Geilenkirchen 1944, Teil2: Panther G

Begonnen von Rafael Neumann, 19. März 2010, 21:05

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Panzergrenadier222

Der Neumann entwickelt sich aber rasch zu JoH2 weiter. Holla !

Saubere Arbeit Rafael. Macht sehr viel Spass dabei zuzusehen. Lötest du die Ätzteile mittlerweile auch ? 0o
There is no past and there is no future   -   Because time is always NOW.

SchoeniR6

Wirklich klasse was du da baust!
Geht ja wirklich bis ins allerkleinste Detail.
Da braucht man wirklich ein gehöriges maß an geduld.
Melde mich hier zwar nicht sehr oft aber verfolge deinen BB
immer sehr gern. Klasse Modellbau.

Schönen gruß Daniel http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/biggrin" border="0" valign="absmiddle" alt=':biggrin'>
Im Bau: -E100
             -Sd. Kfz. 250
             -Secret Project

-->1:72<--

joH

Mori Mori Mori Mori Mori Putty, da wirds ja schon beim Namen kompliziert http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'>
Sieht für einen ersten Versuch auf jeden Fall schon mal gut aus. Gerade auf Metall halten Spachtelmassen im Regelfall schon nicht gut und dann muss man da auch noch so ein garstiges Muster reinbringen...

Nur weiter so.

Joh
Make Modellbauforen Great Again.

Rafael Neumann

#153
Hallo zusammen,

@Phil: Vielen Dank für die Blumen, aber von Johannes Arbeiten bin ich noch meilenweit entfernt. Es wird sich erst auf Dauer zeigen, ob man eine gute Leistung auch wirklich konstant abrufen kann, und ich bin definitiv noch in der Experimentierphase - siehe auch das Dach meines M-26: Versuch macht "kluch".
Die Ätzteile löte ich eigentlich schon von Anfang an. Ich habe schon beim Fehrmann die Schutzbleche und Seitenschürzen gelötet, beim M-26 viel Kleinzeug wie die Werkzeughalterungen und nun geht es hier halt weiter; allerdings habe ich bisher immer Lötpaste und einen Lötbrenner benutzt, noch nie einen Lötkolben, und der soll nun beim Panther endlich seine Premierenfeier erleben.

@Daniel: Ein wenig Geduld gehört natürlich dazu, aber ich stecke auch einen ganzen Teil meiner Zeit in die Recherche - und gehe dabei auch noch einigen anderen kollegen auf die Nerven (. . . Johannes, Chris, Edi, Jan, Jörg, Martin . . .

und auch @Johannnes: Das Zeug haftet auch auf dem Messing prima, aber wahrscheinlich tut es das auch nur, weil es bei der Verarbeitung so extrem stinkt. Ist wohl wie bei "wasserlöslichen" Farben im Gartenbau, die auch nicht halten und nichts vernünftig schützen: Was nicht stinkt, taugt auch nichts . . .   :teufel:
Hast du Deine Packung eigentlich schon angefangen und das Zeug ausprobiert ?

Genug getratscht, widmen wir uns wieder dem Panther - es soll ja so etwas wie ein Baubericht werden, und da soll auch ein wenig gebaut werden. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass ich die Staukiste auf der linken Fahrzeugseite weglassen möchte. Hier fehlten allerdings die dazugehörigen Befestigungen. Anstelle der gebogenen Haken, die ich ja für meinen Panther nicht verwenden kann, wurden die Staukisten am Gustav in zwei Stahlösen eingehangen. Wie so eine Befestigung aussehen kann, hat mir Edi freundlicherweise anhand eine Fotos gezeigt. Der neue Aber-Satz 35K04 hat tatsächlich solche Teile, die aber leider auch auf der Zusatzplatine fehlen:



Also wieder ran ans Blech. Mit dem Papierschneider wird ein schmaler Streifen Kupferblech abgeschnitten, auf die passende Länge und mit einer provisorischen Biegeschablone aus Plastik in Form gebracht:









Herausgekommen sind dabei zwei kleine Halterungen, die dann an der linken Heckseite montiert werden:



Hierzu habe ich dieses Mal nicht den EtchGrip nehmen können, sondern die Teile mit Ethylacetat verklebt. Das funktioniert bei Kleinteilen ganz gut, indem man mit einer Pinzette die Teile in das angelöste Plastik drückt; das hält einwandfrei und das Foto dazu kommt, wenn am Heck die restlichen Teile verbaut wurden.

