Pz.Kpfw.VI H Tiger Ausf.H2

Begonnen von Steffen.B., 19. Juni 2024, 20:49

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Steffen.B.

Dies ist ein älterer Baubericht, begonnen im Juli 2011. Ich möchte ihn hier aber dennoch zeigen.

Also worum geht es hier ? Pz.Kpfw.VI H Ausf.H2 wird den Wenigsten etwas sagen, daher kurz zur Erläuterung :
Den Sd.Kfz.181 "Tiger I" kennt jeder. In dessen Entwicklungsstadium hieß der "Tiger I" noch VK 45.01 (H). Und in eben jenem Stadium war Oberst Fichtner (Chef von WaPrüf 6) nicht mit dem von Krupp entworfenen Turm für den VK 45.01 zufrieden (jener Turm, der dann doch auf dem bekannten "Tiger I" saß). Also ging von WaPrüf 6 ein Auftrag an Rheinmetall einen alternativen Turm zu entwerfen, die Kanone sollte dabei 140mm Panzerung auf 1.000m durchdringen können. Im Gegensatz zum Krupp Turm, war hier aber nicht das Kaliber 8,8cm vorgegeben. Zwischenzeitlich wurde die Anforderung angehoben, jetzt sollten 100mm Panzerstahl bei einer Neigung von 30° auf 1.400m durchdrungen werden. Rheinmetall hatte ursprünglich das Kaliber 7,5cm bei einer Kaliberlänge von L/60 gewählt, auf die neue Forderung wurde mit einer Kaliberlänge von nun L/70 reagiert. Im Ergebnis lieferte Rheinmetall schließlich unter der Bezeichnung Vk 45.01 (Rh) einen Turm mit einer 7,5cm KwK L/70, welcher die Zustimmung des WaPrüf 6 fand. So wurde der Entschluß gefasst, nur die ersten 100 Fahrzeuge mit dem Krupp Turm und der 8,8cm KwK L/56 auszustatten und ab dem 101. Fahrgestell den Rheinmetall Turm mit 7,5cm KwK L/70 zu verbauen. Um Verwechslungen zu vermeiden, hieß die Variante mit Krupp Turm Ausf.H1 und die Variante mit Rheinmetall Turm Ausf.H2.
Nun geschah aber Folgendes, mittlerweile war auch die 8,8cm KwK L/56 soweit entwickelt, um den neuen Forderungen zu entsprechen. Und da dies bereits ein eingeführtes Kaliber war, änderte die Waagschale zugunsten des Krupp Turmes. Der Rheinmetall Turm ging also nie in Serie. Bekannt und fotografisch belegt ist lediglich ein 1:1 Holzmodell, da sei beispielsweise auf die Publikation Panzer Tracts No.20-1 'Paper Panzers' verwiesen.



Was ich bauen möchte, ist eine Darstellung eines möglichen Prototypen bzw. 0-Serie des Pz.Kpfw.VI H Ausf.H2.
Als Basis dient mir der Tamiya Bausatz Nr.35216 "Tiger I Frühe Produktion", welcher etwas modifiziert wird, um den ersten 20 tatsächlich gebauten Serien-Wannen zu entsprechen. Diese 20 Fahrzeuge (natürlich mit Krupp Turm) wurden der sPzAbt.502 zugeteilt und sind relativ gut fotografisch dokumentiert. An Bildmaterial zur Wanne mangelt es also nicht.
Der deutsche Kleinserien-Hersteller MR-Model bietet unter der Nr. MR-86 den Rheinmetall-Turm in Resin an. Diesen Turm hatte ich mir schon vor längerer Zeit direkt beim Hersteller gekauft. Positiv fallen erst mal ein gedrehtes Alu-Rohr und ein Lukendeckel der Kommandanten-Kuppel in sauberem Zinnguß auf. Kommandanten-Kuppel und Rohrblende haben massive Angüsse sind aber perfekt gegossen. Und das war es dann schon mit dem Licht, jetzt kommt der Schatten. Auf dem Turmdach sind doppelt glockenförmige Lüfter angegossen - die lassen sich weder auf dem Originalbild vom Holzturm, noch auf gängigen Plänen finden. Das kann man noch weg schnitzen und durch normaler Lüfter ersetzen. Was mich aber wirklich stört, das sind die aberhunderte Luftblasen, die teilweise an wirklich saudämlichen Stellen sitzen. Alles zu seiner Zeit ... fangen wir mal mit der Wanne an :

