Unbekannte Burg, im Volksmund genannt "Schlössel" bei Klingenmünster - 1:72

[lappes]

Burg im Volksmund genannt Schlössel bzw. Waldschlössel bei Klingenmünster in 1:72
Leider ist nicht viel überliefert. Aber aufgrund von Ausgrabungen, die im 19. Jahrhundert und in den 30er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts stattfanden, konnte man verschiedene interessante Entdeckungen machen. Die Burg in der Grundform wurde Anfang des 11. Jahrhunderts auf dem Gelände einer ehemaligen Fliehburg des 9. Jahrhunderts gebaut. Die Burg wurde 3 Mal zerstört und nach dem 3. Mal nicht wieder aufgebaut. Die jetzigen, freigelegten Reste befanden sich Jahrhunderte unter einem Schutthügel und somit konnte eine nahezu unveränderte Anlage des 11. Jahrhunderts zum Vorschein gebracht werden. Die meisten Burgen erfuhren über die Jahrhunderte ihres Bestehens eine Menge an Anbauten.
Diese Burg gehörte einem wohlhabenden Ritter oder sonstigem Adligen. Zu erkennen an den hochwertigen Funden und auch der Gebäude in der Vorburg . Die Burg war für die damalige Zeit relativ "hygienisch". Abfälle und "menschliche Ausscheidungen" landeten in einem Anbau an der Seite des großen Wohnturms. Der Hof der Kernburg hatte auch ein beheiztes Badehaus. In der Burg wurden verschiedene "Luxus" Gegenstände aus der damaligen Zeit gefunden. Unter anderem ein kleine Flöte aus Elfenbein, Öfen,Scherben und Materialreste aus einer eigenen Glasproduktion und ein Schatz von rund 250 Silbermünzen, vergraben vor der Vorburg.
Die Grundmaße des Wohnturms betrugen 13,30 Meter, die Höhe aufgrund der Schuttmenge wird auf rund 20 bis 25 Meter geschätzt.
Ein gleichgesinnter Mittelalter Liebhaber hat mich gefragt, ob ich ihm die Burg konstruieren und nachbauen könne. Bauen werde ich ihm diese nicht, aber ich werde die Grundkonstruktion ausdrucken und mit ihm einen "Parallelbau" machen.
Hier schon mal die Bilder der Konstruktion und die ersten Ausdrucke. Originalbilder kann ich aus Urhebergründen leider nicht zeigen. Aber auf Google findet man jede Menge Bilder, Rekonstruktionszeichnungen und sogar Bilder eines Dioramas, was mir aber nicht ganz so gut gefällt.

[StuG]

Hi,
Das wird ein ganz schöner Klopper wenn's mal fertig ist.
Bin auf jeden Fall gespannt auf eine Fortsetzung.
Hab von der ganzen Druckerei keine Ahnung, aber schon viel gedrucktes in Händen gehalten. Figuren und auch Gebäude.
Was mir hier auffällt sind die Layerlinien. Sind die so heftig wie sie aussehn?

Gruss
Wolfgang

[JerschderBersch]

Ajoo, klar Klingenünster.
gruss in die Palz
Jörg

[lappes]

Layerlinien sind selbstverständlich beim Filamentdruck vorhanden, da die Schichten dicker sind, als beim Resindruck. Hier gedruckt mit 0,2 mm. Beim Resindruck sind die dickeren Layer 0,05 mm. Die feineren Auflösungen 0,02 bis 0,01 mm. Dazu wird ja ein Resin genutzt, was durch Belichtung gehärtet wird und somit Schicht für Schicht auf einmal belichtet wird. Der Filamentdrucker fährt mit dem Hotend über das Druckstück und trägt das erhitzte Filament auf.
Unterschiede sind durch die verschiedenen Druckverfahren da. Der Resindrucker hat eine feinere Auflöung und ist für Figuren besser geeignet.
Hier habe ich übrigens das vierteilige Fenster des Wohnturms mit Resin gedruckt.
Ich persönlich bevorzuge aber für Gebäudeteile den Filamentdruck. Da ja - wie bei der Burg Reußenstein zu sehen - die Mauern eh mit Modelliermasse versehen werden, ist es letztendlich egal, wenn die Oberfläche ein wenig sichtbare Rillen hat. Auf den Fotos fällt es durch die Beleuchtung eh mehr auf, als es tatsächlich ist.
Das war jetzt nur eine kurze Erklärung. Drucken ist eine Wissenschaft für sich.
Ich bevorzuge für die geometrischen großflächigen Drucke auf jeden Fall den Filamentdrucker, weil die Vorteile in dem Fall die Nachteile überwiegen.
@jörg: Danke für den Kommentar....aber ich komme nicht aus der Pfalz. Die Burg drucke ich auf Bitte eines Modellbaukollegen auf Facebook aus Klingenmünster. Für das Projekt habe ich mittlerweile aber selber eine Faszination entwickelt und drucke daher das Modell sowohl für ihn, wie auch für mich.
Weiterbauen muss er...ich zeige ihm dann meine Vorgehensweise.

