Winterwash, wie bloss??

Begonnen von superbickel, 23. März 2009, 18:06

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

superbickel

Seit geraumer Zeit lässt mich eine Sache in Bezug auf Winterwash gedanklich nicht los. Und zwar geht es um ein ganz hervorragendes StuG III in 1:48, zu sehen in der Kit, Ausgabe 06/2008. Der Erbauer hat, wie schon gesagt, ein StuG III in Wintertarn gebaut, hat aber eine Technik für sein Wash gewählt, die mir so in dieser Form bisher nicht untergekommen ist. Ich versuche es mal zu beschreiben.... Also, der "klassische" Winterwash sieht ja prinzipiell vor, dass das innere einer Fläche stärker weiß ist und zu den Rändern hin eher die Grundfarbe durchblicken lässt, eben so wie sie durch mechanische Belastung usw. zu sehen wäre. So kannte ich es, so machte es für mich Sinn und meine kleine Gedankenwelt war in Ordnung, bis zu besagtem Modell. Der Erbauer hat seinen Winterwash genau anders herum gestaltet; Blechstösse bzw. Kanten sind weiß, und zur Flächeninnenseite hin scheint die Grundfabe immer stäker durch. Nun, hätte es mir jemand so beschrieben hätte ich wohl gesagt:" Was soll´n der Quatsch!? Sooo geht dat nich!" Aber mit den Bildern aus der Kit muss ich sagen, dass das schon verdammt gut aussieht. Nur bekomme ich aber gedanklich Probleme mit dieser Art der Ausführung, da rein vom logischen her das so rum ja nicht "funktionieren" kann, oder?? Ich kann einfach für mich keinen Entschluss fassen, ob das nun realistisch ist oder eher doch nicht. Was denkt ihr darüber? Kann das sein, dass es so herum möglich wäre, oder hat der Erbauer sich da echt krass vergriffen bei seiner Technik?? Eigentlich schwer vorstellbar, aber wer weiss schon....  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/63.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':00'>
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

superbickel

Na wie jetzt? Hat niemand ne Meinung dazu?  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/63.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':00'>
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

Westfront

Servus

Nun ohne Bilder ist das nicht so einfach, mal sehen ob ich am Abend dazu komme die Zeitschrift auszugraben.

mfg
Westfront
http://www.modellbaurunde.at\" target=\"_blank\">http://www.modellbaurunde.at            
Das Hobby soll Freude machen und nicht zum Streß werden

installateur

Hallo Stefan...

realistisch oder nicht das Modell hat einige Preise abgeräumt...unter anderem auch in Folkstone...

grundsätzlich handelt es sich bei deinen Bedenken ja um die großen Flächen auf der waagerechten oder leicht schrägen Platten, also Stellen, wo die Beanspruchung der Mannschaft durch Überlaufen / im Stand drehen..usw am größten ist...ich bin schon der Meinung, dass deshalb der Abrieb dort auch am stärksten sein kann...Vergessen darf man nicht, dass Sven ein stark verwittertes Modell zeigen wollte..( geschütztere Stellen sind z. B. ja noch mit intakter weißer Farbe versehen..)

Gruß Chris

Westfront

Servus

Meinst Du leicht das Stug III B von Sven Frisch mit der Figur von Robert?

Wenn du das meinen solltest denke ich mal er hat mit der Haarspraytechnik gearbeitet, hier erzielst du diese Effekte ziemlich leicht.
Vom Prinzip her sind die großen Flächen eher abgerieben durch stärkere Beanspruchung. An den Kanten hält die Farbe auch schlechter, daher auch da wenig Farbe. Hier kann man dann auch wunderbare chipings einbauen.

mfg
Westfront
http://www.modellbaurunde.at\" target=\"_blank\">http://www.modellbaurunde.at            
Das Hobby soll Freude machen und nicht zum Streß werden

superbickel

Hey, prima! Danke für eure Meinung!

@ Chris  Ja, die Preise hat er meiner Meinung nach auch zu Recht bekommen, wer auch immer der Sven Frisch ist...mir sagt das jedenfalls nichts. Macht aber auch nix.
Die Theorie mit den mehr betretenen Flächen klingt auch für mich durchaus plausibel. Aber warum haben denn andere, ebenfalls "große" Namen im Modellbau genau die Technik anders herum?? Eigentlich dürfte es ja nur eine Variante geben; entweder nutzt sich der Wash so oder so herum ab. Oder??? Das das Fahrzeug stark verwittert sein soll ist mir schon klar, aber die Frage ist eben wie es nun in echt wäre.

