Übergang über den Bug - Tauchpanzer III

Begonnen von Floriansjünger, 23. Dezember 2023, 11:36

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Floriansjünger

Hallo zusammen,

der ein oder andere wird sich mit Sicherheit noch an mein Disaster mit dem Giesharz bei meinem Wrack der USS Johnston Anfang des Jahres erinnern:
https://modellbauforen.de/index.php/topic,16680.0.html
Ich hatte euch damals versprochen, dass ich mich mit dem Thema noch einmal beschäftigen werde - aus diesem Grund wurde ein alter Tauchpanzer III von Dragon aus der Schrottkiste wiederbelebt (und in dem Zug von Unternehmen Seelöwe zu Barbarossa umgebaut), und mit ein paar Sturmpionieren, die ich im Sommer bemalt hatte kombiniert.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es hier wirklich ein "Übungsprojekt" für das Gießen sein sollte, insbesondere um verschiedene Variationen zu probieren. Aus diesem Grund ist die künstlerische Darstellung bei diesem Diorama absichtlich schlicht gehalten.

Als erste Änderung verwendete ich diesmal ein besseres Material für den Gussrahmen - wo bei der USS Johnston noch normales Plastik herhalten musste, habe ich diesmal auf Plexiglas gesetzt. Das Ablösen, was bei dem ersten Versuch beinahe unmöglich war, hat diesmal keinerlei Probleme bereitet, was auch zu erwarten war, da Plexiglas die übliche Wahl bei solchen Projekten ist...
Auch das Abdichten lief wesentlich besser, auch wenn ein Rest des Heisklebers an der Grenze zwischen Harz und Boden mit eingegossen wurde, und damit sichtbar bieb. Als erste Schicht wurde der Boden mit Still Water übergossen, was dann auch zusätzlich für die Dichtigkeit sorgte.

Das Giesen in Schichten verlief wesentlich besser, ich würde daher ebenfalls vermuten, dass das damals mein größter Fehler war. Zugegen, die Schichten sind etwas unterschiedlich in der Qualität geworden, aber je höher ich gekommen bin, desto besser funktionierte es.
Insbesondere an den Grenzen zwischen den Schichten haben sich Stellenweise doch wieder Luftblasen gebildet, außerdem sieht der Übergang an manchen Stellen so aus, wie wenn die neue Schicht die alte wieder angelöst oder nachgehärtet hätte.
Das führt mich zu meiner letzten Erkenntnis - bei einer Schicht hatte ich mich tatsächlich verrechnet, was das Mischungsverhältnis angeht, bei anderen vielleicht nicht gut genug gemischt - es gibt auch fast zwei Monate nach der eigentlichen Fertigstellung klebrige Stellen an der Außenseite, gerade in den unteren Schichten. Am deutlichsten ist eine Stelle, wo mir nach dem Entfernen des Rahmens (nach etwa drei Wochen) das Harz wieder ausgelaufen ist, und entsprechend einen Spalt zwischen den anderen beiden Schichten hinterlassen hat.






Und hier noch ein Detail der Problemstelle:


Ich denke, die Verbesserungen waren den zweiten Versuch definitiv wert, und nachdem der Mischfehler erkannt war, hat es wesentlich besser funktioniert. Für das nächste Mal sollte das dann von Anfang an kein Problem sein.

Und bevor jemand fragt - ja, der eine Pionier ist tatsächlich in's Wasser gefallen...  :29:

Was meint ihr? Habt ihr noch Ideen, außer dass man bei solchen Messungen natürlich sehr genau arbeiten muss?

Schonmal Schöne Weihnachten,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Demolitian Man

Hallo Matthias,

Gießharz Projekte finde ich immer spannend, von daher finde ich Klasse das du uns deine Versuche teilst, da wir alle was mitnehmen können. Von der Komposition mit dem Boot und den Panzer finde ich das gut gemacht.

Ich hätte vielleicht den Dreck im Fahrwerksbereich anders und weniger dargestellt...

Du kannst ja mal mit Wasser Strukturgel von Vallejo/ AK oder andere, versuchen die Schichten an der Seite zu verblenden, oder mit Pinsel und wenig Harz drüber...

Ebenfalls kannst du noch ablaufendes Wasser vom Panzer und Gischt herum damit simulieren.

Ich plane schon seit Jahren (vllt 2024) meinen LVT 4 mit Gießharz zu verwirklichen, da weiß ich auch noch nicht welches Harz zum Einsatz kommen soll. Ich hatte mal paar ausgekramt mit denen man hohe Schichten gießen kann.

Gruß And und ein schönes Weihnachtsfest.

Floriansjünger

Hallo Andi,

freut mich dass es dir soweit gefällt. Wie gesagt, es ging hier um das Ausprobieren vom Gießen, deswegen war ein Panzer aus der Schrottkiste genau richtig (zusammen mit ein paar wenigen Figuren).
Tatsächlich stammt der Dreck aus dem alten Zustand des Modells, ironischerweise war das damals mein erster Versuch mit dieser Technik, nachdem ich mit den Schlammtexturen von Ammo und AK an die Grenzen gekommen war - insofern bin ich da garnicht so unzufrieden gewesen, allerdings ist es natürlich deutlich zu viel für einen Panzer, dem der Fluss vermutlich gerade einiges an Schlamm abgewaschen hat.

Wasser-Strukturgel habe ich tatsächlich schon für die Wasseroberfläche verwendet, das ist die einfachste Art Wellen zu erzeugen. Die Idee, es an den Seiten zu verwenden (quasi als Spachtelmasse für das Wasser) ist mir bisher noch nicht gekommen, das muss ich noch probieren - zumindest würde ich erwarten, dass sich meine Problemstelle damit recht gut kaschieren lässt.
Prinzipiell zieht sich der Übergang zwischen den Schichten aber durch den Großteil der Fläche, insofern bin ich etwas skeptisch, dass es das Problem vollständig löst.

Da bin ich definitiv schon auf dein Modell vom LVT gespannt - ich würde dir aber empfehlen, sich nicht ungetestet auf die Angabe mit der Schichtdicke zu verlassen - mein Harz hat laut Datenblatt ebenfalls eine maximale Höhe von mehreren ZEntimetern, aber wenn falsch angewendet funktioniert es trotzdem nicht.

Schöne Weihnachten,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Obergefreiter

Hi, was für ein Harz hast du verwendet (Hersteller, etc)?
Grüsse
In Bau 1/35:
- le FH 18 Gespann
- Tiger II Tamiya
Das (K)leben bringt groß Freud...

Floriansjünger

Zitat von: Obergefreiter am 24. Dezember 2023, 17:15
Hi, was für ein Harz hast du verwendet (Hersteller, etc)?
Grüsse

Ich habe bisher dieses hier verwendet:
https://shop.breddermann-kunstharze.de/epoxidharz-giessharz-glasklar-e300GB.html

Nach Datenblatt kann man da sogar bis zu 5cm Schichthöhe gießen, insofern bin ich mit solchen Angaben mittlerweile etwas vorsichtig, solange ich mir nicht ganz sicher bin, dass ich es richtig anwenden kann...

Schöne Grüße,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!

Floriansjünger

Hallo zusammen,

ich wollte euch das letzte Update natürlich nicht vorenthalten - ich habe den Tip mit dem Wassergel ausprobiert, um damit die Löcher zu schließen. Grundsätzlich war das eine gute Idee, es hat zumindest die meisten klebrigen Stellen so versiegelt, dass es kein so großes Problem mehr ist. Nachdem leider an der unteren Schicht viele solcher Stellen sind, ist es allerdings aufwendig, alle zu erwischen.
Zum eigentlichen Auffüllen der Löcher taugt das eher wenig, da daurch die immerhin größtenteils glatte Seitenfläche in die Struktur des Gels gewandelt wird. Außerdem sind manche Löcher so tief, dass das Gel an diesen Stellen einfach reinfliesst, und dann im luftleeren Raum nicht mehr vollständig aushärten kann - entsprechend verbleiben dann weiße Stellen in der Wasserschicht.  :down:

Schöne Grüße,
Matthias
Ich bin Modellbauer, kein Fotograf!