Zum Bau:

Das Dach des Anbaus wurde ausgedruckt. Ebenso erste Mauerteile und das Unterteil des Torhauses der Kernburg.
Die Dächer sind noch zwecks weiterer Gestaltung abnehmbar. Die Mauerteile sind ebenfalls noch nicht miteinander verbunden.
Zum Kleben von Filamentdrucken benutze ich übrigens UHU Hartkunststoff.
Für resingedruckte Teile Sekundenkleber.
 

[lappes]

Mittlerweile wurde die Konstruktion im Vorbereich etwas abgeändert.
Der Abortanbau wurde ebenfalls fertiggestellt und mit dem Wohnturm (UHU Hartkunststoff) verklebt. Die Mauer der Unterburg wurden nochmals überarbeitet. Ohne Zinnen und anderer Eingangsbereich.

[Brummbär122]

Servus lappes !

Dein Burgprojekt sieht sehr vielversprechend aus . Ich bin schon auf den weiteren Baufortschritt und die Begrünung der Freiflächen gespannt !


Grüße

Brummbär122

[lappes]

Danke schön.
Ich bin selber gespannt. Jedesmal aufs Neue. Aber im Moment kommt nur das öde Warten auf die Druckteile.
Richtig los geht es erst mit dem "Handwerk".
Zurechtschneiden der Styrodurplatten und der Sperrholzbretter. Modellieren der Mauern und der Landschaft. Bemalen und Begrünen, Detailarbeiten und Kauf und Bemalen der Figuren.

[lappes]

Hier die Bilder der nun fertig ausgedruckten Kernburg. Die Teile der Ringmauer sind miteinander verklebt. Die Teile des Wohnturms mit Anbauten bis auf das Dach ebenfalls. Die Mauer des inneren Burghof ist mit dem Torturm verklebt. Somit habe ich jetzt 3 Teile, die sich separat bearbeiten lassen. Die Teile mußte ich miteinander verkleben, damit diese eine optimale Passform haben.
Die Ringmauer habe ich in den letzten Tagen ausgedruckt. Deshalb melde ich mich erst jetzt wieder.
Ich habe auch einen Screenshot der STL Dateien gemacht, damit man sehen kann, welche Teile separiert werden sollten, um diese optimal drucken zu können. Das heißt: möglichst wenig Supports, optimale Druckergebnisse und möglichst wenig Filamentverschwendung. Nur das Fenster des Wohnturms wurde in Resin gedruckt, da es feinere Details besitzt und somit Resindruck vorteilhafter ist.

[Trucker Flo]

Moin Frank,

oha, da hast Du dir wieder etwas vorgenommen.

Ich freue mich über Fortschritte,  da sie wie gewohnt von Dir toll ausfallen werden.

Gutes Gelingen!


VG Flo

[lappes]

Danke schön für die Blumen und die guten Wünsche, Flo.
Burgen sind schon ein Mordsgeschäft. Und leider sind manche Arbeiten auch sehr langwierig und sehr stupide.

[lappes]

Die Vorburg wurde ausgedruckt. Das hat eine ganze Weile gedauert. Hier nun die Ergebnisse. Die Mauer der Vorburg wird auf einem niedrigeren Höhenniveau liegen. Daher sind die Endstücke zur Kernburg hin erhöht.
Als nächstes sind die Gebäude in den Höfen fällig. Aber die müssen zuerst konstruiert werden.

[lappes]

Nachdem ich die Häuser konstruiert hatte, wurden diese gedruckt und die Einzelteile miteinander verklebt.
Hier nun die Ergebnisse:
Im kleinen Hof vor dem Wohnturm steht die Küche. Hinter dem Wohnturm links des Abortanbaus der Stall, rechts davon ein Gebäude, dass wohl als Werkstatt gedient hatte.
Neben dem Eingangstor steht das Badehaus, dann die Schmiede und noch ein kleineres Steingebäude mit Flachdach (Verwaltungsgebäude oder Materiallager?). Für die Gebäude gibt es leider keiner konkreten Angaben, sodass ich diese nach eigenen Vorstellungen gestaltete.

[Harald D.]

Kompliment! 
Das ist ja wieder ein Wahnsinnsprojekt von dir.

Bei mir steht der Filament Drucker momentan auch nicht still.
Ich bin gerade dabei für meine Hobbywerkstatt einiges an Aufbewahrungs- und Sortimentkästen, sowie ein Kamerastativ zu konstruieren und auszudrucken.

[lappes]

Danke schön. In der Tat...3D Drucker sind extrem vielseitig. Ich habe mir schon ein paar Blinkerhalterungen für mein Motorrad gedruckt

[lappes]

Die Zugangstreppen zu den Wehrgängen wurden ergänzt.
Das Wirtschaftsgebäude in der Vorburg wurde gedruckt.
Der Platz in der Vorburg war zu gering. Aus Platzgründen hatte ich die Vorburg etwas kleiner gehalten. Ein zusätzliches Mauerelement mit 6,7 cm musste gedruckt und eingesetzt werden.
Es sieht jetzt ein wenig großzügiger aus und kommt dem Original näher.