Bauabschnitt 13Hier geht es um die Unterseite des Aufbaus: Reserverad mit Halterung und zwei Streben (E3 und E4), die weitere 2 Befestigungspunkte mit dem Fahrgestell bilden.
Jetzt kommt ein aufregender Moment, zumindest für mich: Klappt die Hochzeit? Das ist immer etwas knifflig, den hier zeigt es sich, ob sowohl der Bausatz-Hersteller sauber gearbeitet hat. Beim 5-Tonner von Bronco war die Passung etwas eng, aber hier ist sie einfach tadellos. Man muss nur die Stellen auf dem Fahrgestell markieren, die Verbindungspunkte sind und sie ggf. von Lack befreien, damit der Klebstoff auch hält. Hier ein Foto kurz vor der Hochzeit:
Und danach:
Bevor ich die Trennwand zum Motorraum montiert habe, habe ich die Pedale befestigt und mit den PE-Teile "K" für "Kupplung" und "B" wie Bremse versehen. Dieses Detail finde ich recht amüsant - wer diese Beschriftungen braucht, hat wohl ganz andere Probleme, das Fahrzeug zu führen! Ein Gaspedal hat Dragon nur in Form eines flachen Reliefs auf dem Bodenblech. Den sog.
Champignon, wie der Franzose zum Gaspedal sagt, habe ich aus Plastik nachgeschnitzt. Hier ein Bild (entschuldigt den Schatten):
Bauabschnitte 14 und 15Den Kühlergrill habe ich durch ein Resin-Teil von PanzerArt ersetzt. Hier zum Vergleich - links aus dem Bausatz (D9), in der Mitte PanzerArt und rechts der Kühĺer:
Beim Kühler habe ich das runde PE-Teil von Voyager eingebaut und schwarz lackiert, da man es durch den Kühlergrill sieht. Bei der Montage muss man allerdings aufpassen und die Motorhaube trocken einpassen, da der Resin-Kühlergrill keinerlei Führung hat und frei auf dem Kotflügel positionierbar ist. Als nächstes habe ich die Motortrennwand montiert und danach die obere Verbindung zwischen den Seitewänden (D2) eingepasst. Auch hier entstehen links und rechts unsaubere Stellen, die verspachtelt und verschliffen werden sollten, denn sie befinden sich an recht prominenter Stelle. Ist nur etwas schwierig, da man den leichten Wulst, der den Stoffstreifen zwischen Aufbau und Motorhaube darstellt, leicht beschädigen könnte:
Hier nach dem Versäubern und dem Lackieren der Trennwand mit dem Pinsel, ist leider nicht sehr gut zu erkennen. Die Trittbretter zwischen Kotflügel und Kettenschutzblechen sind auch montiert:
Nachdem nun die Verbindung zwischen Kotflügel und Kettenschutzblechen hergestellt war, konnte ich ein kleines Detail ergänzen, das auf Originalfotos manchmal zu erkennen ist - Stützbleche für die Trittbretter:
Quelle: pinterest.de
Diese Bleche sind im Voyager-Satz enthalten:
Diese Teile musste ich dann natürlich nach-lackieren und -altern.
PE-Hölle Teil 1Bis jetzt hatte ich ja immer gekniffen, wenn es um heikle PE-Teile ging, und nur die tiefhängenden Früchte geerntet, sozusagen. Ab den Seitenteilen der Motorhaube wurde es nun anders, hier musste ich definitiv ran. Die Teile aus dem Bausatz sind an sich nicht verkehrt, allerdings sind die Lamellen geschlossen dargestellt und die Befestigungen zum Kotflügel sind wieder etwas primitiv. Also habe ich die PE-Teile von Voyager verwendet und habe zunächst einmal die Bleche, die zunächst flach sind, mit einem präparierten Schaschlik-Stab bearbeitet, damit die Lamellen sozusagen "abheben". Das funktionierte zunächst ganz gut, denn auf der Rückseite der Bleche hat Voyager Vertiefungen eingeätzt, an den man nur entlangfahren muss. Leider beginnt ab einem gewissen Grad sich das Blech zu biegen, quasi als Gegenreaktion zu den herausgedrückten Lamellen. Das konnte ich zwar wieder korrigieren, aber die Lamellen hätten etwas betonter sein können - habe mich aber nicht getraut, weiterzumachen.
Dann kamen diverse Kleinteile wie Haltegriffe und die sehr kniffligen Befestigungen. Hätte ich damals gewusst, dass es so etwas wie De-Bonder gibt, hätte das Ganze hinterher ein bisschen sauberer ausgesehen:
Anschließend kam das Verdeck, das als Resin-Teil im Voyager-Satz enthalten ist. Das zugehörige Gestänge muss man aus mehreren PE-Teilen zusammensetzen. Die Passung zwischen Resin und PE ist allerdings nicht optimal: den Schlitz für das Gestänge muss man tiefer aussägen und den hinterher wieder etwas verspachteln:
Dann habe ich den Standartenhalter montiert, für den Voyager sogar ein Rundprofil für die Stange beigelegt hat:
PE-Hölle Teil 2Wie weiter oben schon beschrieben, sind die Gewehrhalterungen am Aufbauboden sehr mäßig detailliert:
Ich habe mich daher entschlossen, diese aufgesetzten Ovale, die noch dazu in die falsche Richtung "zeigen", zu entfernen und durch PE-Teile zu ersetzen. Ist ja im Gegensatz zu den oberen Halterungen nichts bewegliches dabei, und sie bestehen aus nur je einem Teil. Also ans Werk! So sehen sie aus, die kleinen Biester:
Um sie in Form zu bringen, habe ich mir folgende Methode ausgedacht:
Zuerst einen kleinen Streifen Maskierband ausgeschnitten und die Halterung daran festgeklebt:
Dann habe ich eine Karabiner (Bronco) darauf gesetzt und das Maskierband hochgeklappt:
Dann die Halterung um das Maskierband herumgewickelt und an der Verbindungsstelle verklebt:
Dann Karabiner vorsichtig herausnehmen und das Maskierband verbrennen:
Hat einigermaßen funktioniert, aber bei weitem nicht perfekt. Ich musste noch einige Male mit Pinzette und PE-Zange nacharbeiten. War sehr aufreibend, die 6 Halterungen
einigermaßen einheitlich zu bekommen. Bin nicht sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber besser habe ich es partout nicht hinbekommen. Wie gesagt, inzwischen gibt es klasse Teile aus dem 3D-Drucker.
Nach dieser Aktion litt ich an so etwas wie Post-Traumatischem PE-Syndrom und musste erstmal pausieren. Diese Pause, in der ich "mal eben" einen KW-1 von Trumpeter bauen wollte, hat dann doch ein dreiviertel Jahr gedauert...
Bis zum nächsten Mal.
Christoph