Ich habe noch den Tamiya Nr.35194 "Tiger I mid production" Bausatz (gelbes Plastik) in meinem Bestand. Dieser Bausatz ist zwar in einigen Punkten etwas anders als mein Basis-Bausatz (graues Plastik), aber er eignet sich gut zum Veranschaulichen der Änderungen an meinem Basis-Bausatz. Auf den Bildern schaut alles noch ziemlich grob aus, aber ich bin ja auch noch in der Rohbau-Phase. :mrgreen:

Die ersten 20 Serien-Wannen hatten ebenso wie der Prototyp anders gestaltete vordere Verlängerungen der Unterwannen-Seiten. Denn beim Prototypen war noch vorgesehen eine an Scharnieren nach vorn abklappbare zusätzliche Panzerplatte anzubringen. Das mußte am Modell nachgebildet werden. Also wurden wurden die Bohrungen für die Schäkel zunächst mit heiß gezogenem Gußast verschlossen und Plastik-Sheet angeklebt. Die Innenseiten müssen wie gezeigt verdickt werden, hier mit 0,5mm Plastik Sheet geschehen. Anschließend wurde vorn Material abgesägt und dann auch schon mal die Gegenverschraubungen der Seitenvorgelege angeklebt.
Es muß noch ordentlich versäubert und neue, anders positionierte Bohrungen für die Schäkel gebohrt werden.



Bei den beiden hinteren Schäkel-Aufnahmen wurden die nach unten weisenden "Nippel" entfernt, die gab es erst ab Februar 1944 am "Tiger I". Zudem sieht man hier auch die verschlossenen Positionierungshilfen für die Seitenbleche und das Kettenaufziehseil.



An der Heckplatte wurden sämtliche Positionierungshilfen für Werkzeuge, Luftfilter usw. verschlossen. Bei den ersten 20 Wannen war hier noch nichts ab Werk vorgesehen, die wenigen Originalaufnahmen in Heckansichten zeigen allesamt jeweils verschiedene Werkzeuge in verschiedenen Positionen. Lediglich der Sockel für eine Sternantenne an der Heckplatte ist allen 20 Wannen gemeinsam.
Die Halterahmen für die hinteren Kotflügel bleiben, sie sind auch an den Originalen zu sehen. Die Kotflügel selbst werden nicht dran kommen. Das angegossene röhrenförmige Kolonnenfahrgerät wird noch durch ein frühes rechteckiges ersetzt.



Die Abstandshalter links und rechts an der Wartungsluke des Motorraums wurden entfernt, die wurden erst im Mai 1943 eingeführt. Das Lager für den Haken zum Offenhalten der Motorwartungsluke sitzt an der grauen Luke (Bausatz Nr.35216) schon richtig, Ab März 1943 wurden Lager mitsamt Haken etwas nach rechts versetzt - so wie an der gelben Motorwartungsluke (Bausatz Nr.35194) zu sehen.



An der Platte über dem Lenkgetriebe wurden die vorderen Kotflügel entfernt. Die sehr frühen Fahrzeuge hatten hier einfach nur gebogene Riffelblechplatten. Beim Bausatz Nr.35216 ist diese Platte im Gegensatz zum Bausatz Nr. 35194 ein separates Teil, was die Schnitzarbeiten erleichterte.
Auf dem Wannendach wurden schon einmal die Sockel der Bosch Scheinwerfer angebracht und verkabelt. Zudem wurden auch hier sämtliche Positionierungshilfen für Werkzeuge mit heißgezogenem Gußast verschlossen.