Weiter geht es nun endlich mit den Schmutzfängern aus dem Aber-Satz. Die Bausatzteile hatte ich bereits vor einiger Zeit abgeschnitten, so dass auf jeden Fall der Platz für die Fender vorhanden war - und gleichzeitig der Zwang, diese auch zu bauen. Hierum wird es also in diesem Teil des Bauberichts gehen:



Diese Arbeiten habe ich für mich dazu benutzt, um endlich meinen Lötkolben einzuweihen. Bevor es losgehen kann, werden die großen Teile mit dem Lötbrenner ausgeglüht (geht schneller als mit einer Kerze), dann angeschliffen, gesäubert und die Grate entfernt. Das funktioniert mittlerweile sehr gut mit einer feinen Schere und einer Nagelfeile, und da sind sie auch schon:



Entsprechend der Anleitung sollten zunächst die Rillen und/oder Nietpunkte in das Material gedrückt werden, wozu ich einen Kugelstopfer verwende:



Wenn das erledigt ist, sehen die Bleche zwar etwas geprellt aus, aber das gibt sich bald wieder:





Das erste Opfer meiner echten Lötversuche wird nun der obere Teil des Fenders. Nach dem Prägen der Linien wird der Fender mit Hilfe von runden Hilfswerkzeugen in Form gebracht. Ich habe dazu diverse Messinggewichte einer alten Waage benutzt - klappt wunderbar. Der obere Teil von 3L ist ja nur an einer Seite mit dem Fender verbunden, der Rest ergibt sich erst durch die Biegung:



Genau dieser Spalt muss dann zugelötet werden, und das funktioniert tatsächlich. Zur Löterei selbst verweise ich immer wieder gerne auf die hervorragenden Anleitungen von Johannes (sowohl die älteren beiden Einzelberichte in der Werkstatt als auch das Tutorial) und die Anleitung von Chris in dem Baubericht zum Stryker. Ich habe versucht, daraus für mich eine praktikable Vorgehensweise zu ziehen, mit der ich vielleicht klarkomme. Weil wir bereits so gute Dokumentationen im Forum haben, kann ich zum Glück auf entsprechende Fotostrecken verzichten - unabhängig davon hatte ich auch keine Hand mehr frei, um während der Lötarbeiten noch Aufnahmen zu machen. Zunächst habe ich mit Ätzteilresten ein wenig experimentiert und gespielt, um ein Händchen für "meine" vorgehensweise zu bekommen. Für die Löterei selbst benutze ich die StarTec-Lötstation ST301, die ich auch zum Wachsspachteln und für den EtchGrip benutze; die hat zwar "nur" 30 Watt, ist aber regelbar und es klappt recht gut. Größere Teile werden halt wieder mit dem Brenner bearbeitet - wenn wirklich erforderlich. Bei den ersten Versuchen mit dem Lötkolben (Temperatur ca. 380°) macht man durchaus so seine Erfahrungen, was funktioniert und womit man vielleicht auch nicht klarkommt:

Von dem ersten Versuch mit Lötfett und Lötpaste war ich nicht überzeugt, also habe ich das wieder gelassen. Die Lötpaste werde ich aber weiterhin verwenden, wenn ich den Brenner benutze.

Was ich im Moment ebenfalls aufgegeben habe, ist der Versuch, wie Chris mit dem Lötkolben "etwas Lötzinn" aufzunehmen. Das klappt bei mir überhaupt nicht, denn selbst auf dem Lötdraht schiebe ich eine Kugel zusammen. Wenn überhaupt, mache ich mit dem Lötkolben eine kleine Kugel, die dann irgendwann daran hängenbleibt und mit der kann ich weiterarbeiten. Das überzeugt mich noch nicht, irgendetwas läuft da schief und ich habe garantiert noch "Beratungsbedarf".

