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Kategorie> Fotogalerien der Modellbauwerke => Einsteiger - Galerie => Thema gestartet von: Nasenbaer am 01. Januar 2018, 21:40

Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: Nasenbaer am 01. Januar 2018, 21:40
Hallo zusammen!
Heute möchte ich euch mal mein jüngstes Werk vorstellen.
Vorab ein paar Infos, wie es zu diesem Dio kam. Beim ausmisten meines Dachbodens bin ich auf ein in den 80er gebautes Modell der Bismarck in 1/350 von Academy gestossen. Durch diverse Umzüge hatte das Modell doch arg gelitten. aber zum Wegwerfen war es mir dann anderseits doch zu schade. Hatte damals immerhin knapp 80 DM gekostet.
Nur, was macht man nun damit? Neu aufbauen? Nicht so gut, da der damalige Fertigungstandard für Plastikmodelle nicht so hoch war. Auch weist das Modell einige Ungenauigkeiten auf, die mir heutzutage nicht so sonderlich gefallen würden. So reifte der Plan, aus der Bismarck das Wrack zu machen, wie es seit über 70 Jahren in den Tiefen des Atlantik liegt.
Zuerst habe ich begonnen, das Bild und Filmmaterial von Ballard und Cameron zu sichten, wobei sich schnell herauskristalisierte, das das Material von Cameron erheblich besser ist (allein die frei verfügbaren Filmaufnahmen haben eine Laufzeit von über 25 Stunden). Dann habe ich begonnen, das Modell zu zerlegen, und anhand der Aufnahmen umzuarbeiten. Relativ schnell merkt man, daß es einfacher ist ein Modell im heilen Zustand zu bauen, als daraus ein Wrack zu machen. Nach einigen Probestücken an alten Plastikresten ging es dann mit Skalpell, Säge, Bohrer und Feuer zur Sache. Anschließend wurde die Bismarck eisenfarbig "grundiert", und danach mit der "Salzmethode" (für die abblätternde Farbe etc.) in verschiedenen Farben neu lackiert. Für den Meeresboden habe ich Acryl, und kleinere Steine aus dem Modelleisenbahnbedarf verwendet. Der Meeresboden wurde dann mit Graniteffektspray eingefärbt. Da ja im Trümmerumfeld der Bismarck einige größere Teile liegen, die aber eigentlich doch relativ weit vom eigentlichen Wrack weg sind, habe ichda ein wenig gemoggelt, und diese dichter am Wrack plaziert.
Soweit ganz schön und gut. Aber wie erwecke ich jetzt den Eindruck von fast 4000 Meter Tiefe? Da ist mir die Idee gekommen. In dieser Tiefe dringt ja bekanntlich kein Licht mehr, und wenn Scheinwerfer da eingesetzt werden, ist alles dunkelblau. Also habe ich über das Dio eine Plexiglashaube gestülpt, und diese mit dunkelblauer, transparenter Folie überklebt. Mit einer LED-Lichtleiste, die an der inneren Oberseite der Haube montiert ist, tauche ich das Wrack in ein schwaches Licht. Um jetzt ein paar Lichtkegel auf dem Deck zu erzeugen habe ich in Scratchbauweise die beiden von Cameron verwendeten Tauchboote (MIR 1 und 2) und den Kameraschlitten auf dem Modell plaziert. Alle drei sind mit einer SMD-LED ausgerüstet. Die gesamte Beleuchtung kann ich zusätzlich mit einer Fernbedienung dimmen.
Bleibt nur noch das Namensschild. Dies werde ich mit meinem 3D-Drucker erstellen
Nun viel Spaß beim gucken.































Ein paar Sachen muß ich allerdings noch gestalten (Rostzapfen z. Bspl.)

Gruß
Jürgen
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: Steffen23 am 01. Januar 2018, 23:18
Ja ist es denn möglich  :13: ???
Beim ersten Betrachten hielt ich einige Bilder für die von Cameron ...
Tolle Sache!!! :gut:

Das müsste man mal live sehen .....

Groooosses Kino!!

Grüße vom staunenden Steffen :1:
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: Nasenbaer am 02. Januar 2018, 05:13
Moin Steffen,
kannst Du live sehen, wenn es Dich im März nach Paaren/Glien, oder im September nach Gatow/Berlin zur großen IPMS-Ausstellung verschlägt. :1:

Gruß
Jürgen
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: pepmen am 02. Januar 2018, 12:32
Hallo,
nun das ist ja mal wirklich was ganz anderes. Super Idee, gefällt mir sehr gut. gruss Theodor
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: Rafael Neumann am 02. Januar 2018, 14:43
Hallo Jürgen,

das wäre dann mal eine neue spannende Umsetzung der Bismark nach dem Untergang.
Die Darstellung mit der blauen Folie und des LED's zeigt sehr gut den Eindruck, den das Wrack in der Tiefe vermitteln dürfte. Sehr schöne Umsetzung dieses Themas, gefällt mir sehr gut. Und falls Bedarf an Rostzapfen besteht, dürfte Puchi von Modellboard noch einige von seiner Titanic haben.

Schöne Grüße
Rafael
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: Sturmmann am 03. Januar 2018, 10:15
Moin,

ziemlich beeindruckende Arbeit.
Das überzeugt mich echt...

Gruß Nils :biggrin
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: michel2827 am 03. Januar 2018, 19:44
das ist echt mal was Anderes. Echt sehenswert. Also ich weiß beim besten Willen nicht warum du das in die Einsteigergallerie stellst. Das ist schon ein Schmankerl. :11:
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: kelmi04 am 10. Januar 2018, 20:27
Hallo  :1:
Bin schwer begeistert, ganz großes Kino, gefällt mir ausgesprochen gut.
Respekt

Thomas
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: Enigma am 11. Januar 2018, 14:36
Hallo Nasenbaer

Natürlich ist auch dieses Diorama, schon allein aufgrund seiner ausgefallenen Darstellung,  "VOM FEINSTEN"!
GENIAL  :7:  :1:  :11:  :11:

Ich nehme nun mal an, daß du diese Gangart forsetzen wirst, also in der Anfängergalerie brauchst du die Nachfolger nicht einreihen!

Enigma :biggrin
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: Nasenbaer am 12. Januar 2018, 08:28
Erstmal Danke für euer Lob. :)

Was die Nummer mit der Einsteigergalerie angeht, liegt der Fehler bei mir. Hängt aber auch damit zusammen, daß es, bedingt durch die Massstäbe 1/72 - 1/35, schwierig ist, 1/350 einzuordnen. Und unter Schiffe wollte ich es nicht einordnen. Vielleicht wäre es ja sinnvoll, eine extra Rubrik Dioramen und Militärgeräte andere Massstäbe einzurichten.

Gruß
Jürgen
Titel: Die Bismarck mal etwas anders
Beitrag von: antraker am 21. März 2018, 14:02
Tolles Projekt! Nachhaltiger Modellbau - hier wird nix weggeschmissen! :)

Danke für's Teilen!