Die Frontplatte der Oberwanne stammt von Tiger Model Design mit der Art.Nr.352115 (TMD nennt sich seit ein paar Monaten Tigermodels) und ist passgenau für die Tamiya Tiger I Bausätze abgestimmt - einfach nur das Zubehör gegen das Bausatzteil austauschen. Dieses herrliche Zubehör besitzt den Vorteil eines beweglichen Sichtblockes für den Fahrer.  Der Sichtblock selbst fehlt hier noch, das klare Resinteil für das Panzerglas ist bereits eingesetzt.


Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Steffen.B.

So Freunde, die Schnitz- und Spachtel-Orgie ist vorüber und ich hab auch erst mal genug von Schleifpapier und Feile.
Beim Tamiya Grundbausatz beschränkte es sich eigentlich nur auf das Verschließen von Positionierungslöchern für allerlei Bordausstattung, welche bei mir aber nicht dran kommt. Aber beim Turm ... dazu später mehr.
Die groben Abreiten sind also im Wesentlichen abgeschlossen und es wurde schon begonnen die ersten Anbauteile anzubringen.

Am Bug kam hier und da noch ein wenig Spachtel zum Einsatz. Beim Grundbausatz passt alles perfekt. Aber durch meine Umbaumaßnahmen und die andere Frontplatte war halt etwas Spachtel nötig. Der gepanzerte Sichtblock des Fahrers ist dran, nur der bewegliche Teil davon fehlt noch. Der Lüfter zwischen Fahrer und Funker erhielt seinen gepanzerten Deckel. Und von RB Model wurden Schäkel aus Messing angebracht. Die preiswerten Schäkel von RB Model sind erstklassige Teile, mit Bolzen und echtem Schraubgewinde wie beim Original.



Die Heckplatte ist fertig modifiziert. Neben dem Verschließen zahlreicher Positionierungslöcher wurde das röhrenförmige Kolonnenfahrgerät entfernt und die fehlenden Bohrungen im Schleppmaul für dessen ebenfalls fehlenden Bolzen wurden ergänzt.
Auf dem Motordeck kamen geätzte Lüftergitter von Eduard hinzu (die nicht ganz optimal passen, obwohl speziell für diesen Bausatz). In der Krambox fand sich noch ein etwas feiner detaillierter Feuerlöscher (der seinerseits noch nachdetailliert wurde). Die Abdeckung über der Ansaugöffnung für die Verbrennungsluft des Motors stammt von Dragon. Sie fand sich ebenfalls in der Krambox und ersparte mir die Arbeit, das entsprechende Tamiya Teil mit den 6 kleinen Anstandshaltern zu modifizieren. Denn beim Basis-Bausatz ist die Feifel-Luftfilteranlage angebracht und die Abdeckung ist vorn links auf dem Wannendach verstaut.
In den Turmdrehkranz wurde von unten die Positionierungshilfe der Resin-Conversion für den anderen Turm angeklebt.



Der Turm ... ja, der Turm. Definitiv nichts für Anfänger oder Ungeduldige. Der Turmkörper ist hohl und besteht aus Oberteil und Bodenplatte, beide mit massiven Angüssen. Sind die anderen Teile der Conversion sehr sauber gegossen, so ist das Turm-Oberteil nur so übersäht mit feinen Blasen. Zudem war an den Unterkanten der hinteren Turmseiten nicht sauber ausgegossen, so das hier mit Spachtel aufgefüttert werden mußte.
Auf dem Turmdach war ein doppelt glockenförmiger Lüfter angegossen, den konnte ich weder am 1:1 Holzmodell des Originales noch an den bekannten Plänen entdecken. Also wurde der weg geschnitten und an dieser Stelle gespachtelt und geschliffen.



Am Turmheck sollte die Kugelblende des rückwärtigen MG34 versenkt angebaut werden. Hier waren aber so viele Blasen, dass ich die Versenkung kurzerhand verspachtelt habe und eine Kugelblende aus der Krambox aufkleben werde. Auch die linke Seite der Fluchtluke bestand nur aus Blasen, also wegschneiden und aus Spachtel nachbilden. Das hieß vorsichtig Schleifen mit viel Fingerspitzengefühl und Augenmaß. Über der Fluchtluke an der rechten Turmseite und über der Kommunikations-Luke an der linken Turmseite war jeweils noch ein Regenschutz angegossen. An den (später gebauten) sehr frühen Sd.Kfz.171 "Panther" Ausf.D waren noch keine Regenschutzprofile angebracht. Daher habe ich sie hier am Turm weg geschnitten.



An der Unterseite der Turmfront war die Aussparung nur angedeutet. Damit der Turm aber auch sauber über das Heck mit den erhöhten Lüftern drehen kann. mußte hier noch ganz gut Material weg genommen werden. Zudem kommen vorn vor dem Turm noch Spaten und Axt auf das Wannendach. Hätte ich den Turm an dieser Stelle nicht überarbeitet, so hätte man den Turm keinen Millimeter zur Seite drehen können. Es hat eben schon seinen Grund, warum auch der dann tatsächlich in Serie gegangene Krupp Turm vorn so eine Aussparung an der Unterkante hat. :mrgreen:



Soweit ist es dann schon mal fortgeschritten und man kann langsam erkennen, wohin die Reise geht.



... der Blick von hinten auf das bisherige Gesamtbild.


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Steffen.B.

Zum Einstimmen zwei Seitenansichten, dann geht es ans Eingemachte.






Das Heck hat sich ein paar Farb-Spielereien gefallen lassen müssen. Ich hab einfach nur zwei Gunze Farbtöne testen wollen und sie dabei grob mit dem Pinsel aufgetragen.
Zum Baulichen ; das Kolonnenfahrgerät links stammt aus dem Tamiya Panzer IV on-vehicle equipment Set (Art.Nr.35185) und wurde etwas modifiziert, indem der Halter unten abgeschnitten und oben angeklebt wurde. So passt es für den frühen Tiger I. Die ovale Platte für die Anlasserkurbel sollte laut Tamiya stumpf an die Heckplatte geklebt werden. Richtig gehören da aber am Original zwei kurze Rohrstücken als Halter zwischen Platte und Heckplatte. Diese kurzen Rohrstücken entstanden aus jeweils 1mm heißgezogenem Gußast.
Die Auspuffe wurden in die frühe Variante ohne die runde Zerstäuberplatten über der Auspufföffnung modifiziert. Die 5 Positionierungs-Öffnungen oben an den Auspuffen für die Abstandshalter der Zerstäuberplatten wurden einfach ausgebohrt und Resin-Schrauben von MasterClub eingeklebt. Anschließend kamen noch die Flapper auf die Auspufföffnungen und fertig waren die frühen Auspuffe. Die Scharniere der Flapper wurden dabei absichtlich als Variante schräg gestellt.
Die späten Schäkel wurden durch frühe ersetzt, die fanden sich noch in der Krambox und passen auch zeitlich.



Der Turm wurde mit Anbauteilen versehen - darauf wird zwei Bilder weiter eingegangen. Hier soll der Turm eigentlich nur als Ganzes gezeigt und der Blick auf die verzahnten Stoßnähte zwischen Turmseiten und Turmheck gelenkt werden. Diese Stoßnähte waren nicht vorhanden und wurden selbst graviert - solche Kleinigkeiten lassen ein Modell plastischer und nicht wie ein Spielzeug wirken.



Der Turm von der anderen Seite.



