Space Shuttle Columbia - Revell 1:144

Begonnen von Floriansjünger, 13. April 2024, 15:43

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Floriansjünger

Hallo zusammen,

nachdem ich mich hier im Forum jetzt schon länger nicht mehr zu Wort gemeldet habe, möchte ich euch mein neuestes Projekt nicht vorenthalten - diesmal in einem für mich etwas ungewöhnlicheren Themenbereich - der bemannten Raumfahrt.
In diesm Fall verwende ich das 1:144 Revell Spaceshuttle in der Jubiläumsversion, da nur diese Variante Abziehbilder für die Columbia enthält - ziemlich fehlerhaft, aber immerhin lassen sich die Namen und Beschriftungen verwenden. Dazu in einem späteren Post mehr...

Der Bau beginnt mit dem Zusammenbau der beiden Rumpfhälften, welche im Anschluss mit Spachtelmasse versäubert werden muss.


Die Haupttriebwerke werden separat montiert, da ich diese später beleuchtet darstellen möchte.


Bekanntermaßen hat das Revell Spaceshuttle eine ganze Reihe von Ungenauigkeiten, insbesondere nachdem die Columbia in ihren späteren Jahren einige spezielle Features hatte, von denen nicht alle an den anderen Shuttles gefunden werden können.
Ein Punkt, welcher an allen späteren Shuttles vorhanden war, ist der Bremsfallschirm. Der Ausschnitt aus dem Seitenleitwerk, welcher dafür notwendig ist, fehlt an dem Revell Modell, lässt sich aber einfach nachbilden:



Ich hoffe es gefällt euch!

Schönes Wochenende,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Klaus Lotz

Hallo Mathias, ich setze mich mal hin und schaue zu.

Gruß

Klaus
Rettet die Wälder, esst mehr Biber

Günni

Moin Matthias,

interessant auf alle fälle, von gefallen kann ja noch nicht die Rede sein.

Man(n) sieht ja noch nicht so viel  :zwinker:


Gruß Günni
Möge der Kleber mit euch sein!!

Steffen K.

Fängt doch schon sehr interessant an.

Mal ein ganz anderes Thema   :gut:
"Schöne Grüsse aus der Westpfalz"

Obi53

Hallo Matthias,

bei diesem Bau muss ich doch mal glatt dazu setzten.
Bin gespannt wie es weiter geht.  :pop:

Gruß  Frank
Echte Modellbauer werden SIEBEN,  danach wachsen sie nur noch.

-Schöne Grüße aus der Nordwestpfalz-

xxxSWORDFISHxxx

Glaub der Bausatz ist älter als das Original. Hab den in meiner Kindheit auch mal gebaut.

Bin gespannt was hier noch passiert

Floriansjünger

Hallo zusammen,

ob der Bausatz älter ist, kommt darauf an, ob du das Alter des Originals am Erstflug oder am Beginn der Montage festmachst - der Bausatz geht im Großen und Ganzen auf Revell's Space Shuttle Enterprise von 1978 zurück. Damals war die Columbia bereits in der Fertigung, bis zum Erstflug sollten aber noch mehrere Jahre vergehen.  :biggrin:
An der Passgenauigkeit bzw den Ungenauigkeiten im Spritzguss merkt man das auch recht deutlich.

Damit man jetzt etwas mehr sieht, habe ich den Bau natürlich vorangetrieben  :36:

Eine der speziellen Merkmale der Columbia war das "Shuttle Infrared Leeside Temperature Sensing" (SILTS) Experiment, welches die Columbia ab 1986 trug - als dauerhaftes Erkennungserkmal blieb der SILTS-Pod am oberen Leitwerk bis zum Absturz erhalten. Dieser Teil wurde mithilfe eines Gussasts dargestellt.



Um für die gewünschte Darstellung beim Start die Triebwerke beleuchten zu können, wurden weiße LEDs in die Triebwerksdüsen eingelassen.