Die dritte Variante hat dann endlich für mich den gewünschten Erfolg Erfolg gebracht. Die zu verlötenden Teile werden mit Lötfett bestrichen und fixiert (Pinzette, Klebeband, Pattafix - was auch immer). Dann schneide ich entzsprechend der zu verlötenden Stelle ein Stück Lötdraht ab und lege diesen an die Teile in das Lötfett. Mit dem Lötkolben wird dann das Lötfett erhitzt, es schmilzt das Lötzinn und mit dem Kolben kann man eine saubere Lötnaht herausstreichen. Erst habe ich es nicht geglaubt, aber nach ein paar Versuchen kommt tatsächlich etwas Vernünftiges dabei heraus.



Hier kann es es besser sehen, und die Lötstelle gefällt mir saugut:



An der anderen Seite des Fenders hat Aber eine Hilfestellung gegeben, indem diese kleinen Zähne eingearbeitet wurden, um den Rand besser bearbeiten zu können:



Nachdem auch hier das Teil in die richtige Form gebogen wurden, greifen diese Zähne ineinander und können - wie bei Scharnieren - miteinander verbördelt werden:



Danach muss man allerdings die kleinen Spalten komplett mit Lötzinn auffüllen, um wieder eine ebene Fläche zu bekommen und diese später verschleifen. Ob das wirklich hilfreich ist, muss jeder für sich entscheiden. Bei dem Unterzug, der ebenfalls gelötet wurde, gibt es diese Zähne nicht und da muss auch ein recht schmales Teil zusammengelötet werden:





Den ersten Abschluss meiner Lötarbeit bildete dann das kleines Klappteil an der Innenseite des Schmutzfängers. Dieses Teil ist erforderlich, damit auch bei angebautem Schmutzfänger die Schäkel montiert und benutzt werden können; groß ist das Teilchen aber nicht:



Und hier noch einmal das Zwischenergebnis meiner Gesellenprüfung, nachdem die Teile gereinigt und mit feiner Stahlwolle / Messingbürsten versäubert wurden:







Das war es erst einmal wieder, vielen Dank für's Zuschauen . . .
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

joH

Zitat (Rafael Neumann @ Di, der 09. 11. 2010,17:46)
[...]
Die dritte Variante hat dann endlich für mich den gewünschten Erfolg Erfolg gebracht. Die zu verlötenden Teile werden mit Lötfett bestrichen und fixiert (Pinzette, Klebeband, Pattafix - was auch immer). Dann schneide ich entzsprechend der zu verlötenden Stelle ein Stück Lötdraht ab und lege diesen an die Teile in das Lötfett. Mit dem Lötkolben wird dann das Lötfett erhitzt, es schmilzt das Lötzinn und mit dem Kolben kann man eine saubere Lötnaht herausstreichen. Erst habe ich es nicht geglaubt, aber nach ein paar Versuchen kommt tatsächlich etwas Vernünftiges dabei heraus. [...]

Erstmal: Wow, was für ein Monsterbericht in dem schon ziemlich umfangreichen Gesamtwerk.
Zweitens: Sehr sehr gute Rundungen hast du hinbekommen.
Drittens: ABER 35K04 scheint der absolute Uber-Ätzteilsatz zu sein - da ist ja wirklich alles drin, was man sich wünschen kann.
Viertens: Zum Zitat: Das ist ja genau die Vorgehensweise, die ich auch praktiziere und in meinem Bericht beschrieben habe. Versuch nur beim nächsten Mal noch weniger Lötzinn in die zu lötenden Stellen zu legen. Es genügt wirklich ganz wenig, bei den kleinen Stellen, die wir verbinden müssen.
Fünftens: Die "Laschen". Da würde ich mir wünschen, dass du die Biegekanten noch eckiger machst, weniger rund.
Sechstens: Weiter so!

