7,5 cm Gebirgsgeschütz 36

Begonnen von Bumskopp, 04. April 2020, 19:37

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Bumskopp

Hallo Forenmitglieder,  :1:

ich möchte euch mit einem seltenem Geschütz und gleichzeitig seltenem Bausatz bekannt machen. Gleichzeitig soll durch diesen Beitrag  die Artillerie und das Geschützwesen hier intensiviert werden.

In diesem Beitrag stelle ich das 7,5 cm Gebirgsgeschütz 36 vor. Die Bezeichnung Haubitze ist korrekter, da in der oberen und unteren Winkelgruppe geschossen werden konnte, damals wählte man aber die Bezeichnung ,,Geschütz".  Man konnte es in 8 Lasten zur Verlastung zerlegen. Es wurde der motorisieret Zug mit dem Kettenkrad angestrebt. Um die Geschützmasse gering zu halten wurden Leichtmetallräder mit Vollgummibereifung montiert. Das Geschütz verwendete erstmals eine Mündungsbremse. (Gebirgsartillerie, Frank Kosar, Motorbuch-Verlag, 1987)

Das Geschütz-Modell ist ein Vollmetallmodell von Hecker & Goros im Maßstab 1:32/35. Es ist ein älterer Bausatz, der dennoch die heutigen Ansprüche erfüllt. Meines Wissens gibt es keinen Plastikbausatz. Die Bedienung entstand auch bei Hecker & Goros, und wurde als Gebirgsartilleristen von mir gebaut und entsprechend bemalt.

Bis dahin :16:
Bumskopp
"Wählte Ungnade, wo Gehorsam keine Ehre brachte";
Freiherr von der Marwitz

Enigma

#1
Guten Morgen Bumskopp

Einen seltenen, aber wunderschönen Bausatz zeigst uns hier.  Wie man sieht auch sehr sauber gebaut, ist ja gar nicht so einfach bei Zinnmodellen, daß der Superkleber alles zusammenhält. Oder hast du mit Niedrigtemperaturlot gearbeitet? Auch die das Geschütz bedienenden Herren gefallen. Soweit mich sehe, komplett korrekt auch als Gebirgsartilleristen, bemalt. Auch die kleine Base,  Einsatz vermutlich auf Kreta, könnte zwar mehr Steine und Geröll/Felsen und Terracota vertragen, paßt aber auch.  Nun aber zum Schwachpunkt: "Ich selbst bin kein toller Fotograf, aber wenn es geht die Bilder in besserer Qualität! Trotzdem, danke fürs Z :7: :gut: :shakehands: :5:eigen!

PS Nochmals betrachtet, dies mit den Steinen........ect, Terracotta, nehme ich zurück, paßt!

Enigma :biggrin:
-

oke

Moinmoin Bumskopp,
Deine Intention die Artillerie hier im Forum verstärkt zu präsentieren, finde ich sehr gut :7:, die von Dir gezeigte Stücke sind sehr interessant. Das hier von Dir gezeigte 7,5 cm Gebirgsgeschütz 36 ist für mich, ebenso wie für Enigma, von besonderem Interesse da es auch bei der Fallschirmtruppe Verwendung fand.

Seine Präsentation finde ich sehr schlicht, da aber von Dir so gewollt völlig ok. Was mich an dem Bausatz und den Figuren interessiert, der Bausatz ist vermutlich 1/32, die Figuren wirken auf dem Foto dagegen recht klein, eher 1/35. Oder liegt das an der Perspektive ? Wenn ich mir so die Originalfotos ansehe, wirkt das Geschütz in der kleiner im Verhältnis zu den Soldaten.
Dann sieht es auf Deinen Fotos so aus, als wäre die Mündungsbremse in Metallic bemalt ? Wenn ja, warum ist das so ?

