1/35 - AFV Club M10 Tank Destroyer, Germany 1945

Begonnen von coporado, 06. März 2022, 08:37

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coporado

Moin,

melde mich hier auch mal mit einem Baubericht. Das Projekt wurde schon vor einiger Zeit gestartet, somit ist schon bissl was zusammen gekommmen.

Dieses Foto hatte ich von einem Kollegen aus dem Heimatverein Magdeburg erhalten, mit dem Hinweis dass es sich um einen nicht weiter bekannten Ort bei oder in Magdeburg handelt.


Quelle: https://www.gettyimages.de/detail/nachrichtenfoto/an-american-tank-destroyer-m-10-covers-the-main-road-nachrichtenfoto/646321914?adppopup=true

Beim Betrachten hatte ich sofort den Gedanken an ein Dio, zuerst wegen dem Zaun als Tarnung, aber auch die Stimmung auf dem Foto hat mich nach längerem Betrachten gefesselt. Im Turm oben der Infanterist mit dem MG im Anschlag, der Offizier checkt die Lage mit dem Fernglas...es liegt was in der Luft und damit ist trotz stehendem Panzer imho eine gewisse Dynamik und Spannung gegeben.

Bei der Recherche hab ich das Bild dann im Netz gefunden, hier steht nun dass es in Süddeutschland ist. Da die Ortsangaben in den AR/ AAR der US- Streitkräfte häufig nicht dem wirklichen Ort entsprachen, ist wohl nicht mehr nachvollziehbar ob nun Magdeburg oder Süddeutschland. Von der Bauweise der Häuser her, könnte es ggf. im Norden Magdeburgs sein.

Darauf kommt es mir hier aber nicht so an, wie oben schon geschrieben, das Bild an sich hat mich gepackt.

Zum Einsatz kommt der im Titel benannte Bausatz.
Bis auf ein paar Ätzteile für Munitionshalterungen und Abweiser für die Lampen vorn, wird aus der Schachtel gebaut. Soweit kommt der Bausatz ordentlich daher, nur manche Angüsse sind nicht optimal platziert.

Angefangen habe ich mit dem Innenraum und der unteren Wanne.
Ein schönes Detail, welches ich beim Stöbern entdeckt hatte, habe ich aus Blech und Material aus der Restekiste ergänzt. Die Kettenspanner wurden schon korrigiert, diese hatte ich erst falsch herum montiert. Der Bau ging ansonsten recht flott von der Hand.

Der Bausatz ist an sich für sein alter recht gut, aber etwas tückisch:
Die Bauanleitung ist teilweise nicht eindeutig was Positionierung von Teilen angeht. Zudem ist sie in Teilen noch schlecht illustriert (schwarz dargestellte Bauteile in denen schwarze Pfeile münden). Das macht es nicht einfacher bei fehlenden Pins oder Markierungen für die Positionierung der Kleinteile.
Es muss viel versäubert werden, da es doch recht prominente Gussnähte gibt. Teilweise sind Auswerfermarken an schwer zu erreichenden, aber sichtbaren Stellen zu finden oder sie verhindern sogar das Zusammenfügen von Teilen.
















Gruß
Sascha

coporado

Soweit der Bau, jetzt konnte Farbe ins Spiel kommen. Zunächst der Innenraum von Wanne und Turm.

Bei vielen Fahrzeugen sieht man die Bodenplatte auch weiß lackiert, sowohl am Original als auch am Modell. Beim Stöbern drauf gestossen, dass die Bodenplatte bei Fahrzeugen mit offenem Aufbau, per Anordnung, in Olive Drab lackiert werden musste. Das sollte eine bessere Tarnung gegenüber Besuchern aus der Luft bieten. Daher habe ich mich für diese Variante entschieden. Gibt einen schönen Kontrast am Modell.

Es wurden alle innenliegende Teile lackiert, sodass sie fertig bemalt und dann Zusammengebaut werden können.
Der Innenraum wurde größtenteils mit Sky Grey und Weiß von Vallejo lackiert, für sämtliches Olive Drab kommt das O.D. Color Modulation Set von Vallejo zum Einsatz.

