Werte Gemeinde,
herzlich willkommen zur Wiederbelebung dieses Beitrages. Wie die meisten ja sicherlich inzwischen gemerkt haben sollten, habe ich die Frist für die Beendung der Challenge drastisch gerissen. Also, halt so richtig.
Das ist natürlich etwas unangenehm, da ich die lauten "Schande, Schande"-Rufe förmlich hören kann. Trotzdem bin ich mit dem momentanen Zustand aber an sich eigentlich ganz zufrieden. Zum einen ist mein "neues Leben" ohne Mandeln tatsächlich ganz angenehm und ich bin recht froh, dass ich diese Geschichte hinter mir habe. Zum anderen wurde es den Sommer über auf der Arbeit recht stressig. Angesichts der momentanen Situation bin ich aber dankbar, dass sich wieder ein bißchen was tat.
Außerdem, und das ist ja mit das schönste, habe ich momentan wieder richtig Lust auf die Bastelei, was ja mit ein Grund war, diese Herausforderung überhaupt zu beginnen. Also geht es nun schön weiter, nur eben etwas langsamer als gedacht. Aber: das Ding ist nicht tot, sondern wurde in letzter Zeit bearbeitet.
Aber von vorne:
Wir erinnern uns: das war so ziemlich mein letzter Arbeitsschritt. Problem: es gefiel mir nach geraumer Zeit und intensiver Betrachtung nicht mehr und es zeigte sich, das die Grundfläche für den Rolls einfach viel, viel zu klein war. Zudem stellte sich der Höheneffekt, auf den ich ja hauptsächlich abzielte, so gar nicht einstellte. Die Felsdarstellung mit Kork funktionierte auch nicht so gut. Das bemerkte ich natürlich, nachdem ich die halben Korkvorräte Westeuropas aufgekauft hatte. Seis drum, das Zeug wird schon irgendwann seine Bestimmung finden.
Es musste also ein Neuanfang her, der das Projekt natürlich auch noch einmal drastisch verzögerte. Ich finde aber, die Arbeit hat sich gelohnt.
Ich habe mich also noch einmal auf die Suche nach einer passenden Grundplatte gemacht, das bereits bekannte Sperrholz benutzt, um einen Rahmen gebaut, diesen lackiert und mit reichlich Styrodur aufgefüllt.
Das Styrodur habe ich grob in Form gebracht, um mir selbst eine Vorstellung zu geben, wie das ganze einmal aussehen könnte. An den Rändern habe ich reichlich Platz gelassen, um später saubere Übergänge zum Rahmen zu bekommen. Außerdem konnte ich so recht beherzt herumschnitzen, ohne den Rahmen zu beschädigen.
Um das ganze etwas interessanter zu gestalten, habe ich den Rahmen detaillierter und unregelmäßiger zugesägt als beim ersten Versuch. Mit einer stinknormalen Laubsäge und etwas Schleifpapier war das eine Arbeit, die sich in wenigen Minuten hat erledigen lassen. Man muss nur etwas aufpassen, dass die Übergänge von einer Platte zur anderen halbwegs sauber sind und die Holzmaserung in die richtige Richtung zeigt. Das Styrodur hat übrigens die Eigenschaft, die Trocknungszeit von Holzleim ewig zu verzögern, da es Luft sehr gut einschließt. Die Trocknung hat mehrere Tage in Anspruch genommen, bevor ich weitermachen konnte.
Im nächsten Schritt habe ich begonnen, den Fels mit ganz ordinärem Gips aufzumodellieren. Ja, Gips. Ich habe tatsächlich x Methoden ausprobiert, wie ich Fels gestalten könnte. Und nach vielen Versuchen bin ich einfach wieder beim Klassiker gelandet, weil ich dieses Ergebnis anders einfach nicht hätte realisieren können. Manchmal ist das Einfachste eben auch das Beste.
Die Vorgehensweise war denkbar simpel. Ich habe mir jeweils kleine Portionen Gips angemischt, diesen kurz anziehen lassen und habe ihn dann mit einem kleinen Spatel aufgebracht und grob vorgeformt. Als der Gips anfing, leicht anzuhärten, habe ich mit einem Cuttermesser und alten Zahnarztwerkzeugen die Struktur weiter bearbeitet. Die Felsstruktur selbst entstand durch Einsatz einer alten, kleinen Mesingbürste. Ich habe mich immer portionsweise vorbearbeitet und mich an einigen Stellen in Schichten vorgearbeitet, um tiefere Risse oder Felsvorsprünge zu gestalten.
Da sich meine Technik in der Zeit etwas "verfeinert" hat, sehen meine ersten Versuche noch etwas anders aus als die späteren. Es gibt also noch einige Stellen, die ich noch einmal überarbeiten muss, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten. Manche Stellen gefallen mir auch einfach nicht. iese zu überarbeiten ist aber kein großes Problem. Diese Vorgehensweise ist zeitaufwendig und das Ergebnis sicher noch nicht perfekt. Aber ich denke, dass ich mit dieser Methode gut arbeiten kann und früher oder später ein für mich akzeptables Ergebnis hinbekomme.
Detailarbeiten habe ich mit dem Skalpell vorgenommen, nachdem eine Portion komplett durchtrocknet war. Das ist natürlich der Moment, in dem der Staubsauger in der Ecke ein leichtes Seufzen von sich gibt...
Die Figur habe ich immer wieder als Maßstab genommen, um sicherzustellen, dass ich nichts verbaue, was in einem späteren Baustadium noch wichtig werden könnte.
Der Höheneffekt kommt nun ungefähr so rüber, wie ich mir das vorgestellt hatte. Einige Teile des Dios werde ich noch frei lassen müssen, um später alles anpassen und einfügen zu können, was ich mir noch so vorstelle. Loses Gestein, Sand, Vegetation, Geröll etc. müssen irgendwann ja auch noch drauf. Ich habe nun mit dem Gips noch ein paar Tage Arbeit vor mir. Wenn die erste Schicht überall aufgebracht ist, wird es an die Überabreitung gehen - vermutlich nach einer ersten Grundierung.
Wie ihr seht, ist der neue Versuch erst einmal wesentlich größer als der alte. Das hat aber nichts mit einsetzendem Größenwahn zu tun. Das alte Diorama war für das Fahrzeug schlicht und einfach zu klein. Die Felsgestaltung war bisher die Gretchenfrage und ich habe wirklich einige erfolglose Experimente hinter mich gebracht. Ich bin - wie gesagt - mit dem Ergebnis noch nicht vollumfänglich zufrieden, aber mit der Methode an sich.
Nun, da ich die Frist erfolgreich gerissen habe, bastelt es sich auch wieder ganz unbeschwert.
Es geht nun wieder Stückchen für Stückchen weiter und ich hoffe, ihr bleibt auch "nach der Sommerpause" am Ball.
Allen einen schönen Tag.
Dennis