Flüssigspachtel selbst gemacht

Begonnen von Rafael Neumann, 20. September 2021, 12:08

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Rafael Neumann

Hallo zusammen,

in einem Baubericht bin ich auf ein Video gestoßen, wo jemand aus Plastikteilen und Tamiyakleber einen Flüssigspachtel herstellt. Das fand ich interessant, kannt zumindest ich noch nicht und habe es ausprobiert. Man nehme dazu Reste von Spritzlingen, die man mit einem Seitenschneider in kleine Teile zerlegt - je kleiner, desto besser lösen sie sich auf - und es können natürlich auch alle anderen Polystrolreste hinzugefügt werden:



Danach habe ich ein ausrangiertes Glas für Flüssigkleber von Tamiya genommen (recht praktisch mit dem Pinsel) und den Boden mit den Plastikschnipseln bedeckt. Dann wird etwas die gleiche Menge an Flüssigkleber hinzugefügt, wobei ich auch noch einen kleinen Schuß Ethylacetat hineingegeben habe. Das Ganze lässt man eine wenig stehen, unterstützt den Auflösungsprozess ab und zu durch Umrühren und irgendwann erhält man einen flüssigen Plastikspachtel:





Die Konsistenz lässt sich durch Hinzufügen von Plastik oder eben Kleber verändern. Durch den Pinsel lässt sich dieser Flüssigspachtel recht gut dosieren, und er geht auf jeden Fall eine gute Verbindung mit dem Plastik ein, weil er sich ja hineinschmilzt. Am "lebenden" Objekt schaut das dann so aus:



In dem Zusammenhang bin ich auf einen weiteren Tipp gestoßen, den ich auch noch nicht kannte. Ich habe mich immer darüber geärgert, dass ich beim flüssigen Tamiyakleber nicht vernünftig an die Restmenge komme, weil der Pinsel nicht bis ganz zum ohnehin gewölbten Boden reicht. Aber man kann den auseinandernehmen:
Mit einer Zange hält man den hinteren Teil am Deckel fest, und mit einer zweiten Zange oder Aderklemme schnappt man sich das vordere Stück und kann das Teil mit der Pinselspitze aus dem längeren Stück herausdrehen. Danach steckt man die Pinselspitze einfach wieder bis zum gewünschten Maß hinein:



Vorher -- Nachher:



Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.
Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Steffen K.

moinsen,

... das mit dem Plastikspachtel kannte ich schon.
Kannst du ungefähr sagen wie lange der Spachtel dann noch verarbeitbar ist ?


Aber der Trick mit dem verlängern von dem Pinsel des Tamiya-Klebers ist ja mal klasse.   :5:

Gruß
Steffen
"Schöne Grüsse aus der Westpfalz"

Steffen.B.

Danke.  :10:
Mir geht es ebenso wie meinem Namensvetter ; Plastikspachtel kannte ich auch schon. Aber der Tipp mit dem Pinsel is Gold wert !  :22:

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Rafael Neumann

Hallo zusammen,

wie lange man den verarbeiten kann, weiß ich noch nicht, denn ich habe den ja gerade erst angerührt und ausprobiert.
Lässt sich aber echt gut verarbeiten.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Klaus Lotz

Hallo zusammen,

ich denke mal, dass man den Spachtel ja wohl immer wieder mit Kleber anlösen kann, sonst würde die Sache ja gar nicht funktionieren.
Der Tipp mit dem Tamiya Kleber ist super.

Gruß

Klaus
Rettet die Wälder, esst mehr Biber

Christian1970

Danke für den Tipp. Werde ich mal testen.

Gruß Christian  :1:

Rafael Neumann

Ich denke auch, dass man den immer wieder anlösen kann.
Umgekehrt habe ich es ja bisher auch immer gemacht, also z.B. das normale graue Tamiya-Putty mit ein wenig Revell-Contacta versetzt, um es länger und auch geschmeidiger verarbeiten zu können.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

eydumpfbacke

Also ich habe den angelösten Polystyrol schon 2-3 Jahre im Glas und das hält sich sehr gut.
Meiner ist allerdings etwas dicker, als deiner, Achim. Das ist jedoch Geschmackssache, welche
"Verdünnung" man selbst verarbeiten mag.

Den Tipp mit dem Tamiya-Pinsel finde ich sehr hilfreich.
Gruß
Reinhart

Exercitatio potest omnia

Steffen K.


.... na dann werd ich das mal probieren.

Und statt dem teuren Tamiya Kleber doch lieber den Tamiya Airbrush Cleaner.

Ist ja ganau das gleiche Zeug.   ----->  Tamiya Thin Kleber  VS.  Airbrush Cleaner


Danke für die Infos.  :1:
"Schöne Grüsse aus der Westpfalz"

eydumpfbacke

Welcher "Verdünner", ob nun Tamiya Extra Thin oder andere (Revell oder Modelmaster) auf gleicher Basis ist eigentlich egal.

Ich habe übrigens ein Glas der Gunze Farben genommen. Das geht, auch mit dem "Kunststoffdeckel".

Ich trage den Spachtel mit Instrumenten aus dem Zahnarzt-Spektrum auf. Geht sehr gut.
Gruß
Reinhart

Exercitatio potest omnia

Nornagest

Danke für die Info.
Ich kannte beides noch nicht.
:ThumbUp: :10:
Ein paar Modelle wollt ich bauen. jetzt bin ich damit soweit im Rückstand, das ich wohl ewig klebe.