Unlängst ist mir im Online-Modellbaushop meines gerinsten Misstrauens

der Bausatz des italíenischen 2 Mann Torpedos von Italeri, "S.L.C. Maiale with crew" im M.1:35 ins Auge gestochen.

Da ich mich sowieso für Untersee-Boote interessiere und dieser Bausatz eher etwas ungewöhnlich ist, habe ich ihn mir spontan bestellt.
Ein Blick in die Box zeigt folgende vier Spritzgussrahmen:




Außerdem liegt neben der obligatorischen Bauanleitung auch noch ein kleiner Ätzteilbogen (ohne das geht es heute einfach nicht mehr -- ich hasse Ätzteile!), sowie ein Klarsichtteil und ein kleiner Decal-Bogen bei:

Was mich jedoch besonders angesprochen hat, ist das Deckelbild des Kits und die Tatsache, dass die Italiener 1941 mit solchen "Mann"-Torpedeos 2 britische Schlachtschiffe in Ägypten versenkt haben.
Also entstand ebenso spontan der Wunsch in mir, das Deckelbild als Diorama nachzubauen.
Ich habe bisher noch kein Unterwasser-Diorama unter Zuhilfenahme von Resin gebaut und habe deshalb etwas Bammel mir das Modell mit dem Harz und somit viel Arbeit zu versauen!
Ein weiteres Problem waren die drei abgebildeten See-Minen, an denen der Torpedo vorbeifährt.
Eine Internet-Recherche ergab, dass es sich bei den Abbildungen auf der Schachtel um britische Ankertau-Seeminen des Typs Mark XVII handelt.
Da es keine solche Minen als Bausatz zu kaufen gibt (ich habe im Net jedenfalls keine gefunden), bleibt somit nur die Eigenanfertigung übrig.
Die nachfolgenden Abildungen und Beschreibungen sind ein leidenschaftlicher Appell an jeden Modellbauer.
Ich kann nur sagen legt euch einen SLA Drucker zu.
Doch, schaut selbst.
PLäne und Fotos der Mine gibt es im Netz reichlich.
Also habe ich mir die passenden herunter geladen und mit Fusion 360 (für den privaten Anwender gibt es das Programm umsonst zum herunterladen) nachgezeichnet.
Die nachfolgenden 3 Abbildungen stellen diesen Prozess dar (Gelb ist noch Konstruktionsphase, Grau stellt das fertige 3D Modell dar).



Anschließend habe ich die*.stl Datei des Modells mit dem Programm Lychee (meiner Meinung nach der beste SLA Slicer am Markt, wenn auch nicht für umsonst) geslyced.
Die nächste Abbildung ist das Slycing-Modell der *.pwmo Datei (Druckdatei für den Sla Drucker) mit Supports:

Und "last but not least" ein erster SLA-Ausdruck der Minen, wie er vor einer halben Stunde aus dem Drucker kam. Diese sind allerdings noch mit Support an den (doch recht dünnen) Zündphiolen versehen:

Obwohl ich immer ein Additiv in das doch recht spröde und bruchempfindliche SLA-Harz hinzugebe um den Ausdruck elastischer zu machen, habe ich doch Bedenke, dass beim Entfernen der Supports Bruch an den sehr filligranen Teilen entstehen könnte.
Deshalb läuft gerade ein weiterer Ausdruck ohne Supports an diesen Bauteilen (dieser Ausdruck entspricht dann der vorherigen Abbildung der Lychee Datei).
Ich habe die Minen zweigeteilt, um die Supports an den Schnittkanten und späteren Klebestellen der beiden Minenhälften unterbringen zu können. Somit muss ich die sichtbare Oberfläche nicht nachbearbeiten.
Das Additiv ist ein klares Harz. Deshalb erscheint der fertige Ausdruck auch ein wenig durchsichtig.
So und wenn ich nicht wieder vorzeitig die Lust verliere, kann ich euch in den folgenden Wochen vielleicht Bilder vom weiteren Fortgang der Bastelarbeiten liefern!

Ps.: Die Konstruktion der Mine mit Fusion hat mich gerade einen Nachmittag gekostet. Also überhaupt kein Hexenwerk! Das kann wirklich Jeder!!!!