Das Originalfoto des 1:1 Holzmodelles zeigt eine Kommandanten-Kuppel, wie sie später auch am Sd.Kfz.171 "Panther" Ausf.D verwendet wurde - die liegt der Conversion zwar auch bei, aber sie gefiel mir nicht. Vom Dragon Panther D hatte ich noch eine schöne Kuppel in der Krambox, also wurde sie auch verbaut. Interessanterweise zeigt das originale 1:1 Holzmodell des Tiger H2 eine MG-Ringlafette mit Fla-MG, ein Feature welches beim Panther Ausf.D erst im letzten Produktions-Monat an die frühe Kuppel gebaut wurde. Die Optik hat etwas für sich, also habe ich den MG-Ring (liegt im Dragon Panther D Bausatz sogar bei, wird aber in der Bauanleitung mit keiner Silbe erwähnt) auch angebaut. Diesem Dragon Panther D Bausatz liegt natürlich auch das Fliegerbeschuß-Gerät mitsamt dem Fla-MG bei (wird ebenfalls nicht im Dragon Bauplan erwähnt) ... und jetzt kommt das große ABER : das Fliegerbeschußgerät passt nicht an die frühe Kuppel mit dem MG-Ring. Also wurden Bilder gewälzt - da gab es offenbar mindestens zwei Varianten. Die von Dragon passt an den MG-Ring der späten Panther Kuppel, sowie an die späte von Tiger I und Tiger II.
Bei der frühen Panther Kuppel ist nur wenig Platz zwischen Kuppel und MG-Ring ... ebenso wie auch am Panzer IV. Das Fliegerbeschußgerät vom Panzer IV passt wunderbar an die Kuppel vom Panther.  Beim oben schon erwähnten Tamiya Panzer IV on-vehicle equipment Set (Art.Nr.35185) lagen die passenden Teile bei, kamen also auch zum Einsatz und wurden lediglich etwas feiner detailliert.



Die Rohrblende der Conversion - gefiel mir auch nicht und passt auch nicht zu dem 1:1 Holzmodell. Hier half wieder die Krambox mit einer Rohrblende vom Panther Ausf.D. Der Regenschutz über den zwei Bohrungen für die binokulare T.Z.F.12 Zieloptik wurde entfernt, an einem so frühen Fahrzeug hat die nichts zu suchen und wurde auch beim Panther D erst in dessen letzten beiden Produktionsmonaten eingeführt. Mit leichten Anpassungen sitzt die Dragon Rohrblende optimal am Resin-Turm.



Das Alu-Rohr mit der Resin-Mündungsbremse liegt der Conversion bei. Die Mündungsbremse hatte genau an der Mündung ihren massiven Anguß. Hier mußte man vorsichtig zu Werke gehen, den Anguß entfernen, die Kugelform vorn herausarbeiten, und die Mündungsbohrung vorn selbst bohren. Auch das Innere der "Kugel" mußte nachbearbeitet werden. So wirklich glücklich bin ich mit dem Teil nicht und überlege das Rohr mitsamt Mündungsbremse gegen Etwas aus dem Hause RB Model zu ersetzen (Rohr vom Panther, kombiniert mit Mündungsbremse vom Pz.IV Ausf.F2). Daher ist das Alu-Rohr bislang nur ohne Kleber in die Rohrblende gesteckt.



Zum Ausklang für heute noch zwei Perspektiven, hier von schräg vorn ...



... und von schräg hinten.


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Steffen.B.

Es gibt Fortschritte am Turm, um nicht zu sagen : der Turm ist schon mal fertig gebaut.


Der Turm von der linken Seite.




Der Turm von der rechten Seite.



An das Turmheck kam eine Kugelblende vom Italeri Tiger I mit modifizierter Resin-"Kugel" des Umbausatzes und einem MG34 aus einem alten Dragon Panther Bausatz - bis auf das Resinteil alles Teile aus der Krambox. Die Italeri Kugelblende ist doch eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Resinteil des Umbausatzes.



Auf das Turmdach kamen noch drei Hebeösen von einem alten Dragon Panther Bausatz und ein Lüfter vom Tamiya Tiger I. Der Panzerkragen des Lüfters wurde mittels Reißnadel und Lochschablone aus 0,6mm Plastik Sheet geschnitten.




Wozu sind wohl diese beiden Teile gut ? Es sind identische Teile, je einmal von oben und von unten fotografiert.



Diese Teile liegen den Tamiya Tiger I Bausätzen bei und dienen zum perfekten Ausrichten der Schwingarme. Man klebt die Schwingarme an, schiebt die Teile auf die Achsstummel und nimmt sie nach aushärten des Klebers wieder ab. Aus irgendeinem makabren Grund erwähnt Tamiya diese Teile aber überhaupt nicht im Bauplan. Das ist schon seltsam, da hat man schon solche Bauhilfen im Bausatz dabei und dann geht man nicht mal darauf ein. Wie auch immer. Wer mal einen Tamiya Tiger I Bausatz baut, sollte diese Teile aufheben - sie passen nämlich auch bei Italeri und Dragon Tiger I.


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Steffen.B.

So Freunde, hiermit mal ein kurzes Lebenszeichen in Form von zwei schnellen 'workbench'- Fotos. Der H2 ist immer noch aktuell. Aber wenn man mal denkt im Urlaub für sich Zeit zu haben, fällt der Familie garantiert etwas ein, wie man sich nützlich machen kann. Also kam ich nicht groß dazu etwas am H2 zu machen. Immerhin durfte ich zwischendurch doch mal ein paar Sekunden für mich abzweigen. In denen geschah Folgendes :

Man nehme sich ein paar Kettenglieder aus einem der beiden Tütchen. Das wären dann diese hier. Der helle Grat (an den beiden linken Kettengliedern zu sehen) ist der Rest vom Anguß, der seinerseits schon vom Hersteller entfernt worden ist. Dann schnappt man sich die Kettenglieder und schabt an jedem einzelnen Kettenglied den Grat weg und bohrt ebenso in jedes einzelne Kettenglied vier Löcher für die Kettenbolzen nach.



Hat man das geschafft, kann man die Kette mittels der Bolzen zusammen setzen. Das funktioniert tatsächlich vollkommen ohne Kleber ! Die Kettenbolzen lassen sich zu drei Viertel ohne jeden Widerstand einschieben. Das letzte Viertel muß mit sanftem Druck eingeschoben werden. Die Kettenbolzen sitzen danach fest und halten die Kettenglieder voll beweglich. Ich hab bewußt eine Weile mit dem gezeigten Kettenstück herum gespielt, um das Konstrukt zu testen. Fazit : volle Beweglichkeit, kein Kettenbolzen auch nur einen Mikrometer heraus gerutscht und nix kaputt. Ich war angenehm überrascht. Das Foto zeigt übrigens ein Stück Kette mit 25 Kettengliedern.


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Steffen.B.

Ein Zahlenrätsel.
Wenn man im Wesentlichen auf zwei Tage verteilt 172x schneidet und ebenso oft schabt, dann 688x bohrt und schließlich 340x Bolzen einschiebt - was bekommt man dann ?
Richtig. Man bekommt einen Satz voll bewegliche Ketten zu je 86 Kettengliedern für seinen Pz.Kpfw.VI Ausf.H2, diverse Handkrämpfe und Zweifeln an seinem Tun natürlich 'all inclusive'. [rolling_eyes]



Übrig bleiben jeweils 22 Kettenglieder in schwarzbraun bzw. in graubeige, dazu noch eine stattliche Anzahl der beiden verschiedenen Bolzen. In die Tüte der graubeigen Kettenglieder hatten sich noch zusätzlich zwei späte Kettenglieder gemogelt - kostenlose Beigabe von MasterClub sozusagen. :D



Damit wären wir also auf dem aktuellen Stand am Modell und für heute am Basteltisch fertig ... mir schmerzt nämlich irgendwie etwas die Hand. [hmm]

Und gerade fällt mir ein - es waren 96 Kettenglieder pro Seite und nicht nur 86 Stück ... Schei$$e, noch mal 10 Kettenglieder pro Seite fertig machen.

