Nochmals Burg Greifenstein, aber diesmal in 1:72

Begonnen von lappes, 27. September 2023, 22:45

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Harald D.

Ich kann mich nur wiederholen: Klasse Arbeit von dir.

Habe deine Baufortschrittem einem Enkel gezeigt. Jetzt nervt er mich ständig ihm auch eine Burg zu bauen  :heul:  :tongue:
Grüße von Harald

lappes

Danke schön, Harald. Ja, die Kinder können manchmal schon anstrengend sein :lol:
Als Kind wollte ich auch immer eine Ritterburg haben. Dein Enkel will sicher damit spielen...bau ihm doch etwas einfaches, aber stabiles. Dann ist er zufrieden und Du hast deine Ruh` :10:
Liebe Grüße
Frank (lappes)
zur Zeit im Bau:

lappes

Das Wohnhaus und vielleicht die anderen Giebeldächer der Vorburg sollen mit Stroh gedeckt werden.
Eine Arbeit im Modellbau, die ich noch nie hatte.
 Ach reiflicher Überlegung habe ich mich auf folgende Arbeitsweise festgelegt.
Papierstreifen in ca 10 mm Breite wurden geschnitten. Als Stroh benutzte ich einen Hanfzopf aus dem Baumarkt. Davon wurde ein Büschel von ca. 1,5 cm Länge abgeschnitten. Weißleim wurde auf den Papierstreifen aufgetragen und das Hanfbüschel wie eine Art Pinsel zum verstreichen genutzt. Mit dem Hanfbüschel aus folgendem Grund: so stelle ich sicher, das alle Hanffasern mit Weißleim benetzt werden.
Das Büschel wird auf den Papierstreifen gelegt und vorsichtig mit einem Messer etwas in die Breite gezogen. Danach wurde der Hanf mit dem Messerrücken auf das Papier gedrückt. Wiederholung bis der Papierstreifen komplett mit Hanffasern versehen ist. Trocknen lassen. Den oberen Rand möglichst gerade abschneiden. Den unten überstehenden Hanf etwas begradigen, aber auf jeden Fall über das Papier hinausstehen lassen. Danach den Papierstreifen über der unteren Dachkante festkleben. Den nächsten Streifen darüber kleben und zwar nur den überstehenden Hanf auf den darunterliegenden überlappen lassen.









Die Dachhälfte wurde fertiggestellt.
Nachdem die letzten Streifen des Strohdachs aufgeklebt und der Weißleim getrocknet war, wurde das komplette Dach nochmals mit verdünntem Weißleim getränkt. Dies kam für 1,5 Stunden bei 40 Grad in den Dörrautomaten. Den habe ich mir mal vor 2 Jahren speziell für solche Fälle angeschafft. Das Strohdach war nun fest und ich konnte die eine oder andere Korrektur vornehmen. Danach kam ein Washing mit verdünnter Ölfarbe Umbra gebrannt. Ich denke, es ist gut geworden und ich kann dieses Verfahren sehr gut nutzen.







Liebe Grüße
Frank (lappes)
zur Zeit im Bau:

lappes

Liebe Grüße
Frank (lappes)
zur Zeit im Bau:

Harald D.

Sehr schön und realistisch geworden.

Habe die denn so spät im Mittelalter noch so eine Bauweise gepflegt?
Diese Bauweise hätte ich eher in der späten Germanen-und frühen Wikingerzeit vermutet.
Grüße von Harald

lappes

#50
Ganz so spät im Mittelalter (im 13. Jahrhundert) ist es nicht und die Burg steht auf dem Lande. Bei Ausgrabungen ähnlicher Burgen konnten die Vorburgen nur anhand von Verfärbungen im Boden und diversen Scherben identifiziert werden. Sonst wären mehr Ziegelreste und Mauerstrukturen freigelegt worden. Das ist natürlich nicht symptomatisch für jede Burg. Aber die Edelfreien hatte nicht unbedingt das Kapital. Außerdem muss man berücksichtigen, dass in der Vorburg "nur" das leibeigene Gesinde gelebt hatte. An die Strohdächer ging es selbst in manchen Städten erst gegen Ende des Mittelalters. Zu dem Zeitpunkt wurden diese sogar in Städten verboten. Auf dem Lande ging es damit noch ein paar Jahrhunderte weiter.
Bei der Gelegenheit möchte ich noch auf eine Rekonstruktionszeichnung der Burg auf
 https://www.burgrekonstruktion.de/rekonstruktionen/baden-wuerttemberg/#&gid=1&pid=100 hinweisen. Da muss man die Burg Obergreifenstein suchen.
Liebe Grüße
Frank (lappes)
zur Zeit im Bau: