Autor Thema: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front  (Gelesen 4703 mal)

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Offline PetrOs

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"Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« am: 14. Juni 2020, 00:11 »
Ich habe zwar zuletzt meist 1/144 Flieger und 1/120 Modellbahn gebaut, wurde aber gefragt, ob ich lust habe, zum 80. Jahrestag des Grossen Vaterländischen Krieg (also Juni 2021) ein Paar Dioramen zu erstellen. Ich habe es natürlich mit Ja beantwortet, vor 10 Jahren habe ich einiges gebaut und einiges an Medaillen auch gewonnen. Praesentiert werden russische Panzer bzw. Fahrzeuge, in den Dioramen zum Vorkriegszeit, 1941, 1942, 1943, 1944 und 1945 (evtl 44/45 zusammen, je nach Zeit).

Also, erstes Diorama ist bei der Voronezh Front, also Südflanke des Schlacht bei Kursk/Zitadelle, in Juli 43. Der Hauptmagnet der Kämpfe war natürlich der Kampf bei Prokhorovka wo die russische 5 Gardearmee und 5 Garde-Panzerkorps gegen die Masse von den Deutschen Panzertruppen kämpften. Dabei wird oft die 7 Gardearmee vergessen, die da ebenso schweres Einsatz hatte. Das will ich korrigieren, also ist mein Subjekt die 7 Gardearmee von Gen. Shumilov.

Warum eigentlich Voronezhfront? Mein Urgroßvater war dabei. Er kam in Leningrad zur Front, wo er, eigentlich ein Meister bei der Panzerreparatur der Kirow-Werken, einen aus Schrott zusammengebauten KV-1 (mit kurzer L-10 Kanone von einer T-28, und sonst vielen "Ersatz" Dingen wie alten Gleisteilen an der Frontseite oder Maxim - MG im Loch anstatt Kugelblende) direkt in der Werkshalle übernahm, und zu der nur wenigen km entfernter Front fuhr, und da bis Anfang 43 gefahren hat, und zum Zugkommandeur wurde. Bis ein Tieffliegerangriff einen Volltreffer an seinen Panzer während Muni-Aufnahme landete, mein Uropa war zum Glück etwas entfernt und hat nur einen Splitter abgekriegt. Zur Erholung aus Leningrad ausgeflogen, hat er bei Voronezhfront den nächsten Einsatz als Zugführer und später Kompanieführer bei den mittleren Panzern wurde. Leider sind alle seine Papiere noch in den 80er Jahren kaputt geworden, und auch Archivsuchen konnten da keine Einheit festlegen, also kann ich da mit gutem Gewissen jede Einheit der Voronezhfront waehlen.

Was kann man da denn bauen, von den Panzern her? Klar, eine T-34 geht immer, aber da waren auch viel interessantere Varianten dabei. Zuerst, die 1529 schwere Selbstfahrlafettenregiment. Es war eine der nur beiden Einheiten, die neuestes SU-152 bekommen haben. Diese waren die einzigen Teile, die die neuen deutschen Tiger und Panther mit einem Treffer erlegen könnten, denn eine 152mm Sprenggranate hat da meist keinen Durchbruch gemacht, riss aber die Türme, Ketten, usw, einfach weg, und löste enorme Erschütterungen und Splittermengen innen los, was der Besatzung und Mechanismen nicht gut geschmeckt hat. Und bei den Kämpfen war da ein ständiger Begleiter dabei, nämlich die 201 Panzerbrigade. Diese hatte 3 T-34, 18 Matildas, und 31 Valentine II, III und IV in den Reihen. Das macht natuerlich das Modellieren interessanter! ;)

Also, geplant ist eine SU-152 (Trumpeter), eine T-34 (Dragon Mod. 1942 oder Zvezda), und eine Valentine (Plastic soldier company). Alle bekommen Metallrohre von RB oder Aber, evtl Abschleppseile von Eureka und teilweise PE Teile, werden passend gealtert, und stehen auf einer Lichtung, wo die Offiziere grad die Taktik absprechen, die Infanteristen der Begleittruppe warten, und evtl "normales Leben" des Frontbereichs stattfindet - Sanitäter mit Verwundeten, Kriegsgefangene, oder Verstärkungen marschieren....

Eigentlich habe ich das alles bei Hannants, Jadar, und Sockelshop bestellt, aber als ich gestern bei Traudl noch wg. Farbe kurz vorbeifuhr, habe ich da noch eine Su-152 geholt, eigentlich eine zu viel ;) Dafür konnte ich gestern schon mit dem Bau anfangen.