Die Montage der Flügel ist unspektakulär, muss allerdings so wie die Fuge zwischen den Rumpfhälften zunächst mit Klebeband zusammengehalten werden, und anschließend mit Spachtelmasse großzügig ausgeglichen werden.
Als Batteriefach bietet sich der Laderaum des Spaceshuttles geradezu an, entsprechend wurden die Kabel dort velegt.


Was meint ihr?

Schönen Sonntag,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Rafael Neumann

Hallo Matthias,

definitiv nicht meine Baustelle, aber deswegen nicht weniger interessant. Vor allem die Ausstattung mit LED's finde ich immer spannend, weil da überhaupt keine Ahnung von habe.
Von daher bin ich gespannt, was du aus dem Bausatz zaubern wirst.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Floriansjünger

#8
Hallo zusammen,

eigentlich sind solche Umbauten mit LEDs garnicht so schwer wenn man die Grudlagen mal raus hat - das große Problem ist natürlich, dass sich immer ein Fehler einschleichen kann, bzw wenn die Sachen kaputt gehen, das Modell dann meistens Schrott ist.  :down:

Mittlerweile hat sich wieder etwas getan - der Externe Tank und die Booster sind soweit erledigt, auch wenn sich hier mehr Notwendigkeiten für Umbauten ergeben haben. Mit anderen Worten, vor allem der Externe Tank ist gespickt mit Fehlern  :tounge:



Als Offensichtlichstes sind die Rippen (rote Markierung), die im Original einfach nicht vorhanden sind, egal welche Version man betrachtet. Diese wurden vorsichtig abgeschabt, und anschließend verschliffen.
Die "Pressurization Line", eine Rohrleitung auf der linken Seite des Tanks, war nur bei den ersten beiden Missionen STS-1 und STS-2 vorhanden. Tatsächlich würde ich das aber in diesem Bausatz kaum als Fehler beschreiben, schließlich ist vorgesehen, dass explizit die STS-1 gebaut wird. Nachdem ich aber eine spätere Mission darstellen möchte, muss auch dieses Detail abgeschabt werden (blaue Markierung).

Edit: Diese Rohrleitung war tatsächlich bei ein paar weiteren sehr frühen Missionen vorhanden, wurde aber als eine der ersten Modifikationen weggelassen. Etwa eine HAndvoll Flüge hatten dieses Feature.

Zu guter letzt fehlt ein wichtiges Detail, welches auf den meisten Missionen vorhanden war - allerdings nicht auf den letzten paar Missionen, und mit variierender Form über die Jahre. Hierbei handelt es sich um die "Protuberance Air Load Ramp" - eine Verkleidung, die aerodynamische Belastungen von den Leitungen abhalten sollte. Diese werden mit ein par Stücken Plastik-Sheet nachgebaut (grüne Markierung).



Die Booster sind wesentlich einfacher zu bauen, hier muss lediglich die Verdrahtung für die LEDs verlegt werden - ein paar kleine Löcher im Externen Tank werden die Drähte später verstecken.


Zu guter Letzt, die letzten Details am eigentlichen Shuttle Orbiter sind die "Orbital Maneuvering System" (OMS) Pods, welche gemäß Anleitung angebracht werden. Außerdem musste ein Spalt an der Cockpitscheibe mit etwas Plastiksheet verschlossen werden, ein deutliches Zeichen des Alters des Bausatzes.


Als nächstes wird die Lackierung drankommen, dazu im nächsten Beitrag mehr.
Ich hoffe es gefällt euch!

Schönes Wochenende,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Floriansjünger

Hallo zusammen,

ich muss gestehen, das Lackieren fand ich hier wesentlich frustrierender, als ich es erwartet hatte... aus einem mir unerklärlichen Grund, hatte ich immer wieder Stellen, an denen das Masking Tape die darunterliegenden Farbschichten mit abgezogen hat, in vielen Fällen sogar einschließlich Grundierung.  :grrger: Üblicherweise wäre das ein Anzeichen von Fett durch den Zusammenbau, aber eigentlich hatte ich damit noch nie ein Problem gehabt... auf alle Fälle ist das Plastik sehr glatt, vielleicht müsste das Modell einfach etwas rauher sein.
Letzendlich habe ich nach der initialen Airbrushbemalung einen Großteil von Hand noch einmal nachgearbeitet.



