Autor Thema: T-55T  (Gelesen 4244 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline der55er

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 668
T-55T
« am: 04. Oktober 2009, 16:51 »
Hallo alle miteinander,

ich möchte hier mal wieder einen Baubericht einstellen, damit Ihr mal seht, mit was ich mich so zur Zeit beschäftige. Natürlich wieder ein NVA Fahrzeug, eine Panzerzugmaschine T-55T.

Original:

Seit 1967 wurden für die ehemalige NVA aus der CSSR die ersten Panzerzugmaschinen auf Basis des T-55 mit der Bezeichnung T-55T eingeführt. Sie versahen ihre Dienste in den I-Kompanien und –Bataillonen mit der Aufgabe, beschädigte Fahrzeuge herauszuziehen, zu bergen, bugsieren und abzu-schleppen. Mit Ihnen war die feldmäßige Instandsetzung von Panzern möglich und die Sicherstellung der Unterwasserfahrt (UF) mit Panzern. Die NVA hatte 250 dieser Fahrzeuge im Bestand, die eigens für die Bedürfnisse der NVA umgerüstet wurden. Augenscheinlichste Änderung war das markante große UF-Rohr auf dem Transportkasten sowie die Bugsiereinrichtung am Bug des Fahrzeuges.
Noch heute gibt es sogenannte „Panzer“ Fahrschulen, in denen diese Fahrzeuge rollen und Freizeitspaß bieten sollen. Auch im Panzermuseum Munster ist ein Vertreter dieser Fahrzeugklasse ausgestellt.


Bausatz:

Die Firma Panzershop bietet schon seit einiger Zeit Fahrzeuge als Resin-Komplettbausatz an, aus denen Panzer und gepanzerte Fahrzeuge des ehemaligen Warschauer Paktes gebaut werden können. So unter anderem auch einen Bergepanzer ZS-55A, der in der NVA unter der Bezeichnung T-55T lief, allerdings ohne das BTU-55 vorn dran.
Es sind Resinbausätze mit Ätzteilen und obendrein sind noch Friulketten beigelegt, was allerdings auch den Preis so eines Bausatzes in die Höhe treibt. Wer die Mehrarbeit, die dieser Bausatz mit sich bringt, nicht scheut, kann nach vielem schleifen und spachteln ein schönes Modell sein eigen nennen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist für mich die Bauanleitung, sie besteht größtenteils aus einer CD, auf der gezeigt wird wie die 246 Resinteile und die 157 Ätzteile verbaut werden. Wer da seinen PC neben dem Basteltisch stehen hat, ist hier klar im Vorteil. Allerdings liegen dem Bausatz auch ein paar A4-Seiten bei, auf denen mit schwarz-weiß Bildern der Zusammenbau gezeigt wird.

Wenn ich mir allerdings den Bausatz genauer unter die Lupe nehme, fallen mir doch ein paar Dinge auf, die Verbesserungswürdig wären. Das größte Problem meiner Meinung nach ist die dreigeteilte Panzerwanne. Nicht nur, das da viel angepasst, geschnitten, gespachtelt und verschliffen werden muß. Der Bausatz basiert nämlich auf den alten ESCI-Bausätzen des T-55, wie er zuletzt auch bei Italeri erhältlich war, und da ist die Wanne schlicht zu schmal. Das wird ganz deutlich, wenn man einen Tamiya T-55 hernimmt und vergleicht. Auch die Abmessungen des Motordecks sind falsch dimensioniert. Dies hat zur Folge, das der Transportkasten zu kurz ausfällte, das meines Erachtens wesentlich das Erscheinungsbild des Fahrzeuges trübt. Durch die zu schmale Wanne fällt auch der Hecksporn zu schmal aus. Also viel Platz für Verbesserungen, wenn man so wie ich, das Modell aus einem Tamiya-Bausatz herstellen will.
Mir wäre es folglich lieber gewesen, Panzershop würde da nur einen Umbausatz anbieten, was sich auch positiver für den Geldbeutel auswirken würde.
Aber was soll es, schließlich soll ja Modellbau auch eine Herausforderung sein, der man sich immer wieder stellt. So beschreibe ich im folgenden, wie ich eine Panzerzugmaschine T-55 T mit einen Grundbausatz von Tamiya und  dem Resinmodell von Panzershop baue. Für eine gelungene Darstel-lung der Abschleppseile habe ich auf ein Produkt der Firma EUREKA  zurück gegriffen.








So, viel Text erstmal, ich hoffe das dieser nicht zuviel ist und Euch nicht langweilt.
Bald gehts weiter

der55er '<img'>
Viele Grüße aus Ostthüringen

Offline der55er

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 668
T-55T
« Antwort #1 am: 04. Oktober 2009, 17:23 »
Der Anfang besteht darin, von der Panzershopwanne die entsprechende Teile herauszutrennen und mit der Tamiya-Wanne zu verkleben. Dies betrifft den erhöhten Aufbau und das Motordeck mit den dargestellten UF-Klappen. Der Aufbau muß seitlich mit 1 mm starken Plastikstücken verbreitert wer-den. Des weiteren habe ich die Heckpanzerplatte aus Plastik neu erstellt, da das Bausatzteil von Tamiya Aufnahmeschlitze für die Halterungen der Rollreifenfässer hat, die ich für den T-55T nicht benötige. Das Motordeck mit den UF-Klappen von Panzershop wird gekürzt und auf die Tamiya-Wanne geklebt.

















In dieser Bauphase hatte ich dann schon die Fahrerluke eingeklebt und die Kommandantenluke mit zwei kleinen Drahtbügeln versehen.

der55er '<img'>
Viele Grüße aus Ostthüringen

Offline Sprudelmax

  • Generalleutnant
  • *
  • Beiträge: 4391
T-55T
« Antwort #2 am: 04. Oktober 2009, 17:44 »
Interessantes Teil! Da bleib ich auf jeden Fall dran.
Jetzt auch von Beruf Modellbauer!

Offline hermann marcus

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 680
    • http://
T-55T
« Antwort #3 am: 04. Oktober 2009, 17:47 »
hi!

mal was anderes und  einer der eher weniger beachteten modelle.
werd auf jeden fall mal den bericht verfolgen da er doch was besonderes hat wie auf dem ersten bild zu sehen ist.

max

Offline SchoeniR6

  • Hauptmann
  • *
  • Beiträge: 1745
T-55T
« Antwort #4 am: 04. Oktober 2009, 17:52 »
DAs sehe ich so wie Sprudenmax.
Bleib ich auch dran!
Find ich auch sehr interessant!

Gruß ':biggrin'
Im Bau: -E100
              -Sd. Kfz. 250
              -Secret Project

-->1:72<--

Offline der55er

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 668
T-55T
« Antwort #5 am: 04. Oktober 2009, 19:08 »
Ich danke schon mal für das Interesse und mache mal weiter.

Ein entscheidender Vorteil vom Tamiya T-55A Bausatz ist die korrekte Darstellung der Laufrollen und Schwingarme für das Laufwerk. Dennoch habe ich mir hier aus einem BAT-M Bausatz (ebenfalls Panzershop) die Resinlaufrollen entliehen und am Modell angebracht. Für die jeweils vorderste Laufrolle habe ich noch größere Radnaben gebastelt, da das Original hier verstärkte Lager hatte. Die Antriebsräder sind ein Mix aus Friul-Antriebsrad und ESCI-Treibrad, um die richtige Anzahl der Schrauben am Antriebsrad und der Zähne des Antriebskranzes darzustellen und um einen tadellosen Sitz der Friulkette zu gewährleisten.








Zu diesem Bild möchte ich bemerken, das ich mittlerweile viel vernünftigere Schraubenimitate angeklebt habe, so wie auf dem Bild hat's mir doch nicht gefallen...


An den aufklappbaren Kettenabdeckungen klebte ich unten diese Verstärkungsstreben ein.

Der weitere Zusammenbau besteht nun größtenteils darin, alle Teile des hydraulischen Kranes auf der rechten Kettenabdeckung des Panzershopbausatzes am Modell zu verbauen und anzubringen, dadurch entsteht schon ein farbiges Rohmodell durch die Resin- und Ätzteile sowie die Eigenbauten aus weißer Plastik.


An den Wannenseiten hatten die T-55 Fahrzeuge mit Gummi-Metall-Gelenk-Kette diese Kettenabweiser, dargestellt durch diese runden kleinen Plastikteile.
Die große EWZ-Kiste ist nur provisorisch auf die Kettenabdeckung gelegt. Zu diesen Kisten werde ich später noch einiges berichten.

Bis zum nächsten Bauabschnitt

'<img'>
Viele Grüße aus Ostthüringen

Offline der55er

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 668
T-55T
« Antwort #6 am: 05. Oktober 2009, 13:59 »
ich setze fort:

Der Erdsporn am Heck des Panzers war, wie schon erwähnt, 2 mm zu schmal. Hier half ich mir mit einem Eigenbau weiter, wobei mir der Bausatzerdsporn als Vorbild diente. Aus ca. 40 kleinen Plastikstücken entstand so Stück für Stück in mühevoller Kleinarbeit ein neues Teil, das am Ende meine Er-wartungen erfüllte.



links meine Kreation, rechts das Vorbild von Panzershop. Leider macht die Digi-Cam von dieser weißen Plastik keine guten Bilder, sorry.









So, mehr Bilder gibt's bald wieder...

der55er '<img'>
Viele Grüße aus Ostthüringen

Online Klaus Lotz

  • Global Moderator
  • *
  • Beiträge: 8001
  • General
T-55T
« Antwort #7 am: 05. Oktober 2009, 16:38 »
Hallo der55er,

interessanter Baubericht, vor Allem weil es ein nicht oft gezeigter Fahrzeugtyp ist. Ich bleibe auf jeden Fall dran.

Gruß

Klaus




Rettet die Wälder, esst mehr Biber

Offline der55er

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 668
T-55T
« Antwort #8 am: 05. Oktober 2009, 20:01 »
Ein Vergleich der beigelegten großen EWZ-Kisten, die rechts vorn und hinten links auf die Kettenabdeckungen gehören, mit meinen Fotos zeigte mir, das auch diese Bausatzteile wesentlich zu groß sind und neu erstellt werden müssen. Die Ungenauigkeit beträgt immerhin in der Länge und der Höhe 2 mm, das ist in 1:35 umgerechnet schon enorm!
Außerdem stellte sich heraus, das die linke Kiste hinten etwas kürzer sein muß als die vordere rechte, nämlich knapp 4mm. Also ging ich auch hier frisch ans Werk und baute mir nach den Maßen aus einer original Dienstvorschrift über den T-55T meine Kisten selbst aus dem bewährten Plastikmaterial.

Wie gesagt, weißes Plastik macht sich schlecht zum knipsen und deshalb kann ich an dieser Stelle keine besseren Bilder anbieten, ich hoffe man erkennt es .








Wie Ihr also seht, muß ich die meisten Teile aus dem Panzershopbausatz durch Eigenbauten ersetzen...

'<img'>
Viele Grüße aus Ostthüringen

  • Gast
T-55T
« Antwort #9 am: 05. Oktober 2009, 21:31 »
Wie hast Du denn die Sicken gemacht ?
Die sehen aus wie von hinten durchgeprägt. ( ??? )

Wär eine Trumpeter Wanne nicht auch geeignet ???
Die wäre sicherlich billiger gekommen ?

Jedenfalls hochinteressant--> freut mich, der Bericht !