@ Westfront  Ich denke auch, dass er zum Teil mit der Methode gearbeitet hat, aber darum geht es mir auch gar nicht. Wie gesagt, ich frage mich wie herum ein verwitterter Winterwash realistisch ist: entweder in der Mitte mehr Abrieb oder an den Kanten?
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

Westfront

Servus Stefan

Nun wer war nun zuerst, Henne oder Ei, die ewige Frage.

Nun zu deiner, ich denke ein Zusammenspiel der Faktoren sollte eben bei der Bemalung einer abgewaschenen Wintertarnung einfließen. Darum eben die erwähnten Stellen, wo, wie von Dir richtig festgestellt, unterschiedliche Farbschichten sind. Und diese sind eben je nach Gebrauch oder Haftung intensiver oder schwächer. Gehen wir davon aus das es sich um Kalkfarbe gehandelt hat, nun diese wird eben auch durch Wasser weggewaschen, hier eben neben den erhabenen Stellen auch in der Mitte. Eigentlich überall dort wo sich Wasser sammeln konnte, eine größere Angriffsfläche bot und so auch einwirken konnte. Kanten bieten zwar eine kleinere Fläche, sind aber meist Abflußrichtungen wo eben wieder mehr Wasser ist.  

Eine Antwort warum noch nicht alle große Namen der Szene so arbeiten kann ich Dir leider nicht geben. Vielleicht hat sich die belgische Schule noch nicht so verbreitet, meines Wissens nach kommt der Stil von dort. Bin mir nicht mehr sicher aber ich glaube Marjin van Gils hat ihn als erster verwendet.

 Als kleines Beispiel sei hier Adam Wilder erwähnt. Ich denke das Du diesen Herren kennen wirst, ein Kumpel von MIG. Der hat unter hat unter anderem vor kurzem erst in desen Forum die genaue Handhabung der Haarspraytechnik erfragt. Er meinte selber das er schon Versuche gemacht habe aber mit negativem Erfolg und siehe da, nach der dortigen Beschreibung hat auch er Erfolg gehabt.

Der Vorteil an dieser Technik ist das du schöne Abstufungen erzeugen kannst was mit weicheren Übergängen verbunden ist.

Hoffe meine Antwort hilft ein wenig
mfg
Westfront




http://www.modellbaurunde.at\" target=\"_blank\">http://www.modellbaurunde.at            
Das Hobby soll Freude machen und nicht zum Streß werden

installateur

Hallo Stefan...


ich habe mir jetzt einige Bilder mit Wintertarnungen angesehen und dabei festgestellt, es gibt beides.Teilweise sogar am selben Fahrzeug...ist also nicht nur Geschmackssache , sondern durch Original-Vorbilder belegt.

Gruß Chris

superbickel

Hallo und Guten Morgen!

@ Westfront  
Zitat
...ich denke ein Zusammenspiel der Faktoren sollte eben bei der Bemalung einer abgewaschenen Wintertarnung einfließen
Ja, das sehe ich genauso, daher u.a. auch meine Frage dazu. Mein Gedanke war eben, wenn Wasser mit seiner nunmal vorhandenen Oberflächenspannung auf einer Fläche steht, so wird es sich ja naturgemäss auf die Mitte dieser Fläche konzentriren, richtig!? Das könnte auch ein Grund für ein mittig verschlissenen Winterwash sein. Wenn man aber davon ausgeht, dass die Kalkfarbe auf Wasserbasis ist, so wird sie wahrscheinlich beim auftragen das selbe tun; sie "konzentriert" sich auf die Mitte der Fläche, ergo wird die Farbschicht dort kräftiger. Daraus schliese ich wiederum, dass die Aussenkanten einer Platte durch mech. Beanspruchung und Wetter als erstes wieder den Originallack durchscheinen lassen werden. Anyway....

@ Chris  Das ist mal hochinteressant! Und vor allem macht es uns die Sache einfacher, denn jetzt habe ich die Wahl. Oder muss ich jetzt noch genauer gucken...!??? http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/63.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':00'>  Ich muss schon sagen, dass diese Sache für mich jedenfalls ein höchst interessanter Diskussionsgrund ist. Letztlich werde ich Farbe auf das Modell bringen, aber dennoch finde ich es sehr interessant mal zu hören wie eure Gedankengänge zu dieser "Problematik" sind.
Danke für eure Meinung!
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

Claudio

Hallo Leute

Sehr interessante Diskussion!

