Blattwerk mit FIMO Liquid

Begonnen von , 22. Juni 2015, 23:20

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Hallo,

heute will ich euch eine Methode vorstellen, mit der man kostengünstig Blattwerk in größeren Mengen herstellen kann. Diese Methode habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern irgendwo vor geraumer Zeit im Internet abgekupfert. Wo, kann ich leider nicht mehr sagen. Das ist also in gewißer Hinsicht ein alter Hut, aber Ich habe heute FIMO Liquid zufälligerweise bei einem Schreibwarenhändler gefunden, eingekauft und ausprobiert. Das Ergebnis und die Anwendung möchte Ich euch hier vorstellen.


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1.) Man benötigt, wie der Beitragstitel schon zeigt, das genannte FIMO Liquid. 50ml kommen für knapp 8 Euro ins Haus, sollten aber auch eine ganze Weile halten. Wir benötigen nur minimale Mengen. Außerdem benötigen wir Pigmente oder Ölfarben, einige Drahtreste nach Belieben, einen Ätzteilsatz für Blattwerk nach Wahl sowie einen alten Pinsel und eine spitze Pinzette.

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2.) Hier habe ich auf einer Palette etwas grüne Ölfarbe angemischt und einen Tropfen FIMO aufgetragen. Die Pinselspitze zeigt auf das FIMO. Das ist im Urzustand transparent und auf dem Foto schlecht sichtbar. Die von mir verwendete Menge ist lediglich ein Tropfen, etwa so groß, wie er aus einer Vallejo-Flasche kommen würde.

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3.) Hier sehen wir FIMO mit Ölfarben vermischt. Der Hersteller gibt an, das Material mit Ölfarben oder Pigmenten zu mischen. Inwiefern es sich mit anderen Mitteln verträgt, kann ich nicht sagen. Ich denke, etwas Mattiermittel könnte zusätzlich noch einen schönen Effekt geben. Auch mehrfarbige Blätter, etwa grün-braun wären bei entsprechenden Fähigkeiten möglich.


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4.) Auf die Ätzteilblätter tragen wir nun etwas FIMO auf. Die Schicht sollte nicht zu dünn sein, da sonst das entfernen schwierig wird. Da FIMO eine Tropfenform mit gewölbter Oberfläche bildet, bleiben die Ränder extrem dünn. Man muss also keine Angst haben, die Blätter unrealistisch dick zu machen.


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5.) Hier habe Ich in ein Blatt probeweise ein Stückchen Draht gesteckt, um einen Stiel nachzubilden. Der Draht wird problemlos eingebacken und sitzt erstaunlich fest.


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6.) Nach einem Minütchen Pinselschwingen war diese Anzahl an Blättern "beschichtet" und fertig für das aushärten. Dazu muss das Zeug ca. 20 Minuten in den Ofen, wobei aus Gründen der Gesundheit 130 Grad nicht überschritten werden sollten. Ich bin da keinerlei Risiken einer Geruchsbelästigung eingegangen, habe das Zeug bei 120 Grad ein paar Minütchen länger dringelassen und gut war...

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7.) Das Endergebnis: sehr dünne, mit allen Details abgeformte Blätter, die eine erstaunliche Stabilität aufweisen. Um sie möglichst zeitsparend von den Ätzteilblättern abzulösen, habe ich sie schlicht und einfach mit einer spitzen Pinzette zusammengedrückt und abgezogen. Das noch flexible Material geht sofort in die Ursprungsposition zurück oder bleibt minimal gebogen. Gar kein schlechter Effekt. Falls ein Blatt doch mal reißt, stellt sich meist ein ebenso realistischer Effekt ein. Soll in der Natur ja auch halbe Blätter geben.


