Luftsiege

Begonnen von Klaus Lotz, 22. November 2005, 23:25

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Klaus Lotz

Hallo Kampfmaennchen,

die Kameras befanden sich in den Tragflächen, bei Frontalaufnahmen z. B. einer FW 190 kannst Du sie ganz deutlich sehen.
@skywalkerxy. Die Fernnachtjagd, d.h. der Angriff auf die britischen Bomber über Großbritannien hat nichts mit dem Himmelbettverfahren zu tun, das spielte sich über dem Reichsgebiet bzw. über den besetzten Gebieten ab.
Die Fernnachtjagd war auch gar nicht so erfolglos, da die Bomber jetzt da angegriffen wurden wo sie es am wenigsten erwarteten, über ihren eigenen Plätzen. Für diese Art der Nachtjagd wurde oft die Do 17 N benutzt, die in die Bomberverbände einsickerten und parallel mitflogen und sobald sich die Gelegenheit ergab zuschlugen.
Das ganze Unternehmen wurde dann auf Befehl des Herrn H. abgeblasen, angeblich um die Bomber über den Reichsgebiet, wo die Bevölkerung es sehen konnte abzuschießen. Aber ob diese Darstellung richtig ist, darf zumindest angezweifelt werden.

Gruß

Klaus
Rettet die Wälder, esst mehr Biber

Hallöchen. (Ich hoffe, dass gehört in diese Rubrik.)

Es war ja so (soweit ich weis), dass ein (Jäger-)Pilot für jeden bestätigten Abschuss eines Feindfluges einen schönen Zettel als "Zuerkennung" dieses Abschusses in die Hand bekam ... so einen habe ich zumindest einmal in einem Buch von Willi Reschke gesehen, "Jagdgeschwader 301/302" war glaube der genaue Titel.

Na jedenfalls, so viel ich weiß, wurde einem ein Abschuss nur bestätigt (sprich so ein Zettel in die Hand gedrückt), wenn man den Abschussort angeben konnte. So schreibt es zumindest der Willi. Wenn man dann eine Maschine am Boden fand, die abgeschossen, konnte also so ein Zettel ausgestellt werden ...

Aber wie bitte schön konnte man glaubhaft machen, wenn man einen Luftsieg vor/hinter der Front auf Feindboden errungen hat??? Nachprüfen ging ja in dem Falle nicht so einfach, genauso über Wasser ... und wenn es dabei keine Zeugen gab.

Konnte dann trotzdem so ein Zettel ausgehändigt werden?

Des weiteren (zur Info), habe ich gehört (aus VHS: "Nachtjäger - Abwehrkampf im Dunkeln"), dass es im Jahre 1943 wohl so war, dass Nachtjäger wie die Ju 88 mit ihrer "schrägen Musik" den britischen Bomberverbänden in der Nacht bis nach England, bzw. zumindest bis über dem Ärmelkanal, folgten und diese dann im Landeanflug angegriffen wurden. Das soll wohl recht viel Erfolg gebracht haben, so zumindest sollen die Bomberverluste der RAF recht hoch gewesen sein ... über eigenem Territorium.

Man ließ diese Angriffstaktik allerdings bald wieder fallen, da diese Abschüsse nicht bestätigt werden konnten ...

Also wie war denn das bei nicht bestätigten Abschüssen???

MfG
Kampfmaennchen

ModellbauThomas

Hallo

Soweit ich weis war die Fernnachtjagd sehr erfolgreich, bis sie H. "verboten" hatte. Irgendwo hab ich mal gelesen, das die Nachtjäger auch Splitterbomben mitgenommen haben, um auf den Flugplätzen verwirrung zu schaffen....

Um nochmal auf Luftsieganerkennung zurückzukommen:
Nach ner Luftsieg über der Nordsee hat ein deutscher Pilot geschrieben: "Hab absturtz nicht beobachtet, da der Bomber nur ins Wasser fallen konnte". Er bekam den Abschuss nich anerkannt  http://www.ph-modellbau.de/iB_html/non-cgi/emoticons/36.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':36:'>

mfg
Im Bau: Dio: "Die verratene Armee"; Dio für Do 335, Dragon; Mistel 5 alles 1/72

http://www.modellbaufreunde-siegen.de\" target=\"_blank\">http://www.modellbaufreunde-siegen.de

skywalkerxy

Hi Kampfmännchen

also zu deiner frage....

