufgehelltem Panzergrau.

Kratzer, die die oberste Farbschicht durchtrennen und bis auf die Rostschutzfarbe heruntergehen, werden in "Rostschutzrot" (früher Mennige) dargestellt.
Beispiel für eine Mischung (MC = Vallejo Model Color):
50% MC 985 Hull Red + 40% MC 871 Leather Brown + 10% MC 916 Sand Yellow).

Kratzer und Abplatzer, die durch alle Schichten gehen, werden mit MC 822 Schwarzbraun und MC 995 Anthrazitgrau aufgemalt, evtl. mit etwas Graphit (Bleistift) nachbehandelt.
Je nachdem, wie rostig die Stellen sein sollen, kann auch mit rostroten Farbtönen ergänzt werden.

Am Besten sieht oft eine Kombination aus allen drei Kratzern aus:
Die aufgehellte Grundfarbe mit dem größten Umfang, dann Rostschutzrot deckend, so dass nur noch an den Rändern (völlig zufällig, auf keinen Fall mit gleichmäßigem Rand) etwas von der hellen Grundfarbe sichtbar ist. Innen dann entsprechend Schwarzbraun, allerdings auch wieder so, dass nur sehr wenig von dem Rostrot stehen bleibt.

An ausgewählten Stelle der Kratzer können dann noch bei Bedarf Regenablaufspuren oder Rostschlieren hinzugefügt werden.

[Katjuscha]

Zitat (Rafael Neumann @ Di, der 19. 05. 2009,08:51)

ich unterstelle einfach einmal, dass alle Fahrzeuge vor der eigentlichen Lackierung mit einem Rostschutzanstrich versehen wurden ... Am Besten sieht oft eine Kombination aus allen drei Kratzern aus

Hallo
Leider stimmt die Aussage, dass alle dt. Fahrzeuge eine rote Grundierung hatten, nicht
Ab Ende 1944 wurde eine helle, grüne Grundierung eingeführt
Als Beweis dient mir hier ein Hetzer aus dem Panzermuseum in Saumur, bei dem starke Farbplatzer dran sind, die bis auf das Metall runter gehen
Da ist kein bisschen Rostschutzrot zu sehen, aber eine grüne Grundierung

Leider kann ich nicht sagen, ob die grauen Fahrzeuge der Wehrmacht generell eine rote Grundierung hatten oder nicht
In Zeitschriften und Foren liest man ja so manche Aussagen
Dafür fehlen mir aber die prakt. Beweise

@Mattes: Ich würde dir empfehlen, die Lackabplatzer und Kratzer nicht zu groß und zu häufig aufzubringen, da sonst schnell ein unrealistischer, bunter Eindruck entsteht
Auch solltest du vermeiden, zu viele dunkle Kratzer (also, welche, die bis zur Grundierung oder gar zum Metall runtergehen) aufzubringen, da diese eher selten sind
Töne die Kratzer dann noch etwas mit einem Filter ab oder staube sie etwas ein
So wirken sie nicht zu kräftig und knallig
Grüße Philip http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/1.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':1:'>

[Mattes]

Moin Moin zusammen,

Danke Euch Beiden für Eure Antworten.Dann werde ich das mal in Angriff nehmen.
Wenn ich die Vorzüge von Milliput schon vor dem Lackieren des Fahrzeuges gekannt hätte,dann hätt ich z.B. die vorderen Schutzbleche über den Rädern noch mit Paar Beulen ausgestattet.
Naja das gibts dann halt beim nächsten mal.

Gruss Matthias