Mein Fazit: eine Methode, die man sicher im Hinterkopf behalten sollte. Negativpunkte dürften die Vorbereitungen und die "Backzeit" sein. Geruchsbelästigungen im Ofen habe Ich keine festgestellt. Natürlich erhält man nur ein Negativ der ursprünglichen Blätter, aber dann gibt es eben kein Drybrushing sondern ein Washing für die Details. Positiv ist sicherlich die recht günstige Massenverfügbarkeit, denn bei Papierblättern oder Ätzteilen gehen die Preise schnell in die Höhe, falls man mehr haben will. Die Details kommen toll heraus und durch diverse physikalische Effekte bleibt die Blattform erhalten. Colorieren kann man nach belieben. Falls also jemand ein Projekt im Sinne hat, bei dem er massig Blätter verwenden will, könnte er diese Methode unter Umständen mal ausprobieren. Schlimmer als Friul-Kettenglieder aufbohren oder Führungszähne entgraten ist es sicherlich nicht.

Beste Grüße

Dennis





Trucker Flo

Geile Idee!

Danke für's zeigen, Dennis!


MfG Flo
- Fast 8 Milliarden Menschen, doch die Menschlichkeit fehlt -

Hendrik

Sehr geehrter Herr dkdent,

da haben sie mal wieder eine phantastische Idee aus dem Hut gezaubert. Die Präsentation ist insgesamt als gelungen zu bewerten. Die Bilder sind ansehnlich gestaltet und gestochen scharf. Dies ist ein Umstand, der bei ihnen ja durchaus Seltenheitswert hat. Der Text ist ausführlich und leicht verständlich. Auch dies ist durchaus bemerkenswert. Evtl. fehlt ein Hauch Emotionalität im Text. Ich bedanke mich dafür, dass sie diesen Modellbautrick mit der Gemeinschaft teilen und erwarte auch in Zukunft ähnlich herausstechende Präsentationen von Ideen und Tricks, die das Leben des Modellbauers interessanter und das, der dazugehörigen Partner/innen, aufregender  gestalten.

...ich gehe davon aus, dass deine Regierung gerade mal nicht im Haus war, als du den Backofen missbraucht hast.

...Also mal ehrlich: Die Idee ist absolut genial! Vielen, vielen Dank dafür. Ich werde sofort losgehen und liquid fimo kaufen. Falls ich von der Verkäuferin für verrückt erklärt werde oder mit einer Flasche liquid ecstasy nach Hause komme, würde ich mich bei dir zwecks einer Bestellung melden.

Beste Grüße

Hendrik

ValleDeVinales

Prima Beitrag, Dennis!!!
LG

Stefan


im Bau:
afv´s Wiesel Mk.20 A1

Rafael Neumann

Hallo Dennis,

klasse Idee, und vor allem sehr gut beschrieben ...   http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/gut.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':gut:'>

Schönen Dank
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Der Flo

Hallo Dennis

habe besagte Methode vor eins zwei Jahren auch schon mal getestet, allerdings habe ich statt dem Backofen einen Heißluftfön benutzt, das ging genau so gut.

ps. war die besagte Internetseite zufällig Perspectives in Miniature ?  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/auge.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=';)'>

Gruß
Der Flo




Gruß
Der Flo  (formerly known as Kampfsau)

Hallo zusammen,

entschuldigt bitte die späte Antwort.

Danke für die netten Antworten.

Was den "Fundort" angeht: Ich habe keine Ahnung mehr. Ich denke nicht, dass es so viele Blogs gibt, auf denen diese Methode zu finden ist. Andererseits mag Ich die Werke von Calvin Tan nicht sonderlich, weshalb ich da ungefähr 1x pro Jahr vorbeischaue. Ich kann es wirklich nicht mehr sagen, wollte es aber eben doch als "geklaut" kennzeichnen.

Beste Grüße

Dennis

Hallo zusammen,

kurzer Nachtrag: das Zeug gibt es im Internet wesentlich günstiger, bspw. bei Amazon für knapp 22 Euro incl. Versand für 200ml. Damit wird es natürlich noch etwas interessanter...

Beste Grüße

Dennis