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Steffen.B.

Bis auf ein paar Schraubenköpfe ist der Rohbau so gut wie fertig.



Der Bug erhielt die gebogenen Riffelblech- Schmutzbleche aus dem EDUARD Ätzsatz 35798.



Auf dem vorderen Wannendach kamen mit Eduard Ätzteilen verfeinerte Scheinwerfer an ihren Platz. Schaufel und Axt von Dragon stammen aus der Krambox und wurden mit ABER Werkzeughalterungen befestigt. Aus 1mm Kupferrohr entstanden die Rohrwischerstangen, mit 0,3mm Messingdraht- Stückchen als Gewinde, die Halterungen stammen von EDUARD.
Die angegossene Signal- Luke vor der Kommandanten- Kuppel auf dem Turmdach gefiel mir nicht wirklich (siehe dazu vorherige Bilder im Baubericht). In der Krambox fand sich eine Luke aus einem der neuen Dragon Panzer IV Bausätze. Also war das Skalpell schnell geschwungen und der wesentlich besser detaillierte Ersatz aus Plastik angeklebt.



Hintere Kotflügel wurden angebracht, ebenfalls vom Eduard Ätzsatz.



Die Ketten erhielten die jeweils vergessenen 10 Kettenglieder hinzu und sind somit mit 96 Kettenglieden nun wirklich fertig. Bitte nachzählen !



Zum Abschluß noch ein Wort an die Jünger des blasphemischen "Güldenen" (Ätzteile). Man nehme einen Spaten aus einem Bausatz und ein scharfes Skalpell und spare sich so die Verwendung eines Ätzteiles. Die linke Hälfte des Spatenblattes vor der Bearbeitung, die rechte Hälfte zeigt den Zustand nach Einsatz eines simplen Skalpelles.


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Steffen.B.

Die letzten Details sind jetzt auch am Modell - heißt ; das letzte Update ohne Farbe.

Die 2m Stabantenne ist an Ort und Stelle.



Das punch & die Set kam wieder mal zum Einsatz. An den vorderen Kotflügeln wurden jeweils 10 Schraubenköpfe ergänzt.



Die hinteren Kotflügel erhielten jeweils noch 6 Schraubenköpfe und die Krambox spendierte einen Bolzen von Dragon für die Anhängekupplung.



Lackiert werden soll hier mit Gunze Acryl Farben, jetzt wird erstmal mit Alkohol fettfrei gereinigt und dann wird geschaut ob ich alles an benötigten Gunze Farben da habe. Ansonsten wird halt fix nachbestellt.
Man höre und staune, ich als Fan fabrikneuer Modelle hatte mir in einem schwachen Moment sogar den Blau-Filter für Panzergrau von SIN Industries (MIG) besorgt. Der soll hier einmal getestet werden. Zwischenberichte vom Farbe tunken wird es nicht geben. Wenn der H2 fertig ist, gibt es hier abschließende Bilder zum Baubericht.

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Steffen.B.

So, ich sag mal fertig lackiert in schickem Winter-Tarn : [happyyyyyy]







Nein, er ist natürlich noch nicht fertig. Das ist nur der Vallejo Grey Primer.
Und der Primer offenbart, was so mit dem Auge noch nicht sichbar war. Diese vermaledeiten winzigen Luftblasen am Turmheck sind noch längst nicht Geschichte. Gott, da habe ich schon wer weiß wie oft nachgespachtelt. Nun gut, von Citadel gibt es Liquid Green Stuff. Laut Beschreibung soll dieser Flüssigspachtel unter Anderem auch ideal sein, um Luftblasen zu verschließen. Das Zeug wird geordert, mal schauen ob dieses Wundermittel hält was ich mir davon verspreche.


