Autor Thema: Der Panzerkampfwagen 35(t)  (Gelesen 925 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline kapo

  • Oberleutnant
  • *
  • Beiträge: 1543
Der Panzerkampfwagen 35(t)
« am: 21. Dezember 2014, 20:26 »


Titel: Der Panzerkampfwagen 35(t)
Autor: Joachim Baschin
Verlag: Motorbuch Verlag / TOM
Sprache: Deutsch, Englisch
Seiten: 220
Preis: ca. 25 €


Passend zu den 1:35 Bausätzen zum Pz.Kpfw. 35(t) von Academy, Tamiya, Bronco, CMK, Revell … habe ich mir kürzlich das schon längere Zeit im Handel erhältliche Buch „Der Panzerkampfwagen 35(t)“ von Joachim Baschin zugelegt. Mittlerweile kann man das Buch auch schon für kleines Geld (ca. 10 €) bei den üblichen Verdächtigen im Internet bestellen.

Um es vorweg zu nehmen: Wer schon die Hefte/Bücher von Francev/Kliment, Spielberger oder Nuts & Bolts zum PzKpfw 35(t) hat und nur auf die technischen Aspekte dieses Fahrzeugs Wert legt, kann es sich überlegen, auch noch dieses Buch zu kaufen; andererseits lohnt sich das Buch von Baschin doch wieder, weil hier zusätzlich und ausführlicher auf die Verwendung des Fahrzeuges u.a. in der Deutschen Wehrmacht eingegangen wird. Man erhält nämlich in Anbetracht der Tatsache, dass der PzKpfw 35(t) in Deutschland hauptsächlich und überwiegend nur in der 1. leichten Division bzw. 6. Panzer-Division eingesetzt wurde, wegen der enthaltenen Gefechts- und Einsatzberichte quasi auch noch eine Einheitenchronik der Pz.Abt. 65 bzw. des Pz.Rgt. 11 vom Beginn des Polenfeldzugs bis hin zum Ende der Operation „Taifun“ mitgeliefert.

Das Buch gliedert sich auf 220 Seiten in insgesamt 19 Kapitel.

Auf den 16 Seiten der ersten beiden Kapitel befasst sich der Autor mit der Entstehungs- bzw. Entwicklungsgeschichte des Skoda S-II-a bzw. den Einsatz des in den tschechoslowakischen Streitkräften dann so bezeichneten LT vz. 35. Interessant finde ich hier die Aufschlüsselung fast der gesamten von Skoda und CKD insgesamt 298 für die tschechische Armee gebauten Fahrzeuge nach Fahrgestellnummer und Produktionsmonat und ihre jeweilige Zuweisung in die tschechoslowakische Armee.

Im Anschlusskapitel wird dann auf 8 Seiten auf die Übernahme des Fahrzeugs in die deutsche Wehrmacht eingegangen. Interessant sind hier die Angaben, die der Autor zur KstN der Pz.Abt. 65 und des Pz.Rgt. 11 hinsichtlich der Ausstattung mit PzKpfw 35(t) bzw. Pz.Bef.Wg. 35(t) macht; desweiteren erschließen sich auch die einzelnen Zuweisungsmonate der vorgenannten Fahrzeuge in beiden Truppenteilen. Außerdem befindet sich in diesem Kapitel auch eine nach Fahrgestell-Nr. aufgeschlüsselte Tabelle der in der Deutschen Wehrmacht eingesetzten Fahrzeuge. Nicht fehlen dürfen natürlich die Abhandlungen zu vorgenommenen Änderungen am Fahrzeug, um sie dem Dienst in der Deutschen Wehrmacht anzupassen, d.h. die Frage, was einen LT vz. 35 vom PzKpfw 35(t) unterscheidet. Abgerundet wird das ganze durch prägnante Erläuterungen zum Farbauftrag und Fahrzeugkennzeichnung.

Die nächsten vier Kapitel befassen sich dann auf insgesamt 95 Seiten mit der Einsatzgeschichte des PzKpfw 35(t) in der Deutschen Wehrmacht während des Polen- und Frankreichfeldzuges sowie während des Unternehmens „Barbarossa“ und der Operation „Taifun“. Interessant sind hier neben den Einsatz- und Gefechtsberichten die Zustandsmeldungen zu den jeweiligen Zeitpunkten. Interessant sind aber auch die Ausführungen des Autors zu besonderen äußeren Merkmale der Fahrzeuge zu den jeweiligen Feldzugszeitpunken (Stichwort: Beladepläne).

Das Kapitel 9 befasst sich dann auf 5 Seiten mit den Besonderheiten des Pz.Bef.Wg. 35(t). Insbesondere wird hier auf die Unterscheidungsmerkmale eingegangen, die ein Fahrzeug des Komanieführers zu dem eines Abteilungs- und Regimentskommandeurs oder ein Fahrzeug der Pz.Nachr.Abt. der Division ausmachten.

Im nächsten Kapitel wird dann auf die Pz.Ers.Abt. 11 eingegangen, also der Ersatzeinheit für das Pz.Rgt. 11.

Kapitel 12 beschäftigt sich dann auf 6 Seiten mit einer weiteren Abart auf dem Fahrgestell des PzKpfw 35(t), nämlich mit dem gepanzerten Mörserzugmittel 35(t) und dem Zugkraftwagen 35(t). Interessant ist hier die tabellarische Aufstellung des Autors nach Fahrgestellnummern, an denen diese Umbauten vorgenommen wurden.

Im Anschlußkapitel befasst sich der Autor dann auf 6 Seiten mit dem Einsatz des PzKpfw 35(t) in der Waffen-SS. Dieses Kapitel war neu für mich, da ich doch immer davon ausging, dass PzKpfw 35(t) nur in der 1. leichten Division/6. Panzer-Division zum Einsatz kamen. Oder hat jemand gewusst, dass 3 PzKpfw 35(t) während des Westfeldzuges der SS-Totenkopfdivision in der Aufklärungsabteilung zugewiesen wurden?

Die folgenden 28 Seiten der Kapitel 13 bis 16 beleuchten dann der Einsatz des Fahrzeuges in der bulgarischen (T-11), slowakischen, ungarischen und rumänischen Armee (R-2), wobei bei letzterer auch auf die Pz.Jg. (Sf) TACAM R-2 eingegangen wird.

Die 7 Seiten des 17. Kapitels haben dann die heute noch existierenden Museumsfahrzeuge zu Gegenstand.

Kapitel 18 befasst sich dann noch einmal auf 30 Seiten mit dem generellen technischen Aufbau des Fahrzeugs.

Kapitel 19 enthält den Anhang (Quellen- und Abkürzungsverzeichnis usw.).

Wie gesagt, alles in allem ein sehr kurzweiliges Buch mit sehr vielen Informationen, die man aber auch aus vielen anderen (teilweise nur noch antiquarisch) vorhandenen Büchern/Heften für bedeutend mehr Geld erhalten kann. Ach ja, es gibt natürlich auch sehr viele (teils bekannte, teils mir unbekannte) Fotos im Buch, teilweise sogar in Farbe. Auch sind einige Farbprofile usw. enthalten.

Obwohl ich die anderen o.g. „Konkurrenz“-Bücher bereits besitze, gebe ich für das Buch von Baschin eine klare Kaufempfehlung ab.

Gruß Kay
Hobby ist die Arbeit, die man Ausbeutung nennen würde, wäre man nicht sein eigener Arbeitgeber