Danach mit Schwammtechnik und Schwarzbraun das Chipping gemacht und ein wenig Washing mit Enamelmittelchen. Es fehlt noch die Munition in den "Regalen", evtl. noch ein paar Feldflaschen und ein wenig Staub.






Wenn man sieht, wieviel man vom Innenraum noch sieht, reicht in dieser Darstellung das Interior aus der Schachtel aus






Die letzten Details im Kampfraum wurden ergänzt und das .Cal 50 zusammengesetzt und bemalt.








Gruß
Sascha

coporado

#2
Nachdem die Turminnenseiten fertig bemalt waren, konnte ich diesen endlich zusammensetzen.
Da die Teile hier und da doch nicht 100%ig gepasst haben, mussten noch einige Lücken geschlossen werden. Hatte ein interessantes Tutorial zu Schweißnähten mit Putty gesehen. Das konnte ich hier gleich ausprobieren. Anfangs war es sehr fummelig, da es am Turm keine Fugen gibt, um etwas Halt für die Puttywürste zu bekommen. Die ersten Nähte hatte ich mit Apoxie gemacht, da es sich besser modellieren lässt. Das hat überhaupt nicht funktioniert, das Zeug hat einfach keinen Halt gefunden. Bin dann auf Greenstuff gewechselt und damit konnte man es gut machen. Man hatte mit jeder Naht mehr ein Gefühl für die Platzierung der Würste und das gravieren.

Dadurch haben die schon lackierten, äußeren Bereiche des Turmes ordentlich gelitten. Die vorherigen Arbeiten daran hätte ich mir also sparen können, ab auf die Merken- Liste 










Gruß
Sascha

coporado

Der M10 musste ein paar Tage ruhen, da ich die vorderen Kettenbleche noch ändern musste. Auf dem Foto sieht man, dass hier die dreieckig zulaufenden verbaut waren. Ein Eduard- Set hat hier die passenden im Gepäck. Die Bausatzbleche habe ich ich ein paar Milimeter vor der Wanne abgesägt, damit ich noch etwas Auflagefläche für die Ätzteile habe. Wie von Eduard gewohnt, ließen sich die Bleche gut verarbeiten und passen nach ein wenig Biegearbeit perfekt zusammen.









Die Wartezeit habe ich damit verbracht das Haus anzufangen. Wieder in gewohnter Weise aus Depafit bzw. XPS für den Schornstein. Die Außenfassade ist auf dem Bild noch gut in Takt, daher habe ich mich mit Beschädigungen zurückgehalten. Ein paar habe ich doch angebracht, da es einfach interessanter aussieht im Modell.

Die an der Front angebrachte Putzkante kommt noch umlaufend. Hier hab ich mich dazu entschieden diese mit einer separaten Schicht Styrodur darzustellen, um mehr Textur reinzubekommen.

Deckenbalken und Dachsparren (die hier mangels Halt noch fehlen) sind aus Balsa und jeweils die Aufnahmen ins Styrodur geschnitzt. Fenster sind unten Lasercut und oben aus Balsa.

Alles noch etwas windschief, weil noch nix verklebt ist.



Gruß
Sascha

coporado

Der M10 konnte endlich lackiert werden.
Verwendet habe ich das Color Modulation Set for US Armored Vehicles von Vallejo. Das Set beinhaltet einen Primer, 5 verschiedene Olive Drab Töne und ein Pülleken Klarlack seidenmatt. Die Farben lassen sich gut sprühen und harmonieren mit ein bisschen rumprobieren recht gut miteinander.

Als nächstes kommen die Decals drauf und dann geht es ans Weathering.













