Ätzteile

Begonnen von Dummy376, 15. Oktober 2009, 08:39

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Dummy376

Hallo Zusammen,

im vergangenen Jahr bin ich nach über 30-jähriger Abstinenz wieder zum Modellbau gekommen. Nach dem Bau einiger Automodelle habe ich mich meiner "alten Liebe", den Panzermodellen, zugewandt.

Unglaublich was sich in der ganzen Zeit so qualitativ verändert hat!

Mein erster Bausatz ist der Panther A (späte Version) von Dragon in der Premium-Ausführung mit Zimmerit von Atak in 1:35.

Dem Bausatz liegt eine umfangreiche Platine mit fotogeätzten Teilen bei. Früher hatte ich ausschließlich Modelle in 1:72 zusammen geklebt und damals gabs noch keine Ätzteile. Mein erster Eindruck: Wahnsinn, wie detailliert! Zweiter Eindruck (nach dem Verbiegen und Verbauen der ersten Teile): Sind die wahnsinnig?

Ich benutze u.a. eine Uhrmacher-Stirnlupe und diverse Uhrmacher-Pinzetten und komme mir vor, als ob ich Maulkörbe für Stubenfliegen basteln soll. Wenn ich die Teile alle zusammen- und eingebaut habe, kann ich problemlos als Mikrofilmbeschrifter arbeiten.

Mal im Ernst: wie haltet Ihr es denn mit den Ätzteilen? Verbaut Ihr die alle, oder wählt Ihr aus (nach welchen Gesichtspunkten)? Nicht allen Bausätzen liegen ja so viele Teile bei wie meinem.

Ich bin gerade mit den ganzen Werkzeughalterungen beschäftigt. Die zuerst gebauten sehen noch ein wenig krumm aus, aber so langsam wird es besser. Bin auch schon zweimal mit Lupe durchs halbe Zimmer gerobbt, weil mir ein Teil beim Greifen weggeschnipst ist.

Ein kleines Problem habe ich mit dem Zusammenkleben. Den Tips im Forum folgend arbeite ich mit Sekundenkleber und verwende ein Gel, welches eigentlich noch korrigierbar sein soll. Dies gilt vielleicht für andere Verbindungen: sobald ich jedoch ein Ätzteil aufs Plastik bringe, klebt es sofort wie verschweißt fest. Ätzteil auf Ätzteil, wo ich es gerne etwas schneller mit dem Festkleben hätte (damit ich nicht so lange rumzittern muss), lässt sich der Sekundenkleber (auch derjenige, der "blitzschnell" kleben soll) ganz schön Zeit, bis er anzieht.

Was benutzt Ihr für einen Klebstoff? Ich habe das Gel von Pattex und der "Blitzschnelle" ist von Uhu.

Das Zimmerit habe ich mit Zweikomponenten Kleber angebracht - da kann man schön korrigieren und ausrichten. Danach stinkt jedoch die halbe Bude. Gibt es da Alternativen?

Vielen Dank schon mal für Eure Tips!




Viele Grüße
Andreas

Rafael Neumann

Moin moin und willkommen im Club !!

Wegen der Verarbeitung der Ätzteile empfehle ich das aktuelle Tutorial von Johannes in der Modellbau-Werkstatt. Danach dürften eigentlch keine Fragen mehr offen sein; wenn doch, können sie natürlich gestellt werden. Ansonsten findet man noch einiges zum Thema über die Suchfunktion, indem man die Sparte "Modellbau-Tricks" oder "Modellbau-Werkstatt" und "älter" auswählt.

Ich persönlich benutze für die Verklebung von Atak-Zimmerit flüssigen Sekundenkleber. Damit kann ich auch zunächst nur das Teil anheften und anschließend den Kleber mit einem Pinsel stückweise dahinter laufen lassen. Gerade bei Atak musst Du aufpassen, dass die Teile nicht zu kurz sind. Also besser vorher an das Modell halten und ggfls. mit einem Fön warmmachen und in die Länge ziehen, bis es passt; danach mit kaltem Wasser abschrecken, damit es in der neuen Länge bleibt.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

joH

Hallo und willkommen im Forum.