Was die Räder des Bausatzes angeht, das sind Speichenräder aus Holz für den Pferdezug an diesem Modell. Was seltsam ist, da ich bisher keine solche Holzspeichenräder an diesem Geschütz auf Originalfotos gesehen habe. Die gepressten Metallfelgen welche Du beschreibst, waren meines Wissens die gleichen wie die welche auch bei der 5 cm Pak 38 verwendet wurden. Auf Bildern sieht man selten auch eine Variante dieser Felgen, die nicht als Vollscheibe ausgebildet sind sondern bei denen die "Felder" zwischen den 6 Metallspeichen frei waren. Diese Metallspeichen waren auch nicht rund sondern im Querschnitt U-förmig.
Da Du Dich deutlich besser bei der Artillerie auszukennen scheinst als ich, hast Du vielleicht nähere Infos über die Verwendung von Holzspeicherädern an diesem Geschütz oder ob da einfach ein Herstellerfehler vorliegt ?

Gruß Oke


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Bumskopp

Hallo und Danke für die Rückmeldungen :22:
zu Enigma:
Es wurde mit Superkleber gearbeitet.
Was meinst du mit "Bilder in besserer Qualität"? Auflösung ist an der Forumsgrenze.

Zu oke:
Figuren und Geschütz sind wohl beide !:35. Die Figuren sind wahre Riesen im Vergleich zu Tamiya oder MiniArt. Ältere Dragon können da eher mithalten.
Weil hier der Zinn durchscheint. Im Original-Modell ist das nicht zu sehen.
Bei den Holzrädern verhält es sich genauso, wie bei vielen weiteren Geshützmodellen, als Leichtmetall (Alu & Legierungen) zum Sparmetall zählt, wurden Holzspeichenräder verwendet. Dies ab Beginn/ Mitte 1942, so dass die Bilder der Wochenschau, das Geschütz auf / am ELBRUS mit Holzspeichenrädern zeigen. Das war kein Beinbruch, denn die Leichtmetallräder waren für den mot. Zug gedacht (der nahm ab), im besp. Zug (die Regel), Mulis, Pferde im Zweigespann hintereinander, waren die Holzspeichenräder angebracht. Da die ehemals österr. Gebirgsgeschütze auch mit "Holzrädern" ausgestattet waren, trat eine Vereinheitlichung ein.
Da bei der EDW viele Teile ausgetauscht wurden gibt es m.E. zwar Art-typische Räder, aber auch jeder Menge anderer Ausstattung.  Die 5 cm PaK 38 hatte andere Achsen.

Bis dahin :suchen:
Bumskopp


"Wählte Ungnade, wo Gehorsam keine Ehre brachte";
Freiherr von der Marwitz

oke

Moinmoin Bumskopp,
wie gesagt, mein Wissen über die Artillerie ist eher rudimentär, daher Frage ich nach. Was die Achsen angeht, keine Frage Frage, aber die Naben für die Aufnahmen der Räder kann durchaus gleich gwesen sein. Wie gesagt, die Räder von der 5 cm Pack 38 und dem Gebirgsgeschütz sehen gleich aus. Woher stammt die Info über die Leichtmetallräder aus Aluminium ? Die Materialstärke wäre meines Erachtens der Belastung von Fahrbetrieb und abfeuern des Geschützes nicht gewachsen, bei der Pak waren die Felgen aus Stahlguss (Quelle: Lexikon der Wehrmacht).
Und ich habe mir die Wochenschau 629 von 1942 angeschaut mit dem Bericht über die Gebirgsjäger im Kaukasus / am Elbrus. Wenn es die ist, welche Du meinst wird dort ein Gebirgsgeschütz 36 mit gelochten Metallfelgen gezeigt, später folgt eine Aufnahme von einem feuernden 7,5 cm IG 18, dieses hat Holzspeichenräder. Bleibt also erstmal dabei, ich kann bisher keine Originalbilder von diesem Geschütz mit Speichenrädern finden.

Was die Fotos angeht, Deine Bilder sind sehr gelbstichig, das ist kein Problem der Auflösung sonder liegt eher an Beleuchtung und Hintergrund.
Ich nehme als Hintergrund meist ein Stück blauen Tonkarton, weiß oder Grau geht aber auch. Das bringt schon eine Menge, ohne das man gleich ein Fotostudio einrichten muß.
Noch besser wenn man dann noch eine Tageslichtlampe hat zum beleuchten, ich nehme dazu meine Schreibtischlampe.

Gruß Oke
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Rafael Neumann

Zitat... Auflösung ist an der Forumsgrenze ...

Moin, die Bilder haben ja gerade 70 KB, , da geht also noch was bis 150KB, wenn es das Bild denn hergibt.
Aber auf jeden Fall schönen Dank für's Zeigen.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Rafael Neumann

Hallo zusammen,

zu den Rädern steht dazu im Soderheft Waffen-Arsenal S-47 auf der Seite 18, dass die Stahlgussscheibenräder aus Leichtmetall mit Vollgummibereifung waren, es aber auch viele Geschütze mit Holzrädern gab. Und passend dazu gibt es dieses Foto hier:


(Quelle: Waffen-Arsenal Sonderband S-47, Seite 19)

Hilft das weiter ?

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Bumskopp

Hallo :biggrin:
und herzlichen Dank für die Rückmeldungen,

gerade die Anregungen zu den Bildern, Danke. Es liegt wohl wie immer am Licht, denn der Hintergrund ist blauer Karton.

Bis dahin :suchen:

Bumskopp
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Freiherr von der Marwitz

Bumskopp

Hallo oke & Administrator,
nach einiger Suche:

Räder:
Es muss klar sein, dass wir hier in einem Ozean fischen. Ohne das ,,Ort und Zeit" genannt werden, kann es keine Übereinkunft geben. Ohne dass  z.B. Radius des Rades und die Breite benennen, kann das Ergebnis nur schwammig sein.
Gleichzeitig ist das Feld der Räder nicht nur bei den Geschützen riesig, aber auch hier wurde verbaut was da war und was produziert werden konnte. Daher finden wir an ein und demselben Geschütz zu unterschiedlichen Zeiten diverse Räder aus unterschiedlichem Material.
Daher habe ich aus der Literatur einige Bilder ausgewählt:

Bild 1 zeigt das 1. Baulos mit Artillerie typischen Handlöchern.
Lit.: Gebirgsartillerie, F.Kosar, Motorbuch, Stuttgart 1987, S. 136

Bild 2 zeigt Holzräder und laut Autor ein Geschütz am Elbrus.
Lit.: ebenda, Titelbild

Bild 3 zeigt die 5 cm PaK, Vollscheibenräder (korrekte Bezeichnung) ohne Handloch.
Daneben die 7,5 cm PaK mit ähnlichen Rädern, aber 1/3 breiter.
Lit.: Die deutschen Geschütze '39-'45, v.Senger und Etterlin, Bernhard&Graefe , Bonn 1998, S.60

Auch bei dem Material ist das Feld groß: Guss, Leichtmetall, Stahlguss sind in der Metallkunde
eigene Themenbereiche. Der Begriff Vollscheibenräder reichte der Feldzeugmeisterei. Das damalige ,,Leichtmetall" war meist eine Aluminiumlegierung, da es in Deutschland keine Aluminium-vorkommen gibt, musste gespart werden, denn die Flugzeuge brauchten Leichtmetall. Das ist in der Literatur überall nachzulesen.

Die wenigen Geb.Gesch. 36, die zur Ausstattung der Fallschirmjäger gehörten, waren mit Vollscheibenrädern versehen.

Bis dahin
Bumskopp
"Wählte Ungnade, wo Gehorsam keine Ehre brachte";
Freiherr von der Marwitz

oke

Moinmoin Bumskopp,
na das Bild sagt doch alles. Für alle anderen Räder habe ich reichlich Bildbelege gefunden, nicht aber für die Holzspeichenräder. Vielen Dank dafür.
Und auch für die ausführliche Antwort.
Was das "alles vebauen, was greifbar" war, das ist eher differenziert zu betrachten. Es gab Entwicklungs- und Lieferverträge, die genau festlegten, was wie beschaffen zu sein hatte. Jegliche Änderung mußte schriftlich eingereicht, geprüft und genehmigt werden. Der wildwuchs bzw. das große improvisieren fing erst zum Ende des Krieges an.
Hier würde ich eher vermuten, das die Verwendung von Holzrädern für den Pferdezug von vornherein mit geprüft und eingeplant wurde, da auch in der Vorkriegszeit die Pferdebespannung noch fester Bestandteil auch der Zukunftsplanung war.

Gruß Oke
SMALLSCALIBAN im Dienste des Forums.

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