Das Haus hat auch die ersten Farbpigmente erhalten. Die geputzten Fassadenbereiche wurden mit silvergrey und palegrey bemalt und danach mit einem leichten Wash aus blackgrey behandelt. Danach wurden Risse usw. mit einem stärkeren Wash hervorgehoben. Die Ziegel wurden mit orange, braun, rot und diversen Hauttönen von Vallejo bemalt.
Jetzt gilt es zu verfugen. Dazu kommt ein Gips-/ Sandgemisch zum Einsatz. Ich warte aber noch auf das Sand- and Ballast Freeze von VMS. Das soll sich hervorragend eignen um solche Fugenstrukturen zu verfestigen. Mit Weißleim-/ Wassergemisch klappt es, trotz Zugabe von Spüli und/ oder Fensterreiniger oder sogar reinem Alkohol, nur mäßig. Die Oberflächenspannung ist wohl einfach noch zu hoch, sodass man einen Großteil des Gemisches wieder rausspült 





Gruß
Sascha

coporado

Nachdem ich etwas Dreck an der Wanne verteilt hatte, konnte ich endlich die Ketten aufziehen. Aufziehen ist der richtige Ausdruck, die Gummiketten sind immer ein Glücksspiel beim Aufziehen, hier aber ohne große Kollateralschäden gut gegangen.

Bei den Markierungen habe ich mich für ein Fahrzeug des 636th Tank Destroyer Battalion entschieden. Wenn ich etwas zu den beteiligten US TD- Einheiten der Operation Undertone gefunden habe, dann tauchte immer wieder das 636th auf. Die großen, weißen Sterne wurden von den Besatzungen hin wieder übermalt, insbesondere dann, wenn man in bewaldetem Gebiet unterwegs war.
Das fand ich hier passend und ein schönes Detail für den Wolverine.

Jetzt geht es ans Details bemalen und Altern, mit dem ich das ein oder andere noch kaschiere und verblende.







Gruß
Sascha

coporado

Am Haus ging es auch weiter - die Wandsegmente waren jetzt soweit bemalt und alle Details, die mir bisher eingefallen sind, angebracht. Also konnte endlich verklebt und ein wenig motivierender Fortschritt generiert werden.

Als nächstes steht die Zwischendecke und die Dachkonstruktion auf dem Zettel. und vorher eigentlich noch die ganzen Details für "Drinne"   :woist:







Gruß
Sascha

coporado

Hatte Lust auf Styrodur und Farbe, also habe ich mal die Base angefangen.

Als Basis für die Straße dient Styrodur, welches mittels Prägerolle mit einer Kopfsteinpflasterstruktur versehen wurde. Im Anschluss wurde der geprägte Teil auf ca. 1mm Stärke mit dem heißen Draht von der Styrodurplatte geschnitten und etwas zerupft aufgeklebt. Die Lücken habe ich bewusst gelassen, da die Straße auf dem Vorbildfoto reichlich mit Dreck bedeckt ist, der später in den Lücken seinen Platz findet.

Beim Weg zur Eingangstüre habe mit Skalpell und Lineal die Gehwegplatten in das zugrunde liegende Depafit graviert. Das wollte ich eigentlich auf der kompletten Seite machen, dachte mir aber, dass ein anderes Pflaster vor dem Eingangsbereich nochmal etwas mehr Abwechslung rein bringt. Hier bin ich genauso wie bei der Straße vorgegangen - Styrodur als Basis nur mit anderer Prägerolle für Kleinsteinpflaster.

Nach dem Prägen mit der Rolle hat man zwar schon etwas Struktur, aber das war mir noch zu wenig. Wenn am Ende Farbe drauf und Dreck in den Fugen ist, verwischt die Struktur doch sehr stark. Also bin ich Stein für Stein nochmal mit diversen Gravierhilfen entlang gegangen, um mehr Tiefe zu bekommen.

Der Weg im Vorgarten und Garten wird etwas spartanischer mit Gehwegplatten und Naturstein, die lose in die Erde gelegt wurden.

Bemalt wurde alles mit diversen Grautönen in Acryl. Den Rest der Base habe ich mit brauner Abtönfarbe gepinselt, als Basis für den Bodenbelag.