Der weiße Teil des Hitzeschilds besteht aus zwei unterschiedlichen Komponenten - weiße Kacheln, und Nomex-Decken, welche für die kältesten Bereiche verwendet wurden. Diese beiden Komponenten haben jeweils unterschiedliche Farbtöne - die Kacheln sind reinweiß oder ganz leicht graustichig; Die Decken sind leicht gelbstichig, was im Allgemeinen mit dem Farbton "Off-white" beschrieben wird... des weiteren ist dieser Teil wesentlich emfindlicher für Verschmutzungen, und insbesondere an den Flügeln sind diese Farbtöne deutlich zu sehen - außerdem hatte Columbia in dieser Zeit eine deutliche Verschmutzung an der vorderen Kante der linken Laderaumtür.


Nachdem Columbias schwarze Kacheln ebenfalls recht spezielle Muster zeigen, habe ich mich entschieden, diese ebenfalls von Hand zu malen, da sich diese nicht über die beiliegenden Decals abbilden lassen.


Die Booster sind im Großen und Ganzen einfach zu bemalen, lediglich die genaue Folge der Markierungen ist zu beachten. In dieser Zeit war der Externe Tank nicht mehr so Dunkel wie in den 80ern, und eher Orange als der Braunton der Tanks, welche in den 0er-JAhren chrakateristisch wurden.


Wenn es um die Abziehbilder geht, kann man den Vorschlag für die Columbia nur als schlechten Scherz sehen - auch wenn alle anderen zumindest passabel sind. Auch die letzte Version der Columbia ist einigermaßen korrekt dargestellt, für mein Modell möchte ich aber die alte Version.
In der Zeit hatte die Columbia eine einzelne US-Flagge, und eine Beschriftung "USA" auf der anderen Seite. Durch Zerschneiden der vorhandenen Decals lässt sich das auch darstellen, wobei die Buchstaben für "USA" noch zusätzlich etwas weiter auseinander gezogen werden sollten, da die Schrift im Original eher etwas weit außeinander gestellt waren.
Die restlichen Decals (insbesondere für Namen und Labels) können problemlos verwendet werden. Außerdem ist noch zu beachten, dass die "Ubilical Plate" am hinteren Ende für die Columbia goldfarben ist (genauso bei Challenger), bei den drei neueren Orbitern sind diese weiß.




Was meint ihr?

Schöne Grüße,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Harald D.

Zitat von: Floriansjünger am 08. Mai 2024, 18:42
Hallo zusammen,

ich muss gestehen, das Lackieren fand ich hier wesentlich frustrierender, als ich es erwartet hatte... aus einem mir unerklärlichen Grund, hatte ich immer wieder Stellen, an denen das Masking Tape die darunterliegenden Farbschichten mit abgezogen hat, in vielen Fällen sogar einschließlich Grundierung.  ........................

Was meint ihr?

Schöne Grüße,
Matthias

Von welchem Hersteller sind denn deine Farben und Grundierung?

Etwa Vallejo?
Denn mit denen hatte ich genau das von dir beschriebene Problem. Sie schälten sich immer bei Bearbeitung (Anschleifen, Klebeband abziehen etc.) wie eine Wursthaut vom Untergrund ab.
Da half auch kein Entfetten des Modells vor der Lackierung.

Apropos Lackierung. Ist das schon der Endanstrich auf deinen Fotos, oder arbeitest Du noch nach? So richtig gelungen, sieht die Farbgebung nämlich nicht aus!
Grüße von Harald

Floriansjünger

Hallo Harald,

hauptsächlich verwende ich entweder Tamyia ode Revell-Aquas - die sind etwas verpöhnt, aber im Allgemeinen habe ich damit ganz gute Erfahrungen gemacht. Zumindest hatte ich nie solche Probleme mit der Haftung auf dem Plastik. Auch mit allen Tricks habe ich immer wieder dieses Problem gehabt, sodass ich schließlich einen Großteil noch einmal mit dem Pinsel nachlackiert habe.

