Sherman VVSS-Laufwerk von Tasca/Asuka

Begonnen von daleil, 07. Juni 2019, 22:10

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daleil

Hallo zusammen,

ich hatte diese kleine Anleitung bereits im Baubericht vom M4A1 gezeigt, da diese aber vielleicht dort etwas untergegangen ist, habe ich mir gedacht ich mache nochmal explizit hierfür einen neuen Beitrag unter Modellbautricks.

Oftmals liest oder hört man das das Laufwerk zu komplex sei. Auf den ersten Blick mag das vielleicht stimmen, aber Tasca/Asuka hat das ganze für meine Begriffe sehr gut, nah am Original und dazu auch beweglich gestaltet. Ich hoffe das diese kleine Anleitung dann ebenfalls dazu dient die Komplexität etwas zu mindern.
Ein anderer Kritikpunkt war die kleine Gummimatte, welche in Streifen geschnitten letztlich die "Federung" des Rollenwagens ermöglicht. Das mag etwas fummelig sein, aber mit ein wenig Übung lässt sich auch das recht schnell umsetzen. Asuka hat jedenfalls diese Kritik beherzigt und in den neuen Bausätzen auch Plastikteile beigelegt, um verschiedene Federungszustände ohne diese Gummistreifen zu ermöglichen.


Starten wir also nun mit den einzelnen Bestandteilen eines Laufrollenwagens:


14 Teile, alle vom Gußast gelöst und fürs Foto drapiert, noch alles unversäubert.

Den Anfang machen die Laufrollen:

Entgraten, die Lauffläche mit einem groben Schleifpapier abschleifen und die Gußnaht eliminieren, anschließend an der sichtbaren Kante der Gummibandage noch je nach Gusto mit einem Skalpell/Bastelmesser Abnutzungsspuren hinzufügen.
Tasca hat bei den Laufrollen eine Vorder- und eine Rückseite umgesetzt. Links die Vorderseite (erkennbar an der etwas kleineren Nabe und den Schmiernippeln an der Nabe) und rechts die Hinterseite. Bei den geschlossenen Laufrollen gibts es ebenfalls Vorder- und Rückseite, ebenfalls durch den Schmiernippel zu erkennen (und daran, das die Rückseite als eigenes Bauteil in die Laufrolle eingeklebt wird).


Wenn die beiden Laufrollen fertig bearbeitet sind folgt die Halterung:

Sorry für die schlechte Qualität des Fotos, erkennbar aber die Vorderseite auf welche die Laufrolle aufgesteckt wird, die Rückseite wird dann draufgesteckt und mit einem Tropfen Klebstoff fixiert. Somit bleibt die Laufrolle voll beweglich.


Der nächste Schritt ist das Vorbereiten des Laufrollenwagens:

Neben den Kunststoffteilen auch die Tasca/Asuka-typische Gummimatte, hier schon passend in einem Streifen zurecht geschnitten.
Wichtig: Im kleinen Bild sieht man die Ausrichtung Vorder-/Rückseite an der Federung.


Nun wird es etwas fummelig:

Die Gummimatte wird in drei Lagen gefaltet und oben in die rückseitige Laufrollenwagenhälfte eingesetzt, die Federung anschließend direkt in die Führung gesteckt.


Jetzt wird die Laufrolle samt Halterung in die entsprechende Vorrichtung des Laufrollenwagens gesteckt. Hier ist es sehr wichtig die Vorderseite nach außen zu stecken. Man muss die Schmiernippel sehen!
Etwas tricky, aber mit etwas Übung geht das ruckzuck. Und durch die Spannung der Bauteile bleibt das Ganze so wie auf dem Foto zu sehen ist zusammen (solange man nicht dran rumfummelt).


Die Rücklaufrolle wird noch draufgesteckt bevor die Vorderseite des Laufrollenwagens draufgesteckt wird. Auch hier etwas fummelig.


Der Klebstoff wird nur entlang der Nahtstelle zwischen Vorder- und Rückseite des Laufrollenwagens benutzt.


Nun gehts ans Detaillieren:

Wenn der Kleber getrocknet ist kann die Nahtstelle verschliffen (ggf. verspachtelt) werden. Oben kann man noch zwei kleine Schraubenköpfe ergänzen (mache ich so gut wie nie, man siehts später nur wenn das Laufwerk sauber bleibt), an der Stirnseite sollte man vier Löcher bohren (da die Laufrollenwagen beidseitig zu montieren waren konnte man die Aufnahme der Rücklaufrolle an beiden Seiten befestigen, deshalb die vier Löcher).
Man könnte jetzt noch vier kleine Schraubenköpfe an der Aufnahme der Rücklaufrolle ergänzen, das spare ich mir aber immer, da kaum sichtbar.


Das Leitblech wird montiert. Hier unbedingt auf die richtigen Teile achten, diese haben nämlich Vorder- und Rückseite. Tasca/Asuka war so pfiffig und die Vorderseite etwas dünner zu gestalten. Dennoch gehe ich mit dem Skalpell hin und schabe noch weiter Material ab um das Teil noch etwas dünner zu bekommen.


Auf der rückwärtigen Seite kann man noch den fehlenden Schraubenkopf ergänzen. Da im Bausatz noch frühe Leitbleche enthalten sind kann man sich die Schraubenköpfe hiervon nehmen.

Fertig!


Durch den sparsamen Einsatz von Kleber und dem Kleben an den richtigen Stellen bleibt das Laufwerk voll funktionstüchtig!
Links ausgefedert und im Normalzustand, rechts mal "in action".


Das Ganze nun fünfmal wiederholen und fertig ist das Laufwerk für den Sherman:





Ich hoffe das euch diese kleine Anleitung beim Bau des Laufwerks hilfreich ist! Fragen und Anregungen sind gerne gelesen!



Gruß
daleil
www.daleil.de

Lebenslang Grün-Weiß!

richtfunker

Kann mich nur anschließen: Super Beitrag!

Mir persönlich ist diese Art Beitrag fast am Liebsten.

Habe daraufhin bei https://www.perthmilitarymodelling.com/reviews/vehicles/tasca/tasca35007-8.htm" target="_blank">Terry Ashley vorbeigeschaut.

Der hat folgenden zusätzlichen Tip: er klebt die Gummi-Streifen mit etwas Weißkleber bzw. Holzleim fest, damit sie ihm nicht abhauen.
Viele Grüße
Christoph