Gruß
Sascha

coporado

Habe mich dann immer mal wieder mit der Alterung des M10 beschäftigt. Da ich ein paar für mich neue Techniken ausprobiert habe, hat das dann doch reichlich Zeit gefressen.

Zuerst habe ich mit abedunkelter und aufgehellter Grundfarbe die Lackierung mit dem Pinsel noch etwas auf Alt getrimmt.

Chipping in 2 Layern:
Mit dem Schwamm und stark aufgehellter Grundfarbe den ersten Layer der Chips getupft. Danach mit dem Pinsel verfeinert, d.h. einige der Schwammtupfer verbinden und Kanten nachziehen. Zum Schluss einigen der Chips noch mit dunklem braun und schwarzgrau einen zweiten Layer verpasst, um die tieferen Abplatzer darzustellen. Ich hab es hier und da übertrieben mit dem Chipping und so ganz 100%ig sind nicht alle geworden, aber im Großen und Ganzen gefällt mir das Ergebnis dieser Methode sehr gut. Werde ich weiter anwenden und üben, um bessere Kontrolle beim Setzen der Chips zu bekommen und die Technik auszubauen. Mit der noch folgenden Verschmutzung und dem noch anzubringenden Gerödel kann ich sicher die ein oder anderen Stellen etwas kaschieren.

Ölfarbentupfer für Alterungsspuren und Verschmutzung:
Dabei kamen grau, gelb und dunkelbraun zum Einsatz. Da die Fahrerseite zum Haus hin zeigt und ich keine Ahnung hatte ob mir das gelingt, hab ich hier angefangen. Kleine Tupfer jeder Farbe mit dem Pinsel aufgebracht und mit einem sauberen Pinsel und Verdünner und senkrechten Bewegungen verblendet. Im unteren Bereich der Flächen abschließend nochmal mit braun tupfend drüber gegangen.
Auch hier heißt es erstmal Gefühl bekommen wieviel Farbe man aufbringt und mit wieviel Verdünner man ans Verblenden geht.

Hier die bisher nur mit Acrylfarben behandelte Seite



und die komplett behandelte Seite

Gruß
Sascha

coporado

Bevor ich im Haus die Decke zum Boden einziehen kann, muss das darunter liegende Zimmer fertig sein. Das soll eine Küche werden und so habe ich aus Plastiksheet und Holz etwas Interieur gezimmert. Beim Herd hab ich die Kochplatten eingraviert, man sieht leider auf den Bildern so gut wie nix davon, das weiße Sheet ist bei Fotos undankbar. Alles sicher nicht perfekt geworden, aber wenn man bedenkt wieviel man davon am Ende noch sehen wird   :pffft:
Paar Teller, Tassen, Töpfe noch und dann kommt Farbe ins Spiel.







Gruß
Sascha

Christian1970

Das sieht bisher alles sehr gut aus.  :gut:

Gruß Christian  :1:

Obi53

Moin

Sehr schöner bericht und das selbe gilt für´s haus und den M 10.
Gefällt mir sehr gut.
Weiter so. :ThumbUp:

Gruß Frank
Echte Modellbauer werden SIEBEN,  danach wachsen sie nur noch.

-Schöne Grüße aus der Nordwestpfalz-

Steffen23

 Sehr sehr gute Arbeit!!!!!
Das wird wieder mal ein echter Hingucker, Danke dass Du uns so detailliert und gut beschrieben am Bau teilnehmen lässt!!!
( so ein ausführlicher Baubericht frisst ja auch enorm viel Zeit!! )

Ich freue mich schon darauf weiter zu lesen  :gut:

Alles Gute
Steffen
Man kann alles sagen - freundlich und mit Respekt .
Derzeit im Bau: P-39Q

Steffen K.

"Schöne Grüsse aus der Westpfalz"

Nornagest

Hallo,

kaum ist man für 4 Tage mal nicht da..schon werden tolle Sachen gepostet.

:10:

Das Bild ist es wert.

Gruß
Achim
Ein paar Modelle wollt ich bauen. jetzt bin ich damit soweit im Rückstand, das ich wohl ewig klebe.