Geilenkirchen 1944, Teil2: Panther G

Begonnen von Rafael Neumann, 19. März 2010, 21:05

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Virus

Moinsen.
Es gehört wohl schon etwas Irrsinn dazu so etwas zu bauen und zu dokumentieren. Die 2 Modelle der M26 und der Panther, wie viele Tage an Arbeit sind denn da schon investiert worden?
Das müssen doch schon Monate sein, allein die ganze Recherche vorher zu den einzelnen modellen.
Wahnsinn aber im positiven Sinne.
Gruß
Derzeitiger Bau: PIIIJ

                           

Rafael Neumann

#136
Moin moin,

nur nicht übertreiben. Von einem "Meister" bin ich noch Welten entfernt, dafür baue ich noch nicht wieder lang genug und in der entsprechenden Qualität; aber ich lerne fast täglich dazu - was allerdings meinen beiden Modellen nicht immer gut bekommt, denn ich werfe auch gerne wieder etwas über den Haufen. Insgesamt beschreibe ich das immer gerne als "positiv bekloppt".

Aber ich muss sagen, dass mir gerade die Recherche dieser beiden Fahrzeuge sehr viel Spaß gemacht hat und auch noch macht; gerade dies ist für mich ein recht wichtiger Aspekt am Hobby Modellbau.

Und ja, es sind ja auch bereits einige Monate ins Land gegangen, weil ich nicht immer Zeit zum beuane habe, und auch die Familie häufig nach mir schreit. Ich versuche das alles irgendwie unter einen Hut zu bringen, aber so geht es eben manchmal nur langsam voran. Und wenn man den Bau auch noch "vernünftig und ausführlich" dokumentieren will (oder soll, was ja auch gerne seitens der geneigten Leserschaft gewünscht wird), nimmt auch dies einiges an Zeit in Anspruch.

Aber ich werde mir weiterhin Mühe geben und den Bau der beiden Modelle irgendwann zu Ende bringen.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Steffen23

Hi Rafael,

Deine Baudokumentation ist hervorragend, da gesteht man Dir sicher auch ein gewisse Zeitspanne zum Bau ein!!
Gut Ding will schließlich Weile haben!


Alles Gute
Steffen
Man kann alles sagen - freundlich und mit Respekt .
Derzeit im Bau: P-39Q

sbuss

Aber vielleicht möchtest du noch den Grat entfernen, der auf der PE-Halterung für das Abschleppseil (selbst mit meinen schlechten Augen!http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'> zu erkennen ist?

Ist dieses Etchgripdingens eigentlich empfehlenswert? Auf dem Foto sieht das etwas unhandlich aus. Wie sind da deine Erfahrungen?

Grüsse, Stefan
http://i39.tinypic.com/6sang6.png\" border=\"0\"> http://i62.tinypic.com/r2q15w.jpg\" border=\"0\">

Rafael Neumann

#139
Hallo Stefan,

ja ja, der Grat kommt noch weg, keine Angst, aber es sind ja am Heck auch noch andere Dinge zu bereinigen; kommt alles noch.

Zu dem Etch Grip:
Wie so oft ist es eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels. Ich habe mir vor einem Jahr diesen EtchGrip zugelegt und zum Geburtstag gegönnt, weil ich schon eine elektr. Lötstation hatte und somit nur noch den Aufsatz brauchte. Ich habe beim Bau meines M-26 die Vorgehensweise beschrieben und auch eine kleine "Versuchsreihe" gestartet. Wenn jemanden das noch interessiert, findet sich das in diesem Beitrag: https://www.modellbauforen.de/cgi-bin/ikonboard.cgi?act=ST;f=17;t=16036;hl=etch+grip;st=30"

Weil ich das Regelgerät hatte brauchte ich nur den Heizgriffel selbst, den ich mit einer alten und der neuen Spitze gekauft wurde. Die Meinungen über dieses Gerät können auseinandergehen, aber die Klebewirkung ist doch enorm. Die ein oder andere Anpassung der Halterung wird noch vorgenommen, aber die Teile kleben bei planer Oberfläche deutlich besser als mit Sekundenkleber. Die Vorgehensweise ist immer gleich. Zuerst wird das Ätzteil eingeklemmt und erhitzt, an das Klebepad gehalten (wohl nur ein Abschnitt einer Heißklebestange), dann zusammen noch einmal erhitzt, für wenige Sekunden auf das Plastik gedrückt (dabei mit einem Scalpell gehalten), der EtchGrip wird abgezogen, das Teil noch 2-3 Sekunden festgehalten, bis der Kleber erkaltet, und fertig.

Solche Klebeverbindungen von 1x1mm und 1x2mm hatte ich mit Gewichten von 50 und 100g getestet, und die Klebestellen haben die Belastung auch mit 100g ohne Probleme gemeistert. Es solllte aber schon eine flächige Auflage für den Kleber vorhanden sein und man muss das Teil auch vernünftig greifen können. Es sind halt ein paar Kleinigkeiten zu beachten, aber dann funktioniert es ganz gut.

Bei den verwendeten Haltern handelt es sich ja auch nur um gebogene Messingprofile, an einer Seite mit einem kleinen Holzknopf zum Anfassen versehen; ich denke, wenn man ein Wachsspachtelgerät hat und nicht ganz ungeschickt ist, lässt sich mit einer zweiten Spitze auch ein EtchGrip herstellen: Die Spitze abschneiden oder aus dem Elektronikbereich ein entsprechendes Teil mit einer Schraubenaufnahme kaufen .. das sollte gehen.
Oder man baut eben aus Messing-Vierkantprofilen (1x2mm) eine eigene Halterung auf und schleift die Profile z.B. noch spitz an, um Kleinteile besser greifen und halten zu können.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

#140
Hallo zusammen,

nach diesem technischen Ausflug zum Etch Grip geht es wieder ein wenig mit dem Baubericht weiter. Es war wieder Zeit für ein paar neue Ätzteile, und somit kamen die Staukästen für das Heck an die Reihe - zumindest der erste, weil ich mit dem zweiten nun endlich das Löten mit dem Lötkolben ausprobieren will. Der erste wurde wieder mit Lötpaste "zusammengebraten". Es geht um diesen Ätzteilrahmen, aus dem die Staukästen und die dazugehörigen Schlösser entstehen sollen:



Wie immer wird vor der Verarbeitung der gesamte Rahmen zunächst mit einem Schleifflies oder Schleifpapier gesäubert und aufgerauht. Hier habe ich zum ersten Mal das Schleifflies aus dem Klempnerbereich genommen (hatte Chris empfohlen), und das funktioniert einwandfrei. Danach wird der Rahmen mit einem feuchten Tuch gesäubert und das erste Teil wird ausgeschnitten:



Die Prägungen habe ich mit einem sog. Kugelstopfer von 0,6mm gemacht. Davon habe ich einige mit verschiedenen Maßen, und die lassen sich sehr sauber führen. So sehen diese Dinger aus:



Es handelt sich bei den Staukästen um recht große und kompakte Teile, die sehr gut zurechtgebogen und versäubert werden können. Zum Löten selbst gibt es inzwischen so viele erstklassige Beschreibungen, dass ich mir die Details wohl sparen kann. Es bleibt also die Kurzversion:
Teile biegen, mit Lötfett einstreichen,
dann mit Lötpaste zusammenpappen,
an einigen Stellen zusätzlich mit Klebeband fixieren, weil nur die Gehrungen aufeinanderstehen,
dann mit dem Brenner erwärmen,
hoffen, dass alles gut geht und das Teil dann in etwa so aussieht:





Mir gefällt der Staukasten ausgesprochen gut, das Teil ist nun stabil verbunden und kann mit feiner Stahlwolle und einer im Proxxon eingespannten Messingbürste von den Lötmittelresten befreit werden.





Danach kamen noch die Deckel und ein paar Kleinteile an die Reihe, wobei ich eigentlich nur noch die Deckel benötige. Zu den Blechteilen hat mir Edi geschreiben, dass diese nur an frühen Panther D montiert waren - die kann ich also getrost weglassen.

Danach habe ich mit einem Hammer und einer Kugelschreibermine ein paar Dellen in die Kiste gehauen, um sie ein wenig verbeult aussehen zu lassen, und das Ergebnis reicht für meine Zwecke aus, um einen "used look" zu erzeugen:





Ich hatte mich ja an die Bauanleitung gehalten, und nach dieser wurden an der Rückseite noch zwei Teile G10 verbaut, die rechts und links für die Staukästen eine Auflage bilden, wie man das hier im Bauplan sehen kann:





Wenn man die Bilder von einem Panther zu Rate zieht, handelt es sich bei diesen Auflagen nur um eine sehr dünnes Blech. Danach sieht es so aus, als wenn die von Dragon aus diesem dünnen Blech



tatsächlich so ein dickes Plastikteil gemacht haben. Ich konnte das natürlich nicht so lassen und musste entweder das Plastik dünner schlleifen oder die Teile durch Eigenbauten ersetzen. Das Schleifen funktionierte nicht wirklich vernünftig, so dass ich die Teile letztendlich abgeschnitten habe, um sie als grobe Vorlage zu benutzen. Das Material für die Bleche ist nun Kupferblech von 0,2mm Stärke:



Daraus habe ich zunächst passende Streifen geschnitten, diese abgelängt und eingekerbt, wo es erforderlich war:



Diese Teile sind deutlich dünner als die Originalteile aus Plastik und sind alleine optisch passender - der Aufwand hat sich also zumindest aus meiner Sicht gelohnt:





So, ´das war's zunächst wieder. In den nächsten Tagen geht es dann mit den Staukästen in die nächste Runde. Schönen Dank für's Zuschauen.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

jäger351

hallo zusammen

puh da bin ja echt froh das ich meinen panther erst mal auf eis gelegt habe
so ist es mir wenigstens möglich all die genialen kniffe und tricks nachzu machen
und was viel wichtiger ist durch die extrem genaue aufschlüsselung der einzelnen abschnitte werd ich hoffentlich viele meiner sonst gemachten fehler vermeiden können
so freu ich mich natürlich doppelt auf das endergebnis

also
D A N K E    D A N K E
und bitt weiter so
es ist eine freude mitzulesen

grüsse jäger 351
t34 85  2x  für FAn
bmp2
puch g und 12M18
usw....

Notger

Hi Rafael,

die Staukiste sieht sehr gut aus! http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/gut.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':gut:'>  Auch wenn das bei Dir mit dem Löten so einfach aussieht, kriege ich doch etwas Bammel vor meinem ersten Lötversuch, der bald bei mir ansteht...

Viele Grüße

Notger

Rafael Neumann

#143
Hallo Ihr zwei,

na wenn ich zumindest noch zwei Leser habe, die mit meinem Geschreibsel etwas anfangen können, muss ich ja wohl weitermachen . . . . 

Zu der Löterei:
Es gibt ja inzwischen wirklich eine erstklassige Anleitung von Johannes und auch die Ausführungen von Chris in dem Baubericht zum Stryker. Damit als Basis braucht man zumindest keine Angst mehr vor den ersten Gehversuchen zu haben. Man kann immer noch einiges falsch machen (zu viel Lötzinn, zu wenig, zu viel Wärme, zu wenig, verschmutzte Teile . . .), aber daraus lernt man und vermeidet diese Fehler. Von daher würde ich auch die ersten Versuche nicht mit einem echten Ätzteilsatz, sondern mit entsprechenden Resten und den Rahmen starten.