Ich hoffe, das ist jetzt nicht völlig off topic wenn ich wegen der Haarspray-Methode nachhake...

Zitat
Als kleines Beispiel sei hier Adam Wilder erwähnt. Ich denke das Du diesen Herren kennen wirst, ein Kumpel von MIG. Der hat unter hat unter anderem vor kurzem erst in desen Forum die genaue Handhabung der Haarspraytechnik erfragt. Er meinte selber das er schon Versuche gemacht habe aber mit negativem Erfolg und siehe da, nach der dortigen Beschreibung hat auch er Erfolg gehabt.


Wo ist die Methode nachzulesen, könnt Ihr mir da einen Schubs in die richtige Richtung geben?

Vielen Dank und Gruss
Claudio
Im Bau:
Sturmtiger (1:35)
Gloster Sea Gladiator (1:48)

Westfront

Servus

Auf Grund der Regeln im Forum habe ich dir eine Nachricht geschickt, guckst Du.

mfg
Westfront
http://www.modellbaurunde.at\" target=\"_blank\">http://www.modellbaurunde.at            
Das Hobby soll Freude machen und nicht zum Streß werden

Claudio

Hallo Andreas

Vielen Dank!

Tschüss
Claudio
Im Bau:
Sturmtiger (1:35)
Gloster Sea Gladiator (1:48)

superbickel

Für mich bitte auch den Link.
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

joH

Dito, würde mich auch brennend interessieren. Danke!
Johannes.
Make Modellbauforen Great Again.

joH

Hallo zusammen!

Stefan, ich hoffe, es ist okay, wenn ich in deinem Thread mal die Ergebnisse einer kurzen Testreihe von heute morgen poste? Wenn nicht, nur Bescheid sagen, dann mache ich meinen eigenen Thread auf.

Erstens.
Schaut mal, was ich in meinen Favoriten gefunden habe, vielleicht interessiert das noch jemanden?
http://www.rbadesign.net/TERRAPIN/Chipping_Paint.htm" target="_blank">http://www.rbadesign.net/TERRAPIN/Chipping_Paint.htm

Zweitens.
Naja, ich war heute morgen mit meinem Elefanten beschäftigt und habe danach beschlossen, an Probestücken auch mal ein paar Gehversuche mit der Haarspray-Methode zu wagen.
Hier die Ergebnisse.

http://img3.abload.de/img/ww01bc02.jpg" border="0">
Die Opfer meines Versuchs... wer kennt die Flugzeuge? http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/37.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':D'>

http://img3.abload.de/img/ww02ljqe.jpg" border="0">
Hier wurde mit einem alten Borstenpinsel geschrubbt.

http://img3.abload.de/img/ww033hse.jpg" border="0">
Hier mit einem Küchenschwamm.

http://img3.abload.de/img/ww04uimv.jpg" border="0">
Pinsel, Küchenschwamm (+ harte Rückseite, die schwarze), Handbürste, alte Zahnbürsten.

http://img3.abload.de/img/ww051gtj.jpg" border="0">
Bürste und Pinsel.

So, nun ein kleines Fazit meinerseits. Ich weiß nicht, was ich von den Ergebnissen halten soll. Natürlich ist es wieder was ganz anderes, wenn es dann an einem kompletten Modell im Ganzen durchgeführt wird. Aber so, wie ich es jetzt vor mir habe, bin ich doch etwas skeptisch. Seltsam war auch, dass manche Stellen wirklich einfach von der weißen Farbe befreit werden konnten, während andere einfach hart blieben, im wahrsten Sinn des Wortes. Dabei war ich der Meinung, dass alle Teile gleich gut / schlecht mit Haarspray bedeckt waren. Sie wurden auch gleichzeitig besprüht, es besteht also nur ein minimaler Unterschied in der Trocknungszeit.
Wie lange lasst ihr das Haarspray / die Farbe trocknen, bevor ihr selbiger wieder auf die Pelle rückt?
Außerdem habe ich ein bißchen Panik, beim Schrubben an einem "richtigen" Modell Kleinteile abzubrechen, wenn es normal ist, dass die Farbe (teilweise) nur so schwer ab geht.
Bin echt mal gespannt, was hier noch für Ergebnisse präsentiert werden. Denn wie gesagt, im Moment bin ich selbst noch etwas voreingenommen, der Methode gegenüber.

Viele Grüße,
Johannes.
Make Modellbauforen Great Again.