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Steffen.B.

Nachdem sich das Zeug von CITADEL zur vollsten Zufriedenheit bewährt hat, hab' ich da jetzt mal schick Dunkelgrau von GUNZE drauf gepanscht. Und was soll ich sagen, das Tigerchen glänzt nun wie mit der Speckschwarte eingerieben.
Die ersten drei Bilder sind mit Blitz vor hellgrünem und vor blauem Hintergrund fotografiert. Im Kontrast dazu wurden die letzten beiden Bilder ohne Blitz vor eben jenem blauen Hintergrund aufgenommen. Auch da ist der Glanz nicht zu übersehen.











Das ist schon ein ganz deutlicher Unterschied zum bislang verwendeten Dunkelgrau von Tamiya. Das nämlich erscheint lackiert so matt wie nur irgend möglich, fast könnte man dessen Oberfläche für 4000-er Schleifpapier halten. Wobei man diesen Effekt bei Tamiya mit einem Trocknungsverzögerer (oder "Retarder" wie diese Brühe heutzutage auf Neudeutsch heißt) in den Griff bekommt.
Apropos 4000-er Schleifpapier. An einigen Stellen sind beim trocknen lassen leider irgendwelche feine Flusen in den noch feuchten Lack geraten. Da muß ich noch mal mit feinstem Schleifpapier ran und danach wird noch mal mit aufgehellter Farbe drüber gegangen.

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Steffen.B.

Ein frühes Tiger I Laufwerk - 48 Einzellaufrollen verschleifen, lackieren und zu 16 Dreifachlaufrollen verkleben.
Dabei fällt mir doch glatt wieder ein, waum ich so gerne Shermans gebaut habe.

Die Laufrollen sind in TAMIYA XF-63 German Grey und in VALLEJO Panzer Aces 306 Dark Rubber lackiert.
An der Wanne wurde bei den Auspuffen über die Basisfarbe unregelmäßig dünn Lifecolor LC26 FS*37200 Matt Gun Metal gesprüht. (Ich hatte kein 'burned iron' mehr, aber so geht es für jungfräuliche Auspuffe an kaum gelaufenen Motoren auch.) Anschließend wurden hier noch die gußeisernen Panzerungen über den Auspufföffnungen (in die Wanne) angeklebt.




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Steffen.B.

August 2012 ... seitdem lag der Tiger H2 nun unberührt im Karton.
Den Umzug zwischenzeitlich hat der H2 ganz gut überlebt. Nur kleinere Schäden ; Fla-MG, hinterer rechter Kotflügel, 2m Stabantenne und Bügelhalter am rechten Bosch Scheinwerfer sind abgebrochen. Das läßt sich reparieren.
Wie auch immer. Im Keller fiel er mir in die Hände und ich war neugierig ihn auf Ketten zu sehen. Also hab ich gestern mal die Ketten aufgezogen. Dabei stellte sich heraus, dass 96 Kettenglieder zu wenig sind. Mit 97 Kettengliedern hingegen passt es sehr gut.

Im Jahr 2017 mit 5 Jahre altem Staub, aber er schaut dennoch gut aus :




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stefan1968

Ich bin ganz aufgeregt :happy2:  :happy2:  :happy2:  aber Du hast Dein Versprechen gehalten. Ein lackiertes Modell  :122:

Und es sieht richtig gut aus.  :biggrin:  machst du auch noch Lichter und Schatten dazu?
Viele Grüße

Stefan

1976silvio

Ich frage mich gerade was mich mehr fasziniert.
Deine Baukunst oder dein Wissen.

Beide Klasse  :gut:

Linus

Wie jetzt 🤔🤷�♂️es hat Farbe,,,, :11:  :ThumbUp: