Guten Abend,
Entzugserscheinigungen klingt irgendwie prima. Und damit es nicht so weit kommt, habe ich hier die nächsten Schritte zusammengefasst. Das letzte Foto von der neu aufgebauten Motorraumabdeckung bringt uns zurück zu der ersten Fehleinschätzung in anderen Bauberichten und auch im aktuellen Cyber-Hobby-Bausatz. Dort wird der Motorraum komplett geschlossen dargestellt, und eigentlich ist dort auch gar keine Motorraumtrennwand erkennbar, sondern eher die Rückseite der Karkasse des StuG IV. Auf dem Vorbildfoto ist allerdings eindeutig erkennbar, dass der Motorraum offen ist und wohl die oberste Sektion der Motortrennwand fehlt.
Woran haben wir das festgemacht ?
Auf dem Foto ist nicht nur ein Teil - zunächst gleichgültig, ob es sich um einen Schlauch oder festen Blechkörper handelt - des Lüftungsschlauches zu sehen, der vom Vergaser zu den Lüftern führt und auch ein Teil der Mototrennwand, sondern auch eine Öffnung, die sich im Original in der Lüftereinheit befindet. Hier auf diesem Bild habe ich versucht, das noch einmal etwas deutlicher zu markieren:
(Quelle: Concord 7022, German Self-Propelled Guns, Seite 72 / Instruction zu 3125 StuG IV Engine Set)
Der Schlauch / Blechkörper sowie das Loch in der Lüftereinheit sind gut zu erkennen, und bei der in Blau schraffierten Fläche handelt es sich um einen Teil des Rahmens der Motortrennwand ohne die Klappen. Bis vor kurzem habe ich auch noch gedacht, dass das Loch ( also Teil PUR 1 von CMK) nicht von dem Lüfter, sondern von der Schottwand stammt, aber ich denke nicht mehr, dass das so korrekt ist. In der Bausatzbeschreibung von CMK ist ja die Trennwand für den Panzer IV abgebildet, die aber komplett ist und somit auch bis zur Kampfraumdecke geht. Das Loch in der Lüftereinheit lässt sich zuordnen, wenn man es mit diesen Fotos eines StuG IV vergleicht:
(Quelle: Spielberger Band13, Sturmgeschütze, Seite 145)
(Quelle: Wydawnictwo Militaria, Heft 261 StuGIV, Seite 30)
In der Bausatzbeschreibung von CMK ist ja die Trennwand für den Panzer IV abgebildet, die aber komplett ist und somit auch bis zur Kampfraumdecke geht. Auf dem Vorbildfoto erkennt man aber, dass die oberste Sektion (die als PUR 1 ein Loch hat) fehlt und somit knapp über der Kettenabdeckung endet, und man schaut direkt auf das Loch in der Lüftereinheit. Je öfter man hinschaut, desto besser kann man erkennen, dass auch noch die Strebe der Trennwand und ein Teil der linken Klappenöffnung (unter der grünen Linie) zu erkennen ist. Aber es scheint eben kein Schlauch zu sein, sondern ein Metallrohr/Metallgehäuse, dass eine Verbindung zwischen den Vergasern und dem Luftfilter darstellt - allerdings hinter der "ehemaligen" Trennwand. Insgesamt passt auch alles von der Lage im Fahrzeug her, weil die Trennwandreste senkrecht zur Kante des Motordecks abschließen und somit die Lüfereinheit hinter dieser Kante zurückbleibt. Auf diesem älteren Foto des Bauabschnitts kann man auf jeden Fall erkennen, was damit gemeint ist:
Das Loch in der Lüftereinheit und dann auch im oberen Teil der kompletten Trennwand würde zu einer an dieser Stelle in der Motortrennwand montierten Lüftungsklappe führen. Wenn man diese Skizze der CMK-Anleitung noch dazunimmt, wird es noch deutlicher, weil die dort bestehende Öffnung beim Einbau an genau diese Position wandert:
Auch die Anordnung mit dem Verbindungselement zwischen Lüfter und Vergaser erscheint durchaus logisch zu sein. Auf diesen Skizzen hier kann das und auch den Verlauf des dicken Schlauches / Rohres eigentlich recht gut erkennen. Es zeigt den Motorraum von hinten bzw. seitlich, und der Schlauch führt halt zum Kampfraum hin an der Lüftereinheit vorbei:
(Quelle: Spielberger, Panzerkampfwagen IV)
Der Schlauch führt definitiv zu den Luftfiltern, rechts unten im Bild zu erkennen. Auf den Skizzen liegen die Luftfilter (in Grün) hinter dem Motorblock und ich habe in Rot die Verbindung zwischen Lüftereinheit und Innenraumlüftung im oberen Teil der Trennwand eingezeichnet. Die Funktion dieser Verbindung dürfte dann vor dem Umbau die Regulierung warmer Luft aus dem Motorraum sein oder eher die Absaugung von Luft aus dem Kampfraum, weil der Lüfter die Abluftseite regelt:
(Quelle: Spielberger, Panzer IV and variants, Seite 16)
Bei meinem Umbau ist eine solche Abluftregelung jedoch nicht mehr notwendig, weil ja sowohl Kampfraum als auch Motorraum offen sind. Zur Vervollständigung der Motorraumabdeckung fehlt somit noch die Lüftereinheit, die aus dem Trumpeter-Bausatz stammt:
Weil diese Teile aber im Bergepanzer IV komplett im Motorraum verschwinden und nicht mehr zu sehen sind, fehlt natürlich der Stutzen für die Rohrverbindung. Plastikmaterial war mir hierfür zu dick, so dass ich wieder auf dünnes Kupferblech zurückgegriffen habe. Vorsichtshalber habe ich mehrere Abschnitte zurechtgeschnitten und dann zunächst in eine runde Form gebogen. Diese habe ich dann wieder auf ein Rundholz geschoben und verlötet:
Die Lüftereinheit bekam dann noch ein Übergangsstück aus der Restekiste, das Rohrstück wurde verbaut und das ganze Teil mit der Motortrennwand verklebt:
Und provisorisch zusammengesetzt sieht das dann so aus:
So weit, so gut. Insgesamt nähern wir uns nun dem aktuellen Bauzustandsbericht und demnächst geht es dann hier mit der Unterkonstruktion für den Geschützaufbau weiter.