Die Figuren kommen von Preiser (Reste bzw. wenn ich noch welche auftreibe...), CMK, Zvezda, Hät, und evtl aus meinem 3D Drucker. Es werden Modellbahnbaeume, Gras, usw von MBR, Silhouette, und anderen Herstellern kommen, Kleinzeug kommt aus Bastelkiste oder ebenso 3D Druck. Wie auch immer bei mir, kommt ein Holzsockel (oder 3D Druck laminiert mit Furnier), Messingschild, und transparente Haube drauf.

 
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Offline PetrOs

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #1 am: 14. Juni 2020, 00:25 »
Zu SU-152 von Trumpeter. An sich ein schönes Bausatz, der aber einige Probleme hat. In russischen Foren las ich, dass der Aufbau ca. 1.5mm zu hoch ist, usw. Das werde ich in diesem Projekt wohl nicht angehen. Die Abziehbilder sind eigentlich viele, aber es gibt keine Hinweise, welche Einheit es ist. Die Maschinen von 1529 tsap sind kaum abgelichtet, und die einzige die mir bekannt ist, von August 1943, hat gar keine Abzeichen, Texte, oder Markierungen. Also wird es bei mir wohl auch so bleiben.

Im Karton sind es insgesamt 3 kleine Spritzlinge, 2 Teile für die Wanne, Aufbau, und Kette samt Innenraedern. Alles sehr sauber gegossen, und fein detailliert. Nach dem Zusammenstecken ohne Kleber hält es alles sehr schön zusammen, und hat kaum Bedarf an Spachtel.

Soweit ist alles versäubert, und kaum was montiert, also keine Fotos vorerst ;)
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Offline citypower

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #2 am: 14. Juni 2020, 06:27 »
Privet Petr,

da bin ich aber gespannt, was Du zauberst. Ich werde mal zuschauen. :auge:

Offline Artur91

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #3 am: 14. Juni 2020, 14:16 »
Bin auch gespannt, wie du das "Mammutprojekt" umsetzt!

Offline PetrOs

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #4 am: 14. Juni 2020, 15:36 »
Danke! Ob ich wirklich alles geplante umsetzen schaffe, sei dahingestellt. Ich habe ja 2 Kids, eigene Firma die grad gegründet wird, Nebengewerbe als Resinhersteller und Importeur von Modellbau, und also eher langsamer Modellbauer ;) Werde mich freuen, wenn ich 1-2 Dios schaffe ;) Der Rest dann zum 85 oder 90 Jahrestag.

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Offline oke

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #5 am: 14. Juni 2020, 17:44 »
Moinmoin PetrOs,
ambitioniertes Projekt, ich drücke Dir die Daumen.
Was den Valentine von PSC angeht, den würde ich jetzt nicht unbedingt für ein Dioramenprojekt hernehmen. Die Bausätze von PSC sind für die Tabletop-Spieler gedacht, wenige Teile, übergroße Details, einfachste Laufwerke. Die Bausätze wirken meist etwas "wuchtig".
Ich spiele Tabletop, da nehme ich die Bausätze ganz gerne, für Display-Modellbau sind sie mir zu grob.

Gruß Oke
« Letzte Änderung: 14. Juni 2020, 18:29 von oke »
SMALLSCALIBAN im Dienste des Forums.

Smallscale ist achtbar !

Offline PetrOs

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #6 am: 14. Juni 2020, 19:57 »
Die Modelle von PSC habe ich ehrlich gesagt noch nicht in der Hand gehabt. Kommt in wenigen Tagen von Hannants. Onlinebilder sehen eigentlich ok aus (https://www.militarymodelscene.com/psc-1-72-valentine-infantry-tank), mit genug Stauzeug, Infanteristen, usw, kann man es wahrscheinlich auch für Displaymodelle nehmen. Mit der Pz.II Ausf D. von First to Fight, die mMn noch grober ist, habe ich ja Silber in FFB gewonnen ;) Sollte es tatsaechlich nichts tauglich sein, kann ich da die Matilda von S-Model nehmen. Obwohl so viel Auswahl gibt es bei 1/72 Valentines nicht. Die alte Form von ESCI in Hand von Italeri ist zwar nicht schlecht, ist aber falsche Version. Armourfast (https://karopka.ru/community/user/12243/?MODEL=410266) sieht auf den Fotos viel schlechter als die PSC...


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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #7 am: 22. Juni 2020, 09:15 »
Nach und nach entsteht die SU-152. Die Schweissnaehte mit Surfacer nachgebaut. Die Handgriffe habe ich vorerst Plastik probiert - war mir viel zu dick. Also Lötstation an, 0.3 Nickelsilber-Draht und SMD-Lötpaste raus, und löten. 1-2 Griffe/Tag, da nach 10 Minuten in meinem Zimmer zu warm wurde ;) Sieht aber besser aus, finde ich. Es sind zwar kleine Lötspuren, aber im Original waren diese von 12 Jährigen Lehrlingen (wie der Bruder meines Opas - er hat mit 10 die Schrauben, usw. durchs Werk mit Schubkarren nachgeliefert, und mit 11 angefangen, solche Dinge wie Scheinwerfer montieren, Haltegriffe anschweißen, oder so ähnliches nicht-Strukturrelevantes bei T-34 Produktion zu erledigen, mit 13 hat der schon die Panzerplattenschweissung mit dem Automat gemacht, war ja in UdSSR soweit automatisiert, dass da keine qualifizierten Schweißer nötig waren, anders als z.B. bei Panther oder Tiger-Produktion) geschweißt, und sahen sicherlich nicht viel anders aus.
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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #8 am: 25. Juni 2020, 10:34 »
Nach und nach wird's gebaut. Mittlerweile fast bereit zum lackieren. Das Rohr von RB ist definitiv eine Bereicherung.

Es wird wohl die Trumpeter-Vitrine 362x183 verwendet, als Hintergrund sind mehrere Reality in Scale und DioDump Bauten bestellt.



« Letzte Änderung: 25. Juni 2020, 10:36 von PetrOs »
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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #9 am: 25. Juni 2020, 21:46 »
So, wo meine Familie mal am Spielplatz war, habe ich den Airbrush ausgepackt. Mit Kids in der Wohnung ist mein Kompressor etwas zu laut, die erschrecken sich sonst. Dafür hat Heimbüro vorteile ;)

Als Grundton nahm ich den 4BO von AK Interactive. Das war mein erster Versuch, diese neue Farbpalette zu nutzen, und ich muss sagen - sehr gut! Lässt sich mit Gunze Verdünner oder mit 99% Bioethanol super verdünnen, und auf ca. 50% verdünnt kann es sehr gleichmäßig und sehr präzise angebracht werden. Achtung - die Farbe geht bei Wasserkontakt zum Brei! Also das klassische "Durchblasen" von Airbrush mit Wasser zum Farbwechsel-reinigen ist mächtig in die Hose gegangen, heißt alles zerlegen und bürsten.
Danach Kanten und Ketten mit Revell Antrazit gesprüht.
Dann Highlights mit 4BO Variant von Lifecolor, dieser ist deutlich heller als AK, und passt damit perfekt. Dieser verträgt kein Bioethanol, nur mit Wasser oder Originalverdünner verdünnen.

Dann noch mal zum versiegeln und glätten mit AK 4BO angedampft. Danach ein Paar Layer von Emsal Bodenpflege Voll-Glanz - deutsches Gegenstück von Future. So kann man die Abziehbilder (nur die Sterne, denn keine Kursk-Videos oder Photos zeigen Nummern oder Slogans auf SU-152s. ) gut anbringen. Die Details werden auch bemalt, danach Washings, Pigmente, Ölpunkte, Matsch. Allerdings in Grenzen - die Maschinen waren nur ein Paar Monate alt, haben nur gutes Wetter erlebt, da sonniges Sommer. Danach kommt der Mattlack, wie immer ;)

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Offline Rafael Neumann

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #10 am: 26. Juni 2020, 07:40 »
Schaut gut aus.
Du könntest vielleicht noch ein wenig Graphit auf die Laufrollen geben, da die durch den Kontakt mit der Kette blanker sein müssten ?
 
Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Offline PetrOs

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #11 am: 26. Juni 2020, 09:08 »
Das ist mittlerweile schon geschehen ;)
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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #12 am: 27. Juni 2020, 10:39 »
So, ich habe mal Washing und ein bissl Filter gemacht. Abziehbilder sind nicht relevant, da alle Fotos und Videos von SU-152 bei Kursk keine markierungen zeigen. Drecksklumpen sind wohl auch in trockener Steppe irrelevant, also bleiben nur Pigmente ;)


Um Kommentare wuerde ich mich freuen!
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Offline Der Flo

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #13 am: 27. Juni 2020, 21:39 »
Gefällt mir sehr gut die Lackierung sowie Alterung, ist ja gerade bei einfarbigen Gefährten besonders wichtig.  :7:
Mit besagten "4BO von AK Interactive" die kein Wasser vertragen meinst du sicher die "Real Colors Serie" oder  :3: 
Gruß
Der Flo  (formerly known as Kampfsau)

Offline PetrOs

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Re: "Vor dem Kampf", Juli 1943, Voronezh Front
« Antwort #14 am: 27. Juni 2020, 21:41 »
Gefällt mir sehr gut die Lackierung sowie Alterung, ist ja gerade bei einfarbigen Gefährten besonders wichtig.  :7:
Mit besagten "4BO von AK Interactive" die kein Wasser vertragen meinst du sicher die "Real Colors Serie" oder  :3: 

Danke!
Ja, die Real Colors - RC073. Ist in der Antwort #8 im Hintergrund sichtbar ;)
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