Die Löterei ist wirklich kein Hexenwerk. Ich habe seinerzeit mit einem Brenner und Lötpaste angefangen, weil das der erste Tipp von Johannes war, den er als Lötanleitung in die Werkstatt gestellt hatte; die mit dem Lötkolben kam später und das Tutorial noch später. Inzwischen komme ich zwar mit dem Brenner klar, aber man kann wohl mit einem Lötkolben die Wärme sehr viel feiner und gezielter dosieren als mit der Flamme, wo doch eher das gesamte Bauteil erhitzt wird. Und genau das werde ich nun bei der zweiten Staukiste ausprobieren. Ich benutze dafür Messingmaterial von einem Modelleisenbahnzulieferer, dass ich bereits vor längerer Zeit bekommen habe, also einfach ein Stück Messing mit der Pinzette auf ein anderes stellen und die Teile verlöten.

Das kann man so entweder mit dem Brenner und Lötpaste üben, oder eben auch mit dem Lötkolben:
Ätzteilrest vom Rahmen abschneiden, Lötfett darauf (damit hält es bereits ein wenig), mit einer Kreuzpinzette auf einen anderen Ätzteilrest stellen, ein Stückchen Lötzinn abknipsen, in das Lötfett legen und das Basisteil mit dem Lötkolben erwärmen. Wenn das Lötfett die Wärme überträgt und das Lot silbrig wird, den Kolben entfernen, aber die Teile nicht bewegen, bis das Lot erkaltet ist.

Insgesamt wirklich keine Hexerei, sondern reine Übungssache, und man sollte einfach irgendwann anfangen. Die Verbindungen sind deutlich besser als solche, die mit Sekundenkleber gemacht wurden; insbesondere dann, wenn man nach dem Verarbeiten noch an den Teilen herumbiegen muss.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Soldiersmurf

Je mehr ich dir zuschaue umso mehr kommt mir der Gedanke mich auch mal an das Löten von Ätzteilen zu wagen.
Für deine Tips, Erklärungen und Bilder muss ich einfach mal ein fettes Danke in den Raum werfen !  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/5.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':5:'>
LG
Sascha

kilkenny1970

Zitat (Rafael Neumann @ Di, der 26. 10. 2010,14:42)
Hallo Ihr zwei,

na wenn ich zumindest noch zwei Leser habe, die mit meinem Geschreibsel etwas anfangen können, muss ich ja wohl weitermachen . . . .  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'>


Mach dir mal keine Sorgen, ich lese auch noch fleissig mit. Bin etwas bauabstinent, weil wohl bald aus beruflichen Gründen ein Umzug ansteht und ich mich nicht mit etwas halb gebauten später rumärgern will, weil Teile flöten gegangen sind.

Wieder grosses Kino was du da zeigst! http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/26.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':26:'>




Gruß
TJ

www.imperial-armory.com

Im Bau: Befehlsjäger 38 1:35 Dragon

Steffen23

Hallo Rafael,
da mach Dir mal keine Sorgen: Es sind sicher mehr als zwei, die hier gespannt mitlesen! Ich guck fast jeden Abend rein ... und staune, wie GENAU Du arbeitest -  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/11.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':11:'> !!

Das mit dem Löten ist halt einfach so ne Sache: Auch ich habe da irgendwie Bammel vor - aber ich werde es mal machen, denn Du hast mir da Mut gemacht.
So schwer kann das doch nicht sein!!!!!!!!
( Sagte der Nichtschwimmer und sprang vom 5-er !! )

Alles Gute
Steffen
Man kann alles sagen - freundlich und mit Respekt .
Derzeit im Bau: P-39Q

installateur

Hallo Rafael, freut mich, dass bei dir die Arbeit weiter geht...schöne Lötarbeit hast du wieder fertig gestellt..

Gruß Chris

Rafael Neumann

#148
Hallo zusammen,

dann werde ich Euch 'mal fein weiter mit meinem Baubericht zumüllen, wie sich das gehört.
@Chris: Ein Lob vom Meister der Slat Armor ehrt mich natürlich. Ich bin aber wirklich gespannt darauf, was sich mit einem Lötkolben noch herausholen lässt. Dazu werde ich dann aber auch noch etwas schreiben.