Ich liebe Ätzteile und versuche auch, alle auf einem Bogen enthaltenen zu verbauen. Man muss aber auch manchmal ernsthaft überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, manche Teile selber aus Draht herzustellen (z.B. Haltegriffe, denn die PE-Teile sind ja nur flach), oder ob man die Bausatzteile überhaupt ersetzen muss (z.B. die Motorenlüfter der Tamiya Leopard 2A5 / A6 Bausätze). Es ist sicher auch eine Frage der persönlichen Schmerzgrenze, Erfahrung und teilweise leider auch Leidensfähigkeit http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'>

Rafael hat ja schon auf meinen Thread hingewiesen - zum Verbinden der Teile kann man, wie man dort sieht, auch einen Lötkolben verwenden. Um dann aber die Ätzteile ans Plastik zu bringen, braucht man natürlich Sekundenkleber. Hier empfehle ich das Pattex Sekundenkleber Gel. Damit habe ich bisher die besten Erfahrungen gemacht. Man hat noch ein wenig Zeit, bevor die Teil fest sitzen; danach halten sie dann auch einwandfrei. Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Teile an das Plastik zu bringen, z.B. mit dem sogenannten "Etch Grip" - dazu kann dir Rafael bestimmt noch etwas genauere Infos geben, denn er besitzt ein solches Gerät.

Zum Kleben der ATAK-Zimmeritplättchen kann man auch ganz normalen Revell Plastikkleber nehmen. Damit die großen Flächen bestreichen und das Zimmerit anbringen. Allerdings sollte man die Ränder dann vorsichtshalber noch mit Sekundenkleber absichern. Habe schon von anderen Modellbauern gehört, dass ihnen das Zimmerit wieder abgegangen ist.

Grüße,
Johannes
Make Modellbauforen Great Again.

StuG

Hallo,

Ich bin bei PE's mittlerweile soweit das ich die Dinger mit Aetylacetat klebe. Ich rauhe bevor ich ans Werk gehe die Rückseite mit Schleifpapier ( K600 ) an und entfette es danach.
Lüftergitter an meinen StuG III z.B. klebe ich wie folgt:
Erst mal mit dem Pinsel das Aetylacetat auf die Klebeflächen am Plastik aufbringen. Kurz warten und dann das Lüftergitter draufpressen. Danach nochmal kurz mit Aetyl dranhalten und es hält.
Bislang ist mir mit der Methode noch keine PE Teil wieder abgefallen.
Wenn ich mir aber nicht 110% Sicher bin nehm noch einen sehr dünnen Draht und tauche den kurz in Hochflüssigen Sekundenkleber von ZAP und halte ihn dann an zwei Stellen kurz ans PE Teil. Durch die Kapilarwirkung zieht es dann den Kleber dahin wo er hin soll.
Hört sich nach viel Aufwand an ist aber halb so wild und hat den Vorteil das man locker Zeit hat das PE Teil richtig zu positionieren.

Für Resin Zimmerit verwende ich 5 Min. 2K-Epoxy von UhU. Das erlaubt ebenfalls gemütliches positionieren der entsprechenden Teile.

Viel Spass beim Kleben

Gruss
Wolfgang
Es gibt nichts was ein Modellbauer nicht hinkriegt....

Dummy376

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/5.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':5:'>

Was den Kleber betrifft, liege ich ja garnicht so falsch. Den Tip mit dem Acetat werde ich mal versuchen - wo erhalte ich die Chemikalie denn?

Das Tutorial hatte ich schon mit großem Interesse gelesen. Ich muss jedoch zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie mit einem Lötkolben gearbeitet habe.....   http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/63.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':00'>

Mit jedem Ätzteil läuft das ganze Handling besser. Man wächst an seinen Aufgaben (oder so ähnlich......).
Viele Grüße
Andreas

Rafael Neumann

Zitat
... Den Tip mit dem Acetat werde ich mal versuchen - wo erhalte ich die Chemikalie denn? ...

Moin,

da es um um das Anlösen des Kunststoffs geht, dürfte das auch mit Nitroverdünnung funktionieren oder man kann es mit dem normalen Plastikkleber probieren. Also etwas Kleber auftragen, dann das Ätzteil in die weich gewordenen Masse drücken und vielleicht noch mit ein wenig flüssigem Sekundenkleber stabilisieren.

Ethylacetat bekommst Du - etwas teurer und mit lästigen Nachfragen verbunden - in der Apotheke, einfacher und günstiger allerdings als Literware z.B. bei Kremer-Pigmente.

Was übrigens auch funktioniert, ist das Anheften der Teile mit Klebewachs aus der Zahntechnik - da braucht man noch nicht einmal den Etch-Grip.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...