Joh
Make Modellbauforen Great Again.

Rafael Neumann

#155
Hallo zusammen,

Johannes hat vollkommen recht, der Aber-Satz 35K04 beinhaltet wohl wirklich alles, was man für einen kompletten Panther G benötigt. Er wäre nicht ganz billig, aber für jemanden, der eine Ätzteilorgie haben möchte, bekommt man reichliches Spielmaterial. Hätte es den Satz schon gegeben, als ich mit dem Gustav angefangen habe, wäre er eine Überlegung wert gewesen. Aber so hatte ich ja bereits begonnen, mir die anderen Sätze zuzulegen - und da ist auch schon genügend Blödsinn dabei. Mit diesen Laschen hatte ich ja das erste Mal zu tun, da würde ich beim nächsten Mal anders herangehen und dann werden die Kanten vielleicht auch eckiger. Jetzt sind sie einfach ein wenig ausgelutscht, passt aber ganz gut zum Gesamtbild meines Panthers.

Weiter geht es mit dem Baubericht. Letzendlich habe ich nicht mehr lange gezögert, das Zimmerit noch ein wenig angeglichen und die Staukiste letzendlich an der rechten Seite platziert:



An der Unterseite der Auflagenschiene fehlten noch drei Schrauben, mit denen die Staukiste von unten befestigt wurde. Hierfür habe ich Schrauben von Calibre35 benutzt, die ich für verschiedene Schraubenarten mit diversen Durchmessern habe:



Je nachdem, welcher Detaillierungsgrad gewünscht oder erforderlich ist, kommen halt verschiedene Schrauben und Bolzen zum Einsatz. Wenn es um die Darstellung einer flachen Mutter geht, nehme ich meistens die freigeätzten Teile von MIG, die ich auch schon einmal beschrieben hatte; solche Schrauben gibt es wohl auch von Lion Roar. Brauche ich dagegen eine mehr plastische Darstellung, greife ich lieber auf Schrauben aus Resin zurück, in diesem Fall entweder die von Calibre35 oder welche von Bronco. Die Resinschrauben können in vielen Fällen durch eine vorhandene Bohrung hindurch verklebt werden, was den zu befestigenden Teilen tatsächlich noch ein wenig mehr Stabilität gibt. In anderen Fällen wird nur der Schraubenkopf benötigt, wie bei mir hier werden die Köpfe dann vorsichtig mit dem Skalpell abgetrennt:



Von den Schrauben an der Schiene habe ich im Moment noch kein Foto, aber wie das aussehen kann, zeigen auch diese Bilder von den Gittern am Heck des Panther. Dies sind ebenfalls Resinschrauben, weil auf den Bausatzgittern nur leichte Umrisse von Schrauben angedeutet wurden:



Danach ging es mit den Schmutzfängern weiter, denn auch dort fehlten noch ein paar Kleinigkeiten. Zunächst wurden kleine Auflagewinkel angelötet, mit denen die Schmutzfänger angeschweisst wurden. Das erste Bild zeigt den Lötversuch, das zweite das grob "vorgesäuberte" Ergebnis:





Danach wartete etwas ganz Feines auf mich. Vorne an den Schmutzfängern konnte jeweils ein Teil hochgeklappt werden, damit auch bei montierten Fendern noch die Benutzung der Schäkel möglich war. Wie diese Klappteile auf dem Fender auflagen war erst unklar, dann hat mir aber Edi mit einem Foto helfen können; auch Jan hat mich dabei noch unterstützt - vielen Dank an dieser Stelle Euch beiden. Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass an dem Klappteil eine Leiste angeschweisst war, damit das Teil auf dem eigentlichen Fender aufliegen kann.

