Hallo zusammen,
es geht nun wieder mit dem Baubericht weiter, obwohl die Arbeiten an der Flak bereits vor Lingen erfolgt sind - irgendetwas muss man ja mitnehmen.
Hinsichtlich der Ladeschale habe ich auf Steffen gehört und diese nicht angebaut - die Scharniere aus den Bausatzteilen und ein wenig Messingsrohr mussten jedoch ans Modell - dazu später mehr, und auch das Rundblickfernrohr habe ich entsprechend gekürzt. Das hier waren grob die Einzelteile, die ich aus den Anweisungen der Bauanleitung ergänzt um Steffens Hinweise und mehrere Blicke auf das Foto zusammengebaut habe:

Ein sehr schön geätztes Detail ist die Scala, mit der man das Bausatzteil schön verfeinern kann:


Auch die Bausatzteile von Dragon sehen mit den gravierten Klarsichtteilen echt klasse aus:


Und das war es dann eigentlich auch mit dem Zusammenbau der Flak. Fast ooB und schneller als gedacht fehlt jetzt nur noch der Sockel. Ich hatte ja früher schon alles als "falsch" eingestuft, was den bis zu den Kettenblechen geschlossenen Kampfraum betraf. Ein älterer Baubericht im MIG-Forum (existiert leider nicht mehr - also sowohl das alte Forum als auch dieser Baubericht) enthält einige Details, die eindeutig im Gegensatz zu den Originalfotos und zur technischen Wahrscheinlichkeit stehen. Die eingesetzte Bodenplatte/"Arbeitsplattform" war in der dargestellten Form mehr als nur unwahrscheinlich. Auch hat dieser Modellbauer hat den Kampfraum auf Höhe der Kettenbleche verschlossen und am Fahrerplatz eine Luke eingebaut. Das kann definitiv nicht stimmen, da auf dem Foto mit dem US-Soldaten eindeutig zu sehen ist das der Kampfraum offen war. Dragon hat dies mit dem Bausatz 6667 zwar konsequent, aber - zumindest meiner Meinung nach - falsch umgesetzt:

Schränkt man wie wir hier die Fahrzeugwahl auf die Wanne eines StuG IV aus Krupp-Produktion ein, sollte man die Lafettierung des StuG IV als Basis für die Befestigung des Behelfssockels der Flak verwenden bzw. nachbauen - was ich ja auch getan habe. Vor diesem Hintergrund ist auch die dargestellte Befestigung des Sockels auf der Tankkonstruktion nicht plausibel, denn mehr ist der untere Kasten nicht. Im Spielberger steht dazu, dass auf der unteren Ebene der Boden der Wanne im Mittelteil durch einen kastenförmigen Einbau für die Kraftstoffbehälter versteift war. Das Geschütz im StuG IV ruhte oberhalb auf einem Sockel, der aus zwei kastenförmigen Trägern bestand, die oben miteinander verbunden waren und die Grundplatte des Geschützes trugen.
Der hintere Träger war durch zwei Streben rechts und links vom Wellentunnel nach rückwärts abgestützt. Die Träger waren rechts und links mit den Seitenwänden der Panzerwanne und unten mit dem Wannenboden verschraubt. Zwischen den Anschraubflächen waren Zwischenlagen vorgesehen, die einen Höhenausgleich ermöglichten. Oberhalb der Drehstäbe ruhte der aus Warzenblech bestehende Fußboden.
Auf diese Unterkonstruktion, auf der beim StUG IV die 7,5cm StuK sitzt, muss auch der Sockel der 8,8cm FlaK gesetzt worden sein. So hat man sich damals die Eigenkonstruktion eines geeigneten Unterbaues erspart. Und wenn diese Unterkonstruktion den Rückschlag der 7,5cm StuK ausgehalten hat, dann auch den der 8,8cm FlaK, bei der sogar weniger Kräfte auf die Unterkonstruktion wirkten, da die Rückschlagkräfte ja direkt auf die Unterkonstruktion wirken. Dies habe ich ja bereits auf einer der ersten Seiten gezeigt, und dieses Bild hier zeigt die Unterkonstruktion oberhalb der Blechtanks recht gut - sogar die senkrechte Stütze der Motorraumtrennwand ist gut zu erkennen:

(Quelle: Muzeum Broni Pancernej)
Als Arbeitstheorie genügt mir das und somit erfolgt der Aufbau des Sockels der Behelfslafette zwar nach Bauplan der Flak, allerdings wird er gekürzt und mit U-Profilen aus Messing ergänzt. Um diese winkelgerecht zu verkleben, bietet sich als Hilfsmittel die Ecke eines kleinen Kastens an:


Erste Anprobe zunächst "trocken" mit der Flak, dann im Fahrzeug:



Die Teile wurden dann noch mit Riffelblech von LionRoar verkleidet und es kamen diverse Bolzen hinzu, denn das Konstrukt musste ja auch im Original noch ordentlich mit den Seitenwänden verschraubt werden:


Und dann hinein ins Vergnügen - also ins Fahrzeug und den Rest des Bodens auch noch verkleidet:


Danach durfte die Flak probehalber Platz nehemn, und von dieser Seite sieht man dann auch die Scharniere:

Und mit provisorisch befestigter Flak ging es dann auf den Tisch in Lingen:

Schönen Dank bis hierhin für's Lesen, schöne Grüße
Rafael