Wie wäre es als Zwischenbericht mit einem kurzen Ausflug in meine Welt des Wahnsinns ?
Die Montage der Staukästen ist ja eigentlich klar und der geneigte Modellbauer hält sich gerne an die Anleitung. Warum ich bereits so oft erwähnt habe, dass ich gern viel Zeit in die Recherche stecke, erklärt sich an dem nun folgenden Beispiel. Es geht um diese netten Haken an der Oberkante der Staukästen, die ja offensichtlich für die Montage benötigt wurden:



In dem Moment kam ich noch nicht darauf, dass die seitlichen Bleche aus dem Set für meinen Gustav ja ebenfalls überflüssig waren. Also habe ich die Teile ausgeschnitten, lustig zurechtgebogen und dabei erstaunt festgestellt, dass die Teile beim Versuch, diese an den eingekerbten Stellen abzukanten, rasch abbrechen. Was nun ? Klar, wird halt nachgebaut. Also wieder aus 0,2mm-Kupferblech einen entsprechenden Streifen schneiden und zunächst mit der Flachzange abkanten:



Um zu zeigen, dass es auch ohne teures Biegewerkzeug funktioniert (auch wenn dieses die Arbeit meistens erleichtert), steckt man nun ein Ende des Streifens unter ein Stahllineal


und biegt das offene Ende über einer Spritzenkanüle von 1,2mm rund





Dann werden die Enden noch zurechtgebogen, damit die Halterung über die Rückwand passen würde





und letztendlich kommen (voraussichtlich) solche Haken dabei heraus:



Und wozu das Ganze ?
Natürlich für die Katz, denn diese Haken hatten nur die Panther A und D, leider nicht der Gustav.
Also für Nüsse gebaut, denn das hätte man vielleicht doch herausbekommen können. Nun hatte mir Edi das Geheimnis verraten (lieben Dank !<!--emo&;)--><img src="http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'><!--endemo--> und ich habe wieder wieder etwas gelernt. Ich glaube aber auch, dass ich noch die beiden anderen Bücher aus der Panzer-Tracts Reihe zum Panther brauche, damit ich auch später besser die Ausführungen vergleichen kann.

So hat jeder seine eigenen Teufel, mit denen er kämpft, und zum Wochenende geht es mit den eigentlichen Staukästen weiter.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

#149
Hallo zusammen,

einen meiner persönlichen kleinen Teufel habt Ihr nun kennengelernt, also genug gejammert. Der erste Staukasten war nach diesen "überflüssigen" Arbeitsschritten zwar fast fertig, aber es fehlte irgendwie noch etwas. Man fand früher bestimmt verschiedene Truppenimprovisationen und daher musste auch hier noch ein wenig Zimmerit her. Vielleicht war der Original-Staukasten abgefallen oder zerstört, auf jeden Fall wurde an dem nächsten von der Besatzung selbst Hand angelegt. Die Beschichtung war daher nicht mehr so einheitlich wie bei den großen Flächen. Hier einmal der Atak-Staukasten, der mir trotz kleinerer Beschädigungen an der Unterseite zu "stromlinienförmig" aussah:



Etwas anders sollte es schon aussehen. So weit die Theorie, aber wie bzw. womit setze ich das am Besten in die Praxis um ? Ich hatte bereits vor einiger Zeit von Johannes einen Tipp bekommen, dass bei Amorama jemand namens Sam Dwyer einen recht hübschen Panzer IV nach einem Vorbildfoto baut und die Zimmerit-Beschichtung selbst herstellt; das verwendete Produkt hieß Mori-Mori-Putty. Es handelt sich um eine 2-Komponenten-Polyester-spachtelmasse aus Japan, der Name klang interessant und die Eigenschaften des Materials lasen sich gut. Allein schon die Farbe macht was her:


(Quelle: Armorama, Baubericht Panzer IV von Sam Dwyer)

