Autor Thema: Sd.Kfz. 253 Beobachtungsfahrzeug der Sturmartillerie, Cyber Hobby 9128, 1:35  (Gelesen 2308 mal)

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Offline richtfunker

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Baubericht Teil IV: Abschnitte 24 bis 30



In Bauabschnitt 24 werden die Funkgeräte zusammengesetzt und im dazu passenden "Rack" untergebracht. Hierbei auf die richtige Orientierung achten, denn das Bild steht in der Anleitung kopf, was mehr als nötig verwirrt. Die obige Originalaufnahme hat mir dabei sehr geholfen. Ich habe leider keine Ahnung, was das genau für Funkgeräte sind, denn ich habe keine geeignete Referenz. Falls jemand eine weiß, unbedingt her damit!

In Bauabschnitt 25 sollte man darauf achten, dass die Beobachtungsluke mit dem Scherenfernrohr drehbar bleibt! Auch hier habe ich dickflüssigen Kleber, mit dem Zahnstocher aufgetragen, verwendet.

Bauabschnitt 26: An der Luke wird eine lange Stange (P19) befestigt, an der das Scherenfernrohr auf- und ab bewegt werden konnte. Diese ist etwas zu lang und passt nicht ins geschlossene Fahrzeug, daher trocken probieren und sukzessive kürzen, bis sie passt. Leider war mir trotz Detailansicht überhaupt nicht klar, wie das Scherenfernrohr au den Teile f1 bis f4 zusammengesetzt werden sollte, genauer gesagt die Verbindungsstelle zwischen f3 und f4. Nur das Stöbern im Internet nach Bildern hat hier Klarheit geschaffen:


(Quelle: unbekannt)

In Bauabschnitt 27 wird das Wannendach in die Oberwanne eingesetzt. Die Passgenauigkeit ist äußerst bescheiden, denn das Teil P1 ist viel zu klein: es fehlen rundherum ca. 1mm, was mit Spachtelmasse gefüllt und verschliffen werden muss:



Jetzt kann man froh sein, wenn man im Gegensatz zu mir mit der Montage der zwei Hebehaken am Heck gewartet hat, dann braucht man beim Schleifen nicht auch noch auf die Rücksicht zu nehmen.

Erst dann sollte man die Hebehaken (N18) und die Schiene für die Antenne (P23) befestigen. Teil P24 stellt den gepanzerten Antennensockel dar. Übrigens kann bei den später hergestellten Sd.Kfz. 250 mit Panzeraufbau 250/Z an einem Metallstopfen an dieser Stelle erkennen, dass die Oberwannen ursprünglich für ein Sd.Kfz. 253 vorgesehen waren.

In Bauabschnitt 28 hat man bei den zwei Lukendeckeln 3 Optionen:
  • komplett geschlossen
  • teils geschlossen, nur die Unterluken für das Scherenfernrohr sind geöffnet
  • komplett offen
Ich habe mich für Option 3 entschieden.



Endspurt, bevor es mit der Bemalung losgeht!

In Bauabschnitt 29 werden die Scheinwerfer, korrekterweise für 250/Z, an den Wannenseiten oberhalb der Kotflügel angebracht. Dazu müssen auf den Wannenseiten schmale Schlitze geöffnet werden, denn die gleichen Wannenteile verwendet Dragon auch für den Panzeraufbau 250E, da sollten diese Schlitze natürlich nicht vorhanden sein. Wer hier vorsichtig vorgeht und nur so viel Material entfernt wie nötig, bis die Scheinwerferhalter passen, spart sich hinterher das Spachteln.

Die Antenne P25 kann man abgeklappt oder aufrecht montieren. Sollte man sich wie ich für zweitere Option entscheiden: unbedingt später montieren, sonst geht sie garantiert zu Bruch!

Die hintere Dachluke lässt sich ebenfalls offen oder geschlossen darstellen. Mit der Montage der Oberwanne auf die Unterwanne würde ich warten, bis der Innenraum komplett lackiert ist. Ich habe noch diverse Kabel und Stecker an den Funkgeräten aus diversen Kupferdrähten ergänzt, auch hier hat das Bild oben sehr geholfen:



Zum Abchluss noch Bauabschnitt 30, in dem noch vier kleine Stützbleche für die Gehäuse zwischen Kotflügel und Kettenschutzblech angebracht werden. Warum das erst jetzt geschieht und nicht schon vorher in den Abschnitten 18 und 19 ist etwas seltsam, so als wäre es Dragon noch in letzter Minute eingefallen: "Halt, die Dinger haben wir ja auch noch!"

Das war es erstmal mit dem groben Zusammenbau, das nächste Mal kommt die Lackierung innen und außen dran! Erst danach werden die diversen Kleinteile wie Werkzeug, Peilstangen, Scherenfernrohr usw. montiert.