Zitat von: Harald D. am 10. Mai 2024, 17:50
Apropos Lackierung. Ist das schon der Endanstrich auf deinen Fotos, oder arbeitest Du noch nach? So richtig gelungen, sieht die Farbgebung nämlich nicht aus!

Im Großen und Ganzen ist's schon die endgültige Farbgebung. Ich werde wohl noch versuchen, die Kanten an den Farbschichten etwas rauszuschleifen, und ein paar Pinselstriche an den Boostern habe ich noch versäubert, aber mehr Änderungen hatte ich bisher nicht mehr geplant.
Welcher Teil stört dich denn besonders? Zumindest in Bezug auf die Farbtöne bin ich recht zufrieden, das kommt recht nah an die Referenzfotos hin - selbst wenn es nicht unbedingt den typischen/erwarteten Farben entspricht.

Schöne Grüße,
Matthias

Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Rafael Neumann

Hallo Matthias,

du hattest ja zur Lackierung geschrieben, dass du in manchen Bereichen die Farbe wieder bis zur Grundierung abgezogen hast.

Irgendwie sehen mir z.B. die beiden Laderaumabdeckungen zu "buckelig" aus, was die Oberfläche betrifft; das kann aber natürlich auch dem Foto geschuldet sein.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Floriansjünger

Hallo zusammen,

über das lange Wochenende habe ich das Projekt fertigstellen können. Ich habe hier den Start von STS-93 nachgebaut, welcher durch einen schwerwiegenden Defekt an einem der Haupttriebwerke  zu den berühmteren Shuttlestarts gehört. Als offiziellen Titel habe ich mir den Dialog zwischen dem für die Triebwerke zuständige Controller und dem Flight Director ausgesucht "Yikes!" - "Concur".
Mitschnitte des Funkverkehrs findet man recht einfach

Zitat von: Rafael Neumann am 17. Mai 2024, 08:11du hattest ja zur Lackierung geschrieben, dass du in manchen Bereichen die Farbe wieder bis zur Grundierung abgezogen hast.
Wenn's nur bis zur Grundierung wäre, wäre ich froh - tatsächlich hab ich die Grundierung mit abgezogen. Genau diese Kanten sind an der Laderaumabdeckung sichtbar, und auch mit nochmal drüberschleifen sind leider Reste davon sichtbar.

Die Rauchsäulen für die Booster sind aus Watte mit einem Drahtgestell als Stütze. Ursprünglich hatte ich geplant den Rauch Grau zu airbrushen, habe mich aber nach weiterer Fotorecherche doch dafür entschieden, dass es in der Realität eher weiß aussieht.



Leider sind die LEDs in den Boostern recht schnell beim Testen durchgebrannt, deswegen sind diese nicht mehr separat beleuchtet - im Allgemeinen fällt das allerdings wenig auf.
Eine weitere Sache, die ich nicht vollends bedacht hatte, ist die Lichttduchlässigkeit des Plastiks. Aus diesem Grund leuchtet das Shuttle im Inneren deutlcih stärker als geplant. Es passt aber dennoch zu den Bildern vom ursprünglichen Shuttlestart.





Ich hoffe es gefällt euch trotz der ein oder anderen Macke  :29: - was meint ihr?

Schöne Grüße,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Rafael Neumann

Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Klaus Lotz

Schöne Darstellung. Du hättest die beleuchteten Stellen von innen schwarz oder auch in einer anderen Farbe lackieren sollen, dann scheint nichts durch.
Alte Modellbahnerweisheit.  :37:

Gruß

Klaus
Rettet die Wälder, esst mehr Biber

Floriansjünger

Das freut mich, dass es euch so gut gefällt  :5:

Der Trick mit der Farbe hätte vielleicht tatsächlich was gebracht, wieder was gelernt. Selbst wenn ich grad nix geplant hab, ist's ja vermutlich auch nicht das letzte beleuchtete Modell...
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!