Ich habe daher damals für Johannes und mich je eine Packung geordert und nun war es an der Zeit, das Zeug auszuprobieren. In Sam's Blog bei Armorama ist die Vorgehensweise optimal beschrieben, aber leider hatte er auch mit einer der ersten Anmerkungen 100%ig recht: das Zeug stinkt wie verückt nach Lösungsmittel, ist also daher mit Vorsicht oder besser im Freien zu genießen. So sieht das Zeug dann aus:



Wenn man es verarbeitet, sollte man auf Sam's Warnungen hören, damit man nicht wie er den Rest des Tagen gegen Windmühlen und andere Halluzinationen ankämpft. Ich habe mich bei der Verarbeitung an Sam's Hinweise gehalten und bin gut damit gefahren. Ich verwende also für das Auftragen ein sog. Malmesser aus dem Künstlerbedarf und für die Struktur die Zimmerit-Spachtel von Tamiya (es soll auch noch welche von Gum Ka geben, aber das sagte mir nun gar nichts).

Die Masse selbst hat eine angenehme Verarbeitungzeit von ca. 30 Minuten, bis Sie auszuhärten beginnt, so dass sich auch kleinere Fehler noch gut korrigieren lassen. Wenn ein Auftrag nichts geworden ist, nimmt man einfach alles wieder komplett herunter und beginnt von vorn. Allerdings sollte man - wie immer bei 2-Komponenten-Massen - nicht zu viel auf einmal anrühren. Hilfereich ist es hier auch, alle Teile, die mit einer Schicht versehen werden sollen, vorher zurechtzulegen.

Weil ich nur einen Teil meiner Staukiste bearbeiten wollte, habe ich zunächst die Umrisse der geplanten Beschichtung ermittelt (also die Maße des Staukastens), auf einen Streifen Tamiya-Tape übertragen und das Tape auf die Staukiste geklebt:





Danach konnte die Spachtelmasse angerührt werden. Zunächst wird ein wenig der Spachtelmasse aus der Tube in einen Behälter gegeben, z.B. einen Kronkorken. Dann gibt man mit einem Zahnstocher eine kleine Menge Härter hinzu und vermischt die beiden Teile, bis eine einheitliche gelbe Farbe erreicht ist:





Dann wird die Spachtelmasse mit dem Malmesser aufgetragen. Falls jemand sich darunter nichts vorstellen kann, hier ein Bild von so einem Teil, das es in verschiedenen Größen und Ausführungen gibt:



Danach kann man die Fläche mit einem Zimmerit-Spachtel durchkämmen, ich habe hier den mit einer Teilung von 0,7mm verwendet:





Die Spachtelmasse verzeiht durchaus kleinere Fehler, lässt sich gut korrigieren und insgesamt angenehm verarbeiten. Das Ergebnis sah noch nicht perfekt, aber durchaus brauchbar aus (weil ich auch keine große Lust, vorher zu üben <!--emo&:teufel--><img src="http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/teufel" border="0" valign="absmiddle" alt=':teufel'><!--endemo--> ):



Mehr hatte ich zunächst gar nicht vor, so dass ich mich um die Verschlüsse des Staukastens gekümmert habe. Die Einzelteile dafür waren die hübschen, kleinen Dinger in dem Kreis (liegen auf der Bauanleitung):



Die Teile wurden versäubert, zurechtgebogen und montiert:





Irgendwie fehlte aber doch noch ein wenig Zimmerit an einer Seite und der unteren Kante, also habe ich am nächsten Tag diese Flächen noch einmal abgeklebt und nachgebessert. Die Oberfläche wird noch leicht angeschliffen, aber bis dahin sieht die Kiste nun so aus:



Und noch der Vergleich zu dem Staukasten von Atak, ist aber reine Geschmachssache, denn qualitativ ist das Teil von Atak sehr gut:



Insgesamt also wieder ein kleines Teil in der Sammlung, das demnächst montiert werden kann:



Ich bin mir im Moment noch nicht sicher, ob ich die zweite Staukiste überhaupt montiere; vielleicht werden an der Rückwand auch nur die Halterungen ergänzt. Danach sind dann die Kotflügel an der Reihe. Vielen Dank für's Zuschauen . . .
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...