Wie macht man Gerödel selbst?

Begonnen von Sprudelmax, 21. Juni 2009, 20:30

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Sprudelmax

Ich hab heute mal eine zusammengerollte Plane aus Milliput für meinen 1:72-Sherman gebastelt, hatte aber doch einige Probleme bei der Verarbeitung. Und das bei einer einfachen Rolle, die ja jetzt nicht alzu komplex ist.
Wie arbeitet ihr mit Milliput? Speziell beim herstellen von Gerödel.
Ich hab zuerst ein Bällchen geknetet und das dann mit einem Skalpellschaft ausgerollt, allerdings hab ich es nicht sehr dünn hinbekommen. Entweder ist das Milliput gerissen oder auf der Rollfläche festgeklebt, so dass man es nicht mehr abbekommen hat. (Ich habs auf einer Sheetplatte gerollt).
Wie stellt ihr ausserdem sonst noch so verschiedene Arten von Gerödel her? (z.B. Kisten, Fässer, Rucksäcke,...)
Könnte mir vielleicht auch jemand die Alufolien-Technik näher bringen? Solche Alufolien-Rollen und Rucksäcke sehen immer toll aus, aber ich bekomm sowas nicht ansatzweise hin. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/smile" border="0" valign="absmiddle" alt=':smile'>
Wenn es nicht zuviel Arbeit macht, könnte sich vielleicht jemand erbarmen und sowas wie einen Gerödel-Baubericht in verschiedenen Formen machen? ''ganz lieb schau''
Das wäre wirklich toll!
Ein Panzer mit Gerödel drauf sieht halt einfach viel interessanter aus als ein Nackter. Aber Resin ist auf Dauer doch recht teuer.
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Panzergrenadier222

Tipp zum Milliput. Probier mal Talkum als Trennmittel. Bei Magic Sculp leistet das super Dienste !
There is no past and there is no future   -   Because time is always NOW.

Sprudelmax

Also wie Mehl auf der Arbeitsfläche verteilen beim kuchenbacken?
Wo bekomme ich denn Talkum?
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Talkumpulver gibt's billig im Baumarkt.
Meistens da wo es auch Nähmaschinenöl und Graphitpulver gibt.

Möglicherweise auch im Schneidereibedarf.

Katjuscha

Hallo
Ich kann dir zwar leider nich ganz genau beantworten, wo man Talkum- herkriegt, aber soweit ich weiß, geht auch Babypuder
Das kriegt man ja ganz einfach im Supermarkt
Als Unterlage nimm lieber ne Glasplatte (aber die danach natürlich wieder gründlich reinigen)

Was die Alufolie anbelangt:
Normale Haushaltsalufolie ist zu dünn
Daher nimm lieber Sektkorkenfolie oder Verpackunsgmaterial (Nutella z.B.)
Schneide dir ein Rechteck aus, aber behalte auf jeder Seite ein klein wenig Restmaterial (etwa 1-2mm)
Die Kanten biegst du dann um
Somit sehen die Ecken nicht so scharfkantig aus

Generell solltest du bei Gepäckrollen auch noch mit dünnen Streifen aus Metallfolie die Riemen zum Zusammenhalten ausschneiden und ankleben
Das bringt dann gleich noch eine farbliche Abwechslung

Grüße Philip http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/1.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':1:'>





Sprudelmax

Danke für eure Hilfe.
Katjuscha, ich hab jetzt mal gestern den ganzen Tag probiert, was ansehnliches zu biegen, aber mir wollte da einfach nichts rechtes gelingen. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/smile" border="0" valign="absmiddle" alt=':smile'>
Trotzdem Danke für deine kurze Anleitung.

Könnte wirklich niemand einen kleinen Gerödelbaubericht starten oder in einen vielleicht grad laufenden Baubericht mit einbauen? Das wäre echt super!
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Rafael Neumann

Moin moin,

muss es denn unbedingt aus Milliput sein ? Die anderen Methoden sind doch auch vielversprechend, und nach dem Lackieren sieht man nicht mehr, aus welchem Material die Gepäckrollen oder Decken gemacht wurde.

Der Versuch mit der Sektkorkenfolie wird - denke ich - funktionieren. Und wenn Du wie beschrieben die Kanten umbördelst, entstehen auch noch weiche Übergänge. Die Rollen selbst kann man mit Garn zunächst verknoten, und das Garn später ggfls. noch durch einen Gurt verdecken. Den Gurt wiederum kannst Du aus dickerer Alu- oder Bleifolie herstellen.
 
Eine andere Methode wäre die Herstellung der Gepäckrollen aus Mullbinden oder z.B. auch aus Reispapier. Allerdings würde ich kein Wasser-/Holzleimgemisch verwenden, sondern Tiefengrund aus der Malerabteilung. Damit kann man z.B. auch überhängende Tücher gut darstellen. Die werden schön weich und geben nach, können dann drappiert werden und anschließend härten sie gut aus. Ich habe irgendwo auch einmal einen Bericht darüber gelesen, weiß aber nicht mehr genau, wo. Vielleicht findet sich nachher noch etwas - nach meinem selektiven Alzheimer.
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Sprudelmax

Hallo Rafael,

Ich habe es ja mit der Folie probiert, allerdings ohne Erfolg.

Das mit dem Reispapier ist ein toller Tipp! Vielen Dank. Wenn ich welche bekomme, werd ich die Methode gleich mal ausprobieren.

P.S. wo gibt es denn Reispapier? Mullbinden dürften für 1:72 etwas zu grob sein.
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Katjuscha

Hey Max
Du kannst übrigens auch Taschentücher zurecht schneiden
Diese legst du in stark mit Wasser verdünnten Weißleim ein
Anschließend das Tuch abtropfen lassen, in Form bringen (also bei dir rollen), Gurte / Befestigung (mit Kleber) anbringen und austrocknen lassen
Vl. klappt das ja http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'>

Grüße Philip http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/1.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':1:'>

Rafael Neumann

Zitat
...P.S. wo gibt es denn Reispapier?...

Moin,

Reispapier ist einfach fester, wenn es nass ist und lässt sich daher besser verarbeiten als Tempos. Du bekommst es entweder als feines Schreibpapier in Schreibwarengeschäften oder in Läden, die Zubehör für die Herstellung dieser japanischen Lampen oder Shoji-Schiebetüren haben.
Es gibt z.B. die Firma Dick in Metten (www.dick.biz, 0991-91090), die verkaufen sehr feines japanisches Werkzeug und das Papier zum Bespannen der Shoji's; bieten aber auch Kurse an, wo man solche Teile selbst herstellen kann. Insoweit haben die eventuell in der Kurswerkstatt (gehört dazu, eigene Telefonnummer) ein Reststück, dass sie - wenn man freundlich fragt - in einen Briefumschlag stecken können. Vielleicht benötigt man ja nur eine Probe, weil man selbst einen Shoji bauen will und nicht weiß, wie das Papier, eines möglichst ohne Struktur, wirkt und deswegen ausprobieren möchte . . . .
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Sprudelmax

Danke für den Tipp. Dann werd ich demnächst mal wieder zum Schreibwarenhändler radeln.

Für Bilder zum Bau von Rucksäcken etc. wäre ich immer noch sehr dankbar! http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'>
Jetzt auch von Beruf Modellbauer!

Hallo,
Planen stelle ich z.B. aus Kosmetiktüchern her.
Passende Größe zurecht schneiden,auf einen Unterlage ausbreiten und mit verdünnter Farbe einpinseln.Nach kurzem antrocknen kann man dann wunderbar die Sache rollen und formen.Anschliessend entweder mit Kupferdraht oder Bindfaden schnüren.
Solche Planen lassen sich auch gut über alle möglichen Gegenstände legen.
Sog. AIDS-Handschuhe sind hilfreich gegen farbige Finger.Die sind angenehm dünn so dass man genug Gefühl in den Fingern hat.
Gruss Bernd

Sprudelmax

Danke für die Hilfe!

In letzter Zeit hab ich relativ viel mit Milliput geübt, und Rollen und Abdeckplanen gelingen mir jetzt schon recht gut!
Die Taschentuchmethode werde ich demnächst wahrscheinlich auch ausprobieren, bis jetzt hatte ich nur noch keine so rechte Lust auf das 'Klebergebatzl'.

Dicke Metallfolie hab ich bis jetzt noch keine, denn meine Ausgaben im Modellbaubereich waren in letzter Zeit sehr umfangreich, jetzt heists erst mal wieder sparen.
Aber wenn ich dann doch mal Metallfolie in die Finger bekomme, leg ich gleich damit los, Rucksäcke zu formen, die wollten mir bis jetzt einfach noch nicht gelingen.

Aber das wird schon noch! http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/10.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':)'>
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