Es geht nun um diese Leiste, die auf dem kleineren Schmutzfängerteil angelötet werden soll. Auf dem Bauplan sieht dieser Vorschlag noch vernünftig aus, aber machen wir uns nichts vor: Die Leiste - also das Teil 10 - ist exakt 6 mm lang:



Zunächst wurde das Scharnierteil um eine Kanüle von 0,4mm herumgebogen und auf dem Teil angelötet; das alleine war schon ein Knaller für sich, kann ich nur jedem Kaffeetrinker wärmstens ans Herz legen:



Dann war die Leiste an der Reihe. Was genau die 6 mm bedeuten, sieht man hier ganz gut; vor allem weil es bedeutet, dass die Hälfte der Längsseite auf dem Klappteil angelötet werden muss, die andere Hälfte dient ja als Auflage, damit das kleine Teil auf dem Fender halten kann:



Letztendlich haben mich die beiden Leisten ungefähr eine Stunde an mehrfachem anlöten, wieder herunternehmen, erneut anlöten, warmmachen und verschieben, alles wieder weg, noch einmal vor vorne usw. usw. gekostet, aber irgendwann waren die Dinger einigermaßen dort, wo sie hinsollten:





Diesen Teil der Arbeit würde ich tatsächlich als meine kleine Meisterleistung bezeichnen, und ich denke, ich bin beim Löten mit dem Lötkolben wirklich ein gutes Stück weitergekommen. Nichts ist unmöglich, es ist zum Großteil reine Übungssache. Jetzt fehlen mir nur noch die asbestbeschichteten Finger von Chris - das würde auch noch einiges erleichtern.  <!--emo&:teufel--><img src="http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/teufel" border="0" valign="absmiddle" alt=':teufel'><!--endemo-->

Ach ja, als ich mir dann wieder mein Vorbildfoto angeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass ich mir die Arbeit auch hätte sparen können. An meinem Bagger fehlen die Dinger nämlich komplett:



Der letzte Knaller für diesen Teil meines Bauberichts war dann der Haltewinkel für den rechten Schmutzfänger, auf dem der Scheinwerfer montiert wird. Wäre ich bei Plastik geblieben, wäre alles kein Problem, denn der war ja schon Teil der Wanne. Aber nein, es musste ja unbedingt Messing werden, also dieses hier:



Ich habe keine Verkleinerung ins Foto eingebaut, die dreieckigen Winkel sind 3 mm lang und entsprechend hoch. Auch dies hat wieder ein wenig gedauert, weil man die nicht einfach festklemmen kann; ins Lötfett stellen geht auch nicht, weil die einfach umfallen, wenn das Lötfett heiß wird. Irgendwann habe ich dann einen Zahnstocher vorne abgeschnitten, eine Kerbe hineingemacht und den Winkel hineingesteckt. Damit konnte man das Ding einigermaßen an die richtige Position bringen und festhalten. In der anderen Hand war der Lötkolben, also keine Hand frei für eine Kamera, so dass nur das Endergebnis gezeigt werden kann - hier bereits am Fahrzeug montiert:





Demnächst geht es dann mit den Seitenblechen weiter. Schönen Dank für's zuschauen.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Joefi

Achtung:
die Verwendung von Ätzteilen gefährdet Ihre Gesundheit und verlängert die Bauzeit....

Gruß
Jörg

Tolle Arbeit, sehr beieindruckend.

sbuss

Zitat
als ich mir dann wieder mein Vorbildfoto angeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass ich mir die Arbeit auch hätte sparen können.


Aber so konntest du deine Lötkünste verfeinern. Und das ist die investierte Zeit allemal wert!
http://i39.tinypic.com/6sang6.png\" border=\"0\"> http://i62.tinypic.com/r2q15w.jpg\" border=\"0\">

Rafael Neumann

#158
Hallo Jörg und Stefan,

dafür bringen gerade die Ätzteile aber auch eine Menge an zusätzlichem Bauspaß und man lernt einiges dazu. Da ja sprachloses Entsetzen herrscht: Wo waren wir stehengeblieben ?

