Washing mit Emaillefarben

Begonnen von , 09. Dezember 2011, 14:47

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Hallo, ich bin neu hier und endlich auch freigeschaltet.  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/1.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':1:'>

Ich bin beladen mit Fragen, die ich mir aber natürlich erstmal versuche selbst zu beantworten. Nur zu dem Thema hab ich im Moment nichts gefunden.

Und zwar baue ich gerade einen Tamiya 1:35 Panther G late, er ist auch schon ganz fertig eigentlich, allerdings habe ich das Washing mit Humbrol schwarz etwas verhauen.

Ich weiß nicht ob die Farbe zu stark verdünnt war oder so, jedenfalls habe ich den Pinsel an Ecken angesetzt, die Farbe hat sich auch in die Konturen gelegt, allerdings ist sie auch über die Flächen von der Kante weg gelaufen. Wegtupfen konnte ich das nicht mehr richtig, weil die Oberfläche leicht rau ist. Also hatte ich dann über der Tamiya Acryl Tarnfarne einen schwarzen Humbrolfilm.

Jetzt habe ich den Panzer weitgehend neu geluftpinselt, (was sehr schade ist da ich auch die Decals übermalen musste) und will nicht, dass mir das noch mal passiert. Mit dem Tarnmuster hatte ich nämlich auch Probleme, und so habe ich den Panzer an manchen Stellen 5-6 mal überlackiert. Ich will das nicht noch mal tun.

EDIT: Und ach ja, dann gab es noch eine zweite Frage, und zwar altern mit Ölfarbe. Ich habe in einem Baubericht gesehen, dass dort Ölfarben- Klekse in vier Farben aufgebracht wurden, und dann verstrichen wurden.
Ich habe das auch versucht, allerdings war der Farbfilm zu dick und die Alterung viel zu stark. Dabei habe ich nur wenig farbe genutzt pro Kleks. Ich glaube, ich habe auch nicht die richtige Verdünnung dafür, ich habe mit Isopropanol verdünnt. Allerdings ist das ja auch nicht klug auf der Tamiyafarbe...


Für jede Hilfe bin ich sehr dankbar.

Grüße





Steffen23

Hi Krizzo!

Klingt ja alles nicht so berauschend - 5-6 Farbschichten auf ein Modell zu stapeln ist nicht wirklich lustig.

Gut, schaun wir mal: Der Fehler liegt meiner nach in der Verdünnung.
Washings gehen am besten mit Ölfarben UND Terpentin oder white spirit ( was aber auch wieder nur Terpentin ist ).
Wichtig ist: Es geht nicht jedes. Ich habe mir im Künstlerbedarf meines Baumarktes "Balsamterpentin" geholt, das funzt. Und das white spirit aus Frankreich funzt auch.
Die Suchfunktion gibt Dir da sicher noch viele Hinweise.

Vorteil beim terpentin ist:
Es greift so schnell nix an und man kann es Dank der Trocknungszeit bei Nichtgefallen auch wieder entfernen - mit sauberem Terpentin.
Selbst mit Emanels geht das ganz gut, wieweit die sich aber wieder entfernen lassen - da fehlt mir noch die Erfahrung.

Wichtig ist ausser dem richtigen Lösungsmittel auch der Untergrund: Es empfiehlt sich sehr, vor dem Fading eine Schicht Klarlack zu sprayen und diese 2-3 Tage trocknen zu lassen, bevor es weitergehen soll. Vorteil: Der Klarlack ist sehr glatt - was Dir auch bei decals viel Ärger erspart!

Das mit den Ölfarbkleksen scheint bei Dir so zu sein, daß Du zu viel Farbe genommen hast. Ein Minitüpfelchen reicht erst mal. Dann den Pinsel in sauberes Terpentin tupfen, fast trocken ausstreichen ( das ist der Trick!!! ) und dann die Ölfarbe runterstreichen, Zug um Zug. Wenn es noch zuviel farbe ist - mit dem Pinsel und Terpentin wegnehmen.
Ganz ehrlich: Ich habe diese Technik auch noch nicht richtig drauf, da braucht es viel Übung und Erfahrung für.

Na denn, ich hoffe gehilft zu haben.

So long
Steffen http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/30.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':30:'>
Man kann alles sagen - freundlich und mit Respekt .
Derzeit im Bau: P-39Q

Rafael Neumann

Moin moin,

dann erst einmal herzlich Willkommen im Forum. Bevor die ganzen Farbexperten zuschlagen, hier schon einmal eine erste Einschätzung:

Das Verstreichen von kleinen Ölfarbklecksen (große habe ich auch schon hinter mir, das wird nix) funktioniert, allerdings nicht mit Tamiya-Verdünnung. Das sollte dann schon ein guter Terpentiersatz, Feuerzeugbenzin oder z.B. Shellsol T sein; ist ein wenig Geschmacksache, je nachdem, was Du zuhause hast.

Aber genau wie beim sog. Washing sollte vorher der Lack geschützt werden, damit a) nichts angelöst wird und b) das Washing gut verlaufen kann und man das Fading gut ver
streichen kann. Hier bietet sich als Grundlage ein Klarlack an, es funktionieren auch Future, Lidls W5 Parkettversiegelung oder Erdal Glänzer. Meistens feuchtet man die zu bearbeitende Fläche zunächst ein wenig mit dem Pinsel an, gibt dann die Washing-Brühe mit dem Pinsel in die Vertiefungen, lässt es antrocknen und nimmt dann wieder mit einem Pinsel (mit terpentinersatz leicht getränkt) den Überschuss wieder auf. Dann geht das meistens einwandfrei, kannst Du aber besser auf einer Probefläche ausprobieren, also z.B. auf einem lackierten Yoghurtbecher.

Den Rest sollen dann halt die Experten erklären . . . http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/1.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':1:'>
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

superbickel

Zitat (Rafael Neumann @ Fr, der 09. 12. 2011,16:07)
.... Hier bietet sich als Grundlage ein Klarlack an, ...

@ Rafael  Ich will jetzt nicht der Haarespalter sein, aber hier halte ich es für wichtig zu erwähnen, daß der Klarlack GLÄNZEND auftrocknet. Wenn er matten Klarlack nimmt, wird er das gleiche Problem wie auf den matten Tarnfarben.   http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/1.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':1:'>  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'>
Ansonsten pflichte ich euch beiden komplett zu, hätte ich nicht anders beschrieben!
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

Dankeschön für die ausführlichen Antworten.

Welchen Klarlack benutzt man denn für Tamiya Farben?

Ich habe Humbrol Clear Cote, aber der greift die Farbe an. Außerdem ist der ganz komisch gummiartig dickflüssig, soll das so sein, oder ist er uralt? Ich habe die Flasche neu gekauft.

GunnarBaeumer

Zitat (Krizzo @ Fr, der 09. 12. 2011,16:41)
Welchen Klarlack benutzt man denn für Tamiya Farben?

Am besten funtioniert immer noch X22 von Tamiya.

Gut verdünnt mit der original Verdünnung in 2-3 dünnen Lagen aufgetragen ergeben eine perfekte Grundlage für die Alterung.
 Ziel ist es dabei eine seidenmatte und nicht hochglänzende Oberfläche zu erhalten. Sonst haften die nachfolgenden Farbschichten nicht mehr und "rutschen" vom Modell.

Gruß
Gunnar
Takom Panther A Mid/ Early mit Innereien

AFV Club M113 Vietnam

So viel top- Hilfe in so kurzer Zeit. Ich wusste schon, dass es richtig war hier auf Freischaltung zu warten, statt mich in einem anderen Forum anzumelden. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/37.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':D'>

Gut, dann baue ich mal meinen Fundus an Lacken und anderen Mittelchen weiter aus.

Florix

Glanzlack halte ich nicht für ein Muss. Werde bei meinem Königstiger ohne Glanzlackbasis altern, aus dem einfachen Grund. Der Glanzlack verfälscht die Originalfarbe ein wenig, so kann man schwer das Resultat der Alterung abschätzen.


LG

Flo

Ich habe jetzt mal rumprobiert an einer Stelle, die ich noch neu lackieren muss. Mit Feuerzeugbenzin geht es wunderbar, der Alterungseffekt ist eigentlich so wie gewünscht, nur noch bisschen üben und gucken wie es fertig getrocknet aussieht.

Lack habe ich vorher nicht aufgetragen, wenn man nicht viel Benzin nimmt und nicht stark aufdrückt, dann löst das Benzin die Tamiyafarbe nicht.

Bugbear

Für Ölfarbenkleckse oder Filter halte ich auch eine seidenmatte Oberfläche für notwendig. Auf Glanzlack klappt das, wie von Gunnar beschrieben, nicht so gut.
Kommt aber auch wieder darauf an, wie intensiv, bzw welche Effekte genau erzielt werden sollen.
Beim Pinwashing hingegen, ist Glanzlack eine hervorragende Unterlage.
Aber da wird wahrscheinlich wieder jeder seine eigenen Erfahrungen dazu haben.




Gruß Tom

Könnt ihr mir noch technisch erklären, wieso ihr es für notwendig haltet?


EDIT: So und ich probierte eben mit Ölfarben zu washen, mit genau dem selben Ergebnis. Es schmiert nur rum und sammelt sich nicht nur in den Ritzen, sondern bildet Pfützen überall auf dem Panzer. Abtupfen unmöglich. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/smile" border="0" valign="absmiddle" alt=':smile'>





GunnarBaeumer

Zitat (Krizzo @ Fr, der 09. 12. 2011,18:59)
EDIT: So und ich probierte eben mit Ölfarben zu washen, mit genau dem selben Ergebnis. Es schmiert nur rum und sammelt sich nicht nur in den Ritzen, sondern bildet Pfützen überall auf dem Panzer. Abtupfen unmöglich. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/smile" border="0" valign="absmiddle" alt=':smile'>


Weil du keinen Klarlack aufgetragen hast.

 Dadurch dringt das Washing in die Grundfarbe ein und setzt sich da fest. Keine Chance das je wieder runter zu bekommen. Versuche bitte eine Zwischenschicht Klarlack einzubringen.
Ich nutze dafür Tamiya X22 Glanzlack und sprühe ihn in mehreren dünnen Schichten auf, so das ein seidenmattes Finish entsteht. Kein hochglänzendes.

Dann kannst du dein Washing beruhigt auftragen ohne deine Grundierung zu versauen.

Gruß
Gunnar
Takom Panther A Mid/ Early mit Innereien

AFV Club M113 Vietnam

Hätte ich mir ja auch selbst denken können. Naja, manchmal steht man auf dem Schlauch. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/37.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':D'>

Gut, wenn die Tamyiagrundierung sich mit dem Ölwashing verträgt, dann besorg ich gleich morgen welche.