Neue Airbrush von Gaalheri zu günstigem Preis

Begonnen von Harald D., 15. Januar 2025, 03:46

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Harald D.

Ich habe heute Mittag mal ausgiebig meine neue Gaahleri Airbrush-Pistole getestet. Dazu habe ich auch mal die Nadel und die Düse gegen das beiliegende 0,5 mm Düsen/Nadelset getauscht.

Ferner habe ich die Pistole mal teilzerlegt um zu sehen, wie die Verarbeitung an den Teilen ist, die man von außen nicht einsehen kann.

Also das Farbsprühen war eine reine Freude, wie schon beim letzten mal. Toll finde ich, daß man mit dem Sprühen direkt auf dem Modell beginnen kann. Das hat bei meinen H&S Pistolen nie funktioniert und gab immer hässliche Sprenkel und Farbspritzer beim Anschuß. Hier mußte ich immer vor dem Modell mit dem Sprühen beginnen und auch über dieses hinausziehen.

Der Gaahleri ist das egal. Ich habe absichtlich die Farbe in verschiedenen Stufen verdünnt um das Sprühergebnis beurteilen zu können. Einmal auch direkt aus dem Tamiya Farbtopf (also unverdünnt). Ist die Farbkonsistenz zu dick macht die Pistole zu und "rien ne va plus".

Ebenfalls habe ich den Topf zum blubbern gebracht. Dies passiert dann, wenn der Dichtungsring auf der Düse verschmutzt ist. Hier verzeiht sie auch nicht geringfügige Schmutz- und Farbpartikel. Beim Putzen daran denken. Dieses Problem hatte ich mit meinen H&S nie, dafür aber des Öfteren mit billigen China Spritzen.

Negativ ist mir aufgefallen, dass der vordere grüne O-Dichtungsring sehr locker hinter dem Gewinde der Düseneinheit sitzt. Prompt ist er mir heruntergefallen und ich durfte ihn eine Weile auf dem Boden suchen.
Der besagte Dichtungsring reagiert im Übrigen auf den Kontakt mit dem AirBrush-Cleaner von Tamiya mit einer Verdopplung seines Durchmessers und ist damit defekt und nicht mehr zu gebrauchen.
Das dürfte also gar nicht sein. Hier müssen sie dringend nachbessern.

Das Zerlegen geht flott von der Hand. Interessant dabei sind die hinteren Teile der AirBrush wie z.B. der Abzugszüngel. Bei dem handelt es sich um ein verchromtes Metallguß-Teil.
Auf dessen Rückseite, wie auch an anderen von Außen nicht sichtbaren Stellen sind z.Teil deutliche Werkzeugspuren zu sehen. Die Gewinde wurden vor dem Verchromen auch nicht nachgearbeitet, so dass sie z.Teil scharfkantig sind und sich nur mit Kratzgeräuschen verschrauben lassen. Nach mehrmaligen Auf- und Zudrehen ist dieser Mangel verschwunden. Die Gewinde haben sich sozusagen selbst entgratet.

Fazit: Die Airbrush-Pistole ist für Ihren Preis und Ihr Können ein echter Konkurrent zu den teureren Platzhirschen auf dem Markt. Im Arbeitsergebnis liegt sie gleichauf mit den deutlich teureren H&S Produkten bzw. hat sogar teilweise die Nase vorn.

In der Verarbeitungsqualität ist jedoch noch deutlich Luft nach oben zu den Markenprodukten vorhanden.
Wenn Gaahleri sich in Zukunft mit der Gesamtqualität mit Teuer Airbrush messen lassen will, müssen sich hier noch dringend verbessern.

Allerdings zählt für mich das Endergebnis auf dem Modell und die Arbeitsfreude mehr, als ein paar Kratzer an Stellen die man eh nicht sieht, oder eben kratzenden Gewinde.
Zudem ist sie ja noch um mehr als die Hälfte günstiger als das Einstiegsmodell von H&S.

Grüße von Harald

Obergefreiter

@Harald D.
Magst du vllt auch ein paar Bilder von den Spritzversuchen mit der neuen Gun zeigen? Vllt ein Vergleich, alte und neue Gun?
Danke und Gruss
In Bau 1/35:
- le FH 18 Gespann
- Tiger II Tamiya
Das (K)leben bringt groß Freud...

Harald D.

Zitat von: Obergefreiter am 24. Januar 2025, 21:52@Harald D.
Magst du vllt auch ein paar Bilder von den Spritzversuchen mit der neuen Gun zeigen? Vllt ein Vergleich, alte und neue Gun?
Danke und Gruss

Das hatte ich vor, nur war der Akku vom Foto leer und das Ladegerät habe ich im Geschäft vergessen (reiche ich im Lauf der nächsten Woche nach).

Alte Gun geht leider nicht mehr. Die Infinity habe ich zwischenzeitlich verkauft und die Evolution steht ebenfalls zum Verkauf und ist entsprechend geputzt und aufgehübscht
Möchte sie deshalb auch nicht mehr schmutzig machen.

Aber die Lösungsmittelempfindlichkeit und losen Sitz des O-Rings habe ich Gaalheri schon mitgeteilt. Mal sehen, ob und wie sie darauf reagieren.
Grüße von Harald

dieri

Ich kann die positiven Erfahrungen mit den Produkten von Ghaaleri nur bestätigen, da ich auch das Amazon Angebot genutzt habe. Zusätzlich war ich mit einem Freund und Modellbaukollegen Ende januar in Nürnberg auf der Spielwarenmesse und wir haben den Stand von Ghaaleri besucht, der -Zufall? - direkt gegenüber vom Iwata Stand lag. Wir konnten alle Produkte direkt ausprobieren und haben eine neue Pistole für super feine Linien ausprobiert. Unglaublich, man konnte präzise Linien wie mit einem spitzen Bleistift ziehen, man musste die Pistole dafür aber mit minimalem Abstand über das Übungsblatt bewegen. Die Betreuung durch das Standpersonal war sehr zuvorkommend. Alle sprachen ein fast akzentfreies sehr gutes Englisch und waren sehr freundlich um unsere Betreuung bemüht. Zum Abschluss haben sie noch einen draufgesetzt. Ghaaleri wird im Laufe des Jahres ein eigenes neues Farbsystem auf den Markt bringen und haben uns beiden schon mal ein Set mit sechs Farben speziell für Showcars aus dem Automobilbereich in einer passenden Kunststoffbox geschenkt, ohne das wir danach gefragt haben. Auch der Marketing-Eindruck war also sehr nachhaltig. Bin auf die weitere Entwicklung von deren Produktpalette sehr gespannt.

Harald D.

Ich habe jetzt schon einige Modelle mit der Gaalheri gebrusht.

Die Ergebnisse sind absolut super. Kein Spritzen oder Sprotzeln wie bei meinen ehemaligen H&S.
Man kann direkt auf dem Punkt anfangen zu sprühen. D.h. ich beginne mit dem Sprühen direkt auf dem Modell.

Linien ziehen absolut einfach. Man muss allerings ziemlich nahe ran. Im Gegensatz zu anderen Sprühgriffeln funktioniert hier auch die Rändelschraube am Heck. Mit ihr kann man sauber die Strichstärken einstellen und dann einfach ab der Stelle wo gebrusht werden soll, beherzt den Abzug ziehen.

Die einzigen Kritikpunkte die ich habe, sind die noch unsaubere Verarbeitung, im Speziellen die Gewindeschnitte und die Werkzeugspuren (diese befinden sich aber ausnahmslos auf der Rückseite der Einzelteile der Gun.

Ganz schlecht ist die Qualität und der Sitz des vorderen Dichtungsrings an der Düse (der grüne Gummiring außen und nicht der Teflonring direkt auf der Düse, der ist ohne Kritikpunkt).
Dieser bemängelte Ring sitzt derart lose hinter dem Gewinde, dass er mir schon ein paar mall beim Reinigen abgefallen ist (einmal musste ich eine halbe Stunde suchen, bis ich ihn auf dem Boden wieder gefunden habe). Ferner verträgt er ganz schlecht Airbrushreiniger (der von Tamiya führt sofort zu Auflösungserscheinungen) auch längeren Kontakt mit Isopropanol verträgt er nicht.
Von den beigefügten 3 Ringen habe ich in kurzer Zeit schon 2 zerrschlissen. Den letzten nehme ich nach dem Reinigen immer aus der Pistole, trockne ihn sorgfältig ab und lagere in separat bis zum nächsten Einsatz der Gun.

Diesen Umstand habe ich aber Gaalheri bereits mitgeteilt und denke, daß hier bald Abhilfe seitens des Herstellers geleistet wird. Ist ja an sich kein großer Aufwand. Es braucht halt nur ein anderes Gummi-Material.

Unten habe ich noch ein Sprühbild mit verschiedenen Linien und Flächenlackierungen beigefügt. Gesprüht mit der beigefügten 0,5 mm Düse und Nadel.

Die verzitterten Linien sind nicht die Schuld der Gun, sondern meinem beginnenden Parkinson-Syndrom geschuldet. Als Größenvergleich dient die Büroklammer.

Grüße von Harald