Meine Lötübungen haben mir so gut gefallen, dass ich gleich noch ein paar Übungseinheiten dazugebucht habe. Die nächsten Teile waren nun die Schienen, an denen die Kettenabdeckungen befestigt werden konnten. Hier der entsprechende Auszug aus dem Bauplan des Aber-Satzes 35222:



Leider ist es nicht damit getan, nur die seitlichen Schienen zurechtzubiegen und irgendwie an der Wanne zu befestigen. Wenn es vernünftig aussehen soll, gehören dazu auch die Befestigungen für die Bleche, die zurechtgebogen und unter die Schienen gelötet werden sollen. Diese werden zunächst aus dem Rahmen getrennt und versäubert:



Irgendwie habe ich mich dieses Mal etwas schwergetan, die unterschiedlichen Radien und Biegungsrichtungen zu verstehen, die für diese Teile nötig waren. Wie immer bei solchen Problemen komme ich dann mit einer Schablone weiter. Ich habe die Teile aus der Aber-Anleitung kopiert und vergrößert. Damit lässt sich dann schon etwas anfangen, man kommt leichter zum richtigen Ergebnis und ruiniert bei diesen Versuchen keine Ätzteile; diese Dinger brechen leider sehr schnell durch, wenn der vorgeprägte Knick mehrfach in beide Richtungen belastet wurde:





Gleichzeitig findet man mit so einem Papiermodell auch schnell heraus, in welcher Reihenfolge die Teile gebogen werden sollten. Ich habe daher mit der ersten Biegungen angefangen und zunächst auf einem Lederrest eine Rundung hineingedrückt:



Danach konnte ich die Teile an der Rundung meines Biegewerkzeuges in die endgültige Form bringen. Es geht garantiert auch ohne, aber manche Sachen lassen sich einfach leichter erledigen. Ich benutze hierfür seit längerem ein Biegewerkzeug von TheSmallShop.







So waren nach relativ kurzer Zeit alle Halterungen zurechtgebogen, wobei die noch fehlenden seitlichen Biegungen erst nach der Montage hinzukommen:





Dann kamen die eigentlichen Schienen an die Reihe. Zuerst mussten wieder die Nieten durchgedrückt werden, danach wurden die Kanten umgebogen. Hier war das Biegewerkzeug auf jeden Fall hilfreich, denn es musste eine schmale und vor allem lange Kante zurechtgebogen werden. Nachdem dies erledigt war, konnte ich mit der Vorbereitung der Lötarbeiten beginnen, also wie immer schleifen, säubern usw.; zuletzt habe ich dann die Schienen auf ein Holzbrett geklebt, um besser arbeiten zu können und weil man auf dem Klebeband die Positionen der Halter vernünftig anzeichnen kann:



Mittlerweile habe ich mich nicht nur an die Arbeit mit einem Lötkolben gewöhnt, sondern auch herausgefunden, wie ich damit am Besten arbeiten kann. Ich komme mit einer Temperatur von 350°C - also etwas weniger als bei Chris - sehr gut zurecht. Interessanterweise nimmt eine Lötspitze auch eine zu hohe Temperatur durchaus übel, sie bekommt Haarrisse und dann funktioniert das Ding nicht mehr. Meine Lötspitze war beispielsweise von den ersten Fehlversuchen bereits so verunreinigt, dass kein Lötzinn mehr aufgenommen wurde. Weil auch die Reinigung mit einem Salmiakstein nicht mehr half, habe ich ein wenig gegoogelt und herausgefunden, dass ich durchaus nicht der Einzige mit diesem Problem war. Im Forum von Stannol wurde in einem Artikel (http://www.stannol.de/phpBB2/viewtopic.php?t=83) )genau das beschrieben, was ich auch schon bei mir festgestellt hatte:
Nach mehreren gelungenen Lötvorgängen wurde die Lötspitze immer matter bis sie schliesslich ganz dunkel war und sich nicht mehr benetzen lies. Das Lötzinn schmolz zwar noch, aber es perlt ab und ein vernünftiges Löten ist nicht mehr möglich. Ursache hierfür kann ein hoher Zinnanteil (gerade auch in bleifreien Loten) sein, der agressiv auf die Lötspitze wirkt. So bildet sich schon nach kurzer Zeit eine nicht oder nur schwer benetzbare Oberfläche, die Schwarzfärbung entsteht durch verkohlte Flussmittelrückstände. Was dann helfen kann - und zumindest meiner Lötspitze geholfen hat - ist dieses hier:



Es handelt sich um einen Lötspitzenreiniger und Verzinner; den bekommt man beispielsweise bei Conrad. Die Lötspitze wird einfach über Oberfläche gestrichen und/oder leicht gedreht. Danach ist die Spitze verzinnt und man kann wieder vernünftig damit arbeiten; hat zumindest bei mir funktioniert. Wie immer lässt sich mit vernünftigem und funktionierenden Werkzeug meistens auch gut arbeiten.

Außerdem musste ich feststellen, dass der Salmiakstein nicht bei sog. Dauerlötspitzen hilft, der ist nur für die alten
Spitzen aus Kupfer gedacht. Wenn man die Spitze neu aufgebaut hat und sie wieder funktioniert, kann man auch noch folgendes machen:
Man lässt nach dem Lötvorgang das überschüssige Lötzinn an der Spitze und reinigt die Spitze erst, wenn es an den nächsten Lötvorgang geht. Dies setzt die Standzeit der Spitze herauf und die Spitze kann nicht so schnell ausbrennen.
Wenn sich das Lötzinn an einer feinen Spitze zu einer Kugel verformt, liegt dies auch einfach an der Oberflächenspannung des Lötzinns. Man hat dann meistens zu viel Lötzinn abgeschmolzen und eine dicke Kugel will halt an eine größere Fläche, dass heißt das Lötzinn läuft nach oben und ist nicht mehr dort, wo man es braucht.

Es hat sich dann tatsächlich schon ein wenig Routine eingestellt; falls eine Lötstelle nicht so gut geworden ist, lässt sich das durchaus wieder korrigieren. Die kleinen Teile sind zwar eine gewisse Fleißarbeit, aber nichts ist unmöglich. Sie können mit Lötfett gut in Position gehalten werden, dann gibt man ein kleines Stück (weniger als 1/2 mm) Lötzinn in das Fett, drückt das Teil mit einem Zahnstocher fest (ggfls. Position korrigieren), nimmt dann den Lötkolben, hält ihn ins Lötfett, beides wird heiß, das Lötzinn schmilzt und verläuft sehr sauber - und das hält wirklich bombenfest:





Auf diese Weise werden dann nacheinander alle Halterungen an die Schiene gelötet:





Für jede Fahrzeugseite werden zwei Schienen benötigt. Diese werden mit Winkelstücken verbunden und mit diesen Winkeln auch an der Wanne befestigt:



In der Mitte werden beide Schienenteile mit einem dieser Winkel zusammengelötet, am Ende der Schiene bildet der Winkel halt eine Auflage:





Genug geschwafelt. In den nächsten Tage geht es dann hier wieder weiter, die Schienen müssen ja auch noch mit den Schmutzfängern verbunden werden und es fehlen noch überall ein paar Muttern bzw. Bolzen. Wie immer Feuer frei für die kritische Anmerkungen und Tipps . . .
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

installateur

Hallo Rafael,

sehr interessante Arbeit und ausgesprochen guter Erfahrungsbericht...dein Baubericht wird aufmerksam verfolgt, auch wenn ich selber momentan arbeitsbedingt nur wenig zum Modellbau komme...also meinen dicken  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/23.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':23:'> ....

zu den asbestbezogenen Händen.. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/37.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':D'>  wenn du fleißig weiter übst hast du die spätestens in 8-10 Jahren auch erarbeitet... http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/31.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':31:'>

Gruß Chris





Steffen23

Hallo Rafael,

erst mal Danke für die tolle Ausführlichkeit, mit der Du diese Lötarbeiten beschreibst. So ganz langsam werde ich mich wohl auch mal rantrauen, denn viel falsch kann man nach Deiner Lektüre echt nicht mehr machen!!!

Deine Ergebnisse sehen einfach fabelhaft aus, groooßer Respekt!!!

Ein Fleiß-Sternchen hast Du Dir damit auf jeden Fall verdient:

* ( damit's nicht verloren geht: einfach irgendwohin kleben! )

Weiterhin alles Gute

Steffen
Man kann alles sagen - freundlich und mit Respekt .
Derzeit im Bau: P-39Q

SchoeniR6

Echt Toll! Vor so Sachen hab ich echt sehr viel Achtung!
Da muss man sich ja ständig selbst antreiben wenn man schon stunden an so kleinen Details ist. Einfach klasse was gezeigt wird.

Schönen Gruß Daniel http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/biggrin" border="0" valign="absmiddle" alt=':biggrin'>
Im Bau: -E100
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             -Secret Project

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sbuss

Interessant. Endlich sehe ich mal einen Unterschied zum PE-Satz von Voyager - da muss man nämlich noch Löcher in die Wanne bohren, in die dann kleine Zapfen zu stecken sind, die an den von dir gebogenen Schürzenhalterungen stecken. Wenn man also diese Halterungen nicht in dem Abstand der Wannenbohrungen an der langen Schiene befestrigt hat, dann lässt sich die gesamte Schiene nicht an der Wanne montieren...

Da gefällt mir der Aber-Ansatz doch etwas besser, weil es hier nicht auf Superdupergenauigkeit ankommt. Die Schiene wird mit den Schürzenhalterungen ja an der Wanne mit Sekundenkleber befestigt, oder?

Wie geht es den Fingern?

Stefan
http://i39.tinypic.com/6sang6.png\" border=\"0\"> http://i62.tinypic.com/r2q15w.jpg\" border=\"0\">

Michnix

http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/7.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':7:'>  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/7.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':7:'>  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/7.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':7:'>  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/7.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':7:'>  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/7.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':7:'>
Supertolle Arbeit!
Ich bin echt begeistert von der detailarbeit die du hier leistest!

 http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/15.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':15:'>

Gruß
Peter

Rafael Neumann

#164
Hallo zusammen,

vielen Dank für die netten Kommentare und für den Fleißstern. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass Fotografieren, Bilder bearbeiten und hochladen sowie die Schreiberei oft länger dauern als die Bauaktivitäten. Ich fasse 'mal kurz ein paar Antworten zusammen:

Meinen Fingern geht es prima, denn ich habe bisher nur einmal aus Verzweiflung eines der Teile direkt anfassen müssen und dann vorsichthalber einen Lederlappen dazugenommen. Von den feuerfesten Händen von Chris bin ich daher noch meilenweit entfernt; ich bin aber auch gar nicht sicher, ob ich mir die wirklich verdienen und somit erarbeiten möchte.  

Diese vielen kleinen Details sind so eine Sache, also für mich gleichzeitig ein Fluch und ein Segen. Sie halten auf, aber es macht auch unheimlichen Spaß, so etwas hinzubekommen oder eben auch selbst zu bauen - auch wenn man einiges davon später nicht sehen wird. Allerdings muss man tatsächlich seinen inneren Schweinehund immer wieder motivieren, damit es weitergeht. Im Moment leidet darunter halt wieder der M-26 - man kann nicht alles haben. Aber die Zeit in die Lötarbeiten zu investieren, hat sich definitiv gelohnt. Die zu verlötenden Teile halten bestens und ich kann mich an immer kleinere Teile heranwagen.

Stefan, die Schienen können mit Sekundenkleber angeklebt werden, denn die Teile haben an der Rückseite die gleiche Schräge wie die Panzerung. Ich werde allerdings vorne die Schmutzfänger mitsamt der Schiene an die bereits verklebte Halterung anlöten und in der Mitte und hinten (an den Winkeln) ebenfalls den Etch-Grip nehmen. Vielleicht kommt dann von unten an ein paar Stellen noch ein Sicherheitstropfen an Sekundenkleber hinzu.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...