Offline der55er

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 668
T-55T
« Antwort #10 am: 06. Oktober 2009, 13:42 »
Hallo,

Du hast Recht, die Sicken habe ich in die 0,5mm starke Plastik mittels einer Nadel von hinten eingedrückt, wobei ich mir einen etwas stärkeren Effekt erwartet habe, die Sicken sind für meinen Geschmack noch etwas zu "klein". Allerdings verbiegt sich insgesamt das dünne Plastik recht stark, es also nicht d i e  Methode.

Die etwas billigeren Trumpeter Bausätze entsprechen so gar nicht meinen Anspruch an ein authentisches T-55 Modell, leider. Ich bin da vielleicht etwas pingelig, aber die Trumpeter Bausätze sind etwas unmaßstäblich, grober detailliert und in meinen Augen nur als Ersatzteilspender zu gebrauchen. Für mich geht da eben nur der Tamiya-Bausatz.

Hier nun noch ein paar Bilder von montierten Kran auf der rechten Seite des Modells. Hier kamen mal wirklich nur die Bausatzteile von Panzershop zum Einsatz. Das dünne Seil am Kran drillte ich mir aus dünnem Kupferdraht. Zusammen mit den kleinen Ätzteilen ergibt sich ein schöner Kran.
Auf der kettenabdeckung unter dem Kran sind schon die Abschleppstangen angeklebt.







Viel Spaß wieder beim Schauen und wer Fragen hat, immer fragen.

der55er '<img'>
Viele Grüße aus Ostthüringen

Offline eibauer

  • Oberstabsfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 952
    • http://www.toms-modellbauseite.de
T-55T
« Antwort #11 am: 06. Oktober 2009, 14:56 »
'<img'>  wie immer ein geiler Bericht zu echt geilen Fahrzeugen ':D'
freu mich schon auf die Fortsetzung und auf Farbe am Bagger ';)'

mfg thomas

Offline Rafael Neumann

  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 6670
  • General
T-55T
« Antwort #12 am: 06. Oktober 2009, 15:50 »
Moin moin,

Du hast Dir auf jeden Fall einen interessanten Exoten ausgesucht. Sehr schön, wie viele Details durch Eigenbauten verbessert werden (können), allerdings auch erschreckend, wie viele Eigenbauten noch erforderlich sind, obwohl ja bereits zwei Bausätze verwendet werden.
Mach auf jeden Fall mit dem Bericht weiter, ich bleibe dran . . .
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Offline Carius

  • Oberleutnant
  • *
  • Beiträge: 1683
T-55T
« Antwort #13 am: 06. Oktober 2009, 19:21 »
Hallo,

'<img'> was für ein umbau, sieht bis jetzt schon klasse aus, da bleibe Ich auf jeden fall am Ball bin gespannt was noch kommt.

Grüße Michael ':biggrin'
StuG III Ausf.D - DAK - Afrika Kampagne
StuG III Ausf.G - Miag 03/43 - Baubericht

Offline der55er

  • Oberfeldwebel
  • *
  • Beiträge: 668
T-55T
« Antwort #14 am: 06. Oktober 2009, 20:05 »
Zitat (Rafael Neumann @ Di, der 06. 10. 2009,15:50)
Sehr schön, wie viele Details durch Eigenbauten verbessert werden (können), allerdings auch erschreckend, wie viele Eigenbauten noch erforderlich sind, obwohl ja bereits zwei Bausätze verwendet werden.

Hallo Rafael,

da legst Du genau den Finger in die Wunde, wenn ich bedenke, das ich für den Panzershop-Bausatz eine höhere dreistellige EURO-Zahl  ':smile'  hingeblättert habe...Aber so ist das eben, wenn man gern mal ein Modell bauen möchte, das nicht jeder hat. Außerdem gefallen mir die ganzen sogenannten Kampfunterstützungsfahrzeuge wie diese Pionier-Fahrzeuge sehr gut, die haben das gewisse Etwas.

Schönen Dank noch mal für das Interesse, es geht auf jeden Fall weiter, es folgt in Kürze das nächste Update.

der55er '<img'>
Viele Grüße aus Ostthüringen