Zum Thema kann ich nur sagen das auch 1939 Luftkämpfe über fremden gebiet stattgefunden haben. wenn es nach deiner bestätigungstheorie der abschüsse ging würden ja asse wie galland und co demnach keine abschüsse bestätigt bekommen haben, da es über feindesland war. das stimmt so aber nicht.....

wenn man sich abschußberichte der geschwader anguckt kann man feststellen das sehr oft " in der nähe von / höhe von" steht. ein grober raum reicht in vielen fällen. 1941 liest man häufig "über dem Kanal höhe xy" und auch über england kam es zu einer nicht geringen anzahl bestätigter abschüssen. die bestätigungsbescheinigung ist auch nach zeugenaussagen ausgehändigt worden. dies ist grade in der anfangszeit des krieges häufig der fall gewesen, da immer mind. 2 flieger zusammen in der luft waren. diese rotte blieb immer zusammen. so konnte als der führer abschüsse vom rottenmann bezeugen und umgekehrt. in der späteren zeit des krieges sind dann auch noch kameras eingesetzt worden welche beim auslösen der bordwaffen mitliefen. der film wurde abgegeben und nach der auswertung konnte man sich seine bescheinigung abholen.

die sache mit den nachtjägern hat mehrere gründe. diese angriffstaktik hat sich nicht bewährt da auch die engländer nachtjäger im einsatz hatten die nur auf deutsche gewartet haben. ein weiterer grund ist das die erfolge nicht so hoch wie erhofft waren. ein voll betankter bomber fängt halt eher feuer als ein leerer........ was richtig ist, ist das viele bomber auf dem heimweg den nachtjägern zum opfer gefallen sind. das liegt aber meines erachtens nach an der zunehmenden erschöpfung der piloten und der crew. allein schon das man zwei mal durch die sdogenannten "himmelbetten" muß war ein harter gedanke. und nur in diesen zonen würde eine aktive nachtjagt ausgeübt, das lag an den damaligen radargeräten, aber das jetzt noch zu erläutern würde den rahmen extrem sprengen.
ich hoffe ich konnte nen bisl helfen.

gruß Maik

Klaus Lotz

Hallo,

ein kleiner Zusatz, ein Luftsieg mußte bestätigt werden, sonst wurde er nicht anerkannt.

Gruß

Klaus
Rettet die Wälder, esst mehr Biber

Aha.

Das mit der Rotte weiß ich natürlich. Aber ich gab ja noch den kleinen Zusatz "ohne Zeugen". Also wenn meinetwegen die beiden sich mal aus den Augen verloren haben sollten, oder einer von beiden bereits abgeschossen wurde ... aber gut, ich will da nicht pingelich sein.

Ich habe mich das nur gefragt, weil der Reschke, und der war ja schließlich Jagdflieger, geschrieben hatte, dass ein so einen Lappen nur bei Angabe des (ungefähren) Ortes gab ... und da natürlich irgendwas runter gekommen ist.

Insofern stellte ich mir die Frage eben wie es beispielsweise 1940/41 über England war. Oder überhaupt, solange Deutschland in der Offensive war, waren ja wohl, meine ich mal, die meisten Luftkämpfe über Feindgebiet.

Und wie gesagt, wenn der Rottenflieger bzw. -führer mal nicht als Zeuge herhalten konnte, wurde die Bestätigung natürlich etwas schwer. Aber das mit den Kameras hört sich sehr interessant an. Das wusste ich noch nicht. Aber wo sollen denn die Kameras - meinetwegen in einer Bf 109 oder Fw 190 - gewesen sein???  http://www.ph-modellbau.de/iB_html/non-cgi/emoticons/63.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':00'>

MfG
Kampfmaennchen

E-Stelle

Hallo beisammen, möglich war auch folgendes, wie mir ein ehemaliger Nachtjäger erklärte: Hat im Kampfgeschehen - und das in der Nacht! - nicht die Wirksamkeit der Treffer unmittelbar beobachten können, lediglich ein paar Minuten später einen Aufschlagbrand. Da sich aber nach Recherche kein anderer Nachtjäger in dem Sektor befand, wurde ihm der Abschuß zuerkannt. So konnte es auch gehen.

Hallo,

Mir hatte der Urgroßvater meines Bekannten gesagt ,dass der Abschuss bestätigt werden musste und zwar durch ein anderes Flugzeug oder durch mindestens einem Besatzungsmitglied ( bei Bombern...). Es stellte sich wie ihr ja gesagt habt raus das man die position sagen konnte aber niemand dies überprüfen konnte.

Ich hoffe es hat euch geholfen.

Mfg

Wikinger

ein weiterer grund für das einstellen der nachtjagd über feindgebiet war neben der gegnerischen jagd auch, dass die hochtechnischen und geheimen funkmessgeräte in feindeshand fallen konnten. ein gekapertes gerät konnte die effektifität der nachtjagd bis zum truppeneinsatz neuer geräte auf monate oder jahre stark beeinträchtigen. zum thema nachtjagd gibt es nach meinem dafürhalten ein "standardwerk":
Radarkrieg und Nachtluftverteidigung über Berlin 1939 bis 1945
von Helmut Bukowski-
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Das Buch enthält 4 Farbfotos, 368 s/w-Fotos, 251 Zeichnungen, 11 Abbildungen.

Erstauflage: ja
Author: Bukowski, Helmut
Auflage: 1
Seiten: 312
Erscheinungsjahr: 2006
Abmessungen: DIN A 4
Sprache: Deutsch
Bindung: kart. Ausgabe