Viele Grüße
Christoph

Edit: Korrekturen und Ergänzungen
« Letzte Änderung: 31. Januar 2023, 19:26 von richtfunker »
Viele Grüße
Christoph

Online Rafael Neumann

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Hallo Christoph,

ich bin ja auch kein Freund von Verlinkungen als Antwort, aber dieser Beitrag hier aus dem Modellboard erklärt das mit den Funkgeräten recht gut:
https://www.modellboard.net/index.php?msg=977060

Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Offline richtfunker

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Danke Rafael, das hilft mir schon mal weiter. Demnach haben wir hier zwei UKW-Empfänger und einen 20W-Sender.

Aber gibt es vielleicht ein Buch zu dem Thema?

Baubericht Teil V: Bemalung

Zunächst zur Bemalung des Innenraums. Da es sich hier um ein geschlossenes Fahrzeug handelt, sollten die Fahrzeugwände innen in Hell-Elfenbein lackiert sein. Die Bilder oben bestätigen das. Lediglich das Armaturenbrett und diverse andere Teile waren in der Außenfarbe, sprich in Panzergrau, RAL 7021 lackiert. Die Funkkoffer waren ebenfalls Panzergrau, die Frontplatten mit den Bedienelementen aber in einem helleren Grau lackiert. Für die Sitzflächen kommt Lederbraun oder Schwarz in Frage.

Die Sichtblöcke aus Panzerglas liegen nicht als Klarsichtteile bei, was ich aber als nicht so tragisch empfinde. Ich lackiere sie zuerst schwarz, dann kommen ein paar Schichten durchscheinende Farbe drauf - ich habe mich für blau entschieden - und abschließend ein paar Schichten glänzenden Klarlack.









Ja, ich weiß: grauenhaft, wie ich vor allem die linke Innenwand vorher nicht versäubert habe! Das war wieder so eine hirnlose Aktion der Marke "sieht man später eh nicht" - sieht man schon! Ich habe es so gut es ging nachgeholt, aber da habe ich mir wirklich das Leben unnötig schwer gemacht.

Nachdem alles im Innenraum bemalt und trocken war, habe ich die Obweranne auf die Unterwanne montiert und bin zur Außenlackierung übergegangen. Was hier beachtet werden sollte: die Oberwanne ganz leicht über die Unterwanne überstehen.

Diese habe ich in mehreren Etappen vorgenommen. Zuerst die Unterwanne, die Kette, die Vorderräder, sowie die Trieb-, Lauf- und Leiträder. Die Gummi-Bandagen der Lauf- und Leiträder und die Gummipolster der Triebräder habe ich per Hand in Dark Rubber bemalt. Die Kette sollte man zuerst auf das Triebrad aufziehen und beides zusammen montieren, sonst kommt man nicht an den Kettenschutzblechen vorbei.



Erst jetzt habe ich die diversen Kleinteile montiert. Auf dem Originalfoto des Fahrzeugs fehlen die Werkzeuge auf dem linke Kotflügel und die hintere Halterung scheint beschädigt zu sein. Woher ich die PE-Teile damals hatte, weiß ich heute leider nicht mehr. Den Fuß für das Notek-Licht habe ich etwas dünner gefeilt und etwas nach außen versetzt.



Am Heck des Fahrzeugs fehlen Halterungen für das Abschleppseil. Diese habe aus Evergreen-U-Profilen angefertigt. Zuerst halbiert, damit waren es L-Profile. Dann vorsichtig zurechtgebogen.



Bei der Lackierung der Oberwanne muss natürlich das Fahrwerk geschützt werden:



Und so sah das Ganze nach der Grundlackierung aus:



Bei der kleinen Kiste, die an der Innenseite der Hecktür befestigt ist, handelt es sich um den Verbandskasten, so habe ich frei Hand einen rot-weiße Markierung aufgemalt. Wo allerdings das Warndreieck untergebracht war... Kleiner Scherz am Rande.



Und anschließend gab es eine erneute Katastrophe. Dieses Projekt war wahrlich nicht arm davon! Bis dahin hatte ich immer gute Erfahrung gemacht mit einem Blaufilter, nur hatte der sich chemisch verändert. So sah das Ganze dann aus - den passenden Einspieler aus der Dusch-Szene in Psycho bitte selbst dazudenken:



Furch-ter-bar! Ich hatte damals Hilfe in diesem Forum ersucht und erhalten. Ich habe die Lackierung mit verdünntem Panzergrau wieder einigermaßen gerettet und den Filter weggeworfen.



Das mit dem Blaustich ist sowieso so eine Sache! Jeder kann natürlich seine Modelle so lackieren wie er möchte - künstlerische Freiheit und so - aber authentisch ist der Blaustich nicht. Manche Farbaufnahmen aus der Zeit vermitteln den Eindruck, aber das liegt wohl an der damaligen Farbfilm-Technologie, die noch in den Kinderschuhen steckte.

Bruce the Modeling Noob hat auf YouTube ein klasse Video hochgeladen, das mit vielen Mythen rund um Panzergrau aufräumt. Hier ein paar Fakten:

  • Die RAL-Farben waren bis ins Kleinste standardisiert, d.h. es gab nicht verschiedene "Chargen", die mal so, mal so ausfielen
  • Die Farben waren relativ UV-sicher, d.h. sie waren nicht nach kurzer Zeit verblasst. Nach Jahrzehnten vielleicht!
  • Der Farbton ist kein schnödes Grau bzw. strikt zwischen Schwarz und Weiß angesiedelt, sondern enthält Grün- und Blau-Anteile, ist also durchaus lebendig

Er hat auch alle z.Zt. erhältlichen Panzergraus miteinander verglichen und eine Rangliste erstellt. Damals wusste ich es nicht besser und habe einfach Vallejo Primer als Endfarbe verwendet. Etwas enttäuschend: die von mir kürzlich gekaufte Farbe von AK Real Colors ist zwar annehmbar, aber nicht in den Spitzenplätzen vertreten.

Zum Abschluss noch ein Foto nach der Alterung, "richtige" Bilder gibt's später.



Das war's erstmal von mir an dieser Stelle! Ich hoffe ich konnte euch ein paar nützliche Informationen liefern - der Bau ist schon ein paar Jahre her.

Viele Grüße
Christoph
Viele Grüße
Christoph

Online Rafael Neumann

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Hallo Christoph,

jetzt habe ich mich erst einmal komplett durch den Baubericht gewühlt - sehr schön detailliert beschrieben, und es gibt gute Hinweise zu den Fallstricken. Das Fahrzeug sieht bis hierhin sehr gut aus.

Zitat
...Aber gibt es vielleicht ein Buch zu dem Thema?
Vielleicht hilft hier Waffen-Arsenal 178 weiter, das ich Dir geschickt habe.

Schöne Grüße
Rafael
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Offline Enigma

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Guten Morgen Richtfunker

Sieht sehr gut aus :7: :7: :gut: :gut: :shakehands:

Enigma  :biggrin:
-

Offline Christian1970

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Sieht toll aus. Ich mag ja solche Verschmutzungen sehr gerne. Top  :gut:
Kommt der kleine auf ein Dio?

Gruß Christian  :1:

Offline Olly122

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Guten Morgen,

das mit dem YT-Video und den Grautönen hat mich auch interessiert. Ich denke, dass du aber deine Halbkette gut gerettet hast, das Panzergrau sieht sehr authentisch aus. Ich habe einen Bekannten, der neue Türen für sein Haus einbauen ließ. Ich identifizierte sofort die RAL-Nr. Die Türen kommen von der Farbe so rüber wie die Außenhaut deines Sd.Kfz. 250. Chapeau!

Online Rafael Neumann

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Zitat
... Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte: Die Sturmgeschützbrigade 191 - Die "Büffel-Brigade" im Einsatz auf dem Balkan und in den Weiten Russlands 1940-1945, Flechsig Verlag

Hallo Christoph,

ich habe irgendwann die Bücher von Bose gelesen und finde solche Erfahrungsberichte immer noch sehr interessant.
Das Buch habe ich letzterns bei Amazon gesehen und es spontan gekauft; ich bin gespannt.

Schöne Grüße
Rafael
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Online Rafael Neumann

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Zitat
... Am Heck des Fahrzeugs fehlen Halterungen für das Abschleppseil. Diese habe aus Evergreen-U-Profilen angefertigt. Zuerst halbiert, damit waren es L-Profile. Dann vorsichtig zurechtgebogen...

Hallo Christoph,

kannst Du mir bitte sagen, welche Profil genau Du hierfür verwendet hast ?

Schöne Grüße
Rafael
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Offline richtfunker

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Viele Grüße
Christoph

Online Rafael Neumann

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Dankeschön, werde ich testen ... wenn Achim nicht doch schneller ist.  :pffft:
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Offline Steffen.B.

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@richtfunker  'sorry fürs 'highjacken' deines Bauberichtes.  :pffft:
Ich finde es nicht wieder. Aber irgendwo im Forum hatten wir doch vor relativ Kurzem über die Einzelgliederketten in DRAGON SdKfz-250-er Bausätzen und deren falschen Führungszähnen gesprochen. Hat in diesem Zusammenhang schon mal Jemand diese hier in Händen gehabt ?
KLICK MICH
Vom Preis her sind die akzeptabel und die Artikelbilder sehen sehr gut aus. Aber es geht halt doch nichts über Erfahrungswerte.  :denk:

Online Rafael Neumann

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@Steffen.B.

Moin,
meintest Du dies hier ?
War aber nur ein Satz ...
https://modellbauforen.de/index.php/topic,16672.msg320051.html#msg320051

Schöne Grüße
Rafael
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Offline Steffen.B.

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Genau dort in dem Thema war es. Danke fürs Finden, Rafael .  :5:

Offline richtfunker

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@Steffen.B. nein, leider noch nicht! Aber guckst Du hier:



Start ca. 1:45

Bei diesem Bericht wird dieser Hersteller sehr gelobt! Das Resin ist relativ flexibel, also nicht brüchig, und die Pins halten auch ohne Kleber. Es geht hier zwar um Panzer-IV-Ketten, aber für die Sd.Kfz.250-Ketten wird dann wohl Ähnliches gelten. Sobald die auch bei uns zu einem halbwegs vernünftigen Preis zu haben sind, werde ich zuschlagen!

VG
Christoph
Viele Grüße
Christoph