Autor Thema: Gegen den Frust  (Gelesen 951 mal)

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Offline Schorschi

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Gegen den Frust
« am: 20. Dezember 2015, 01:54 »
Moin zusammen!

Vorweg muss ich sagen, dass das kein Baubericht im eigentlichen Sinne ist, da ich schon fertig bin. Aber ich möchte ein wenig über die Entstehung berichten.

Einige persönliche Veränderungen hatten zur Folge, dass ich zeitweise kaum eine Möglichkeit hatte, meinem Hobby zu frönen. Darüber hinaus musste ich in recht kurzen Abständen mehrmals umziehen - mit meinen angefangenen Projekten  ':p' . Hier, wo ich jetzt bin, hab ich eigentlich ideale Bedingungen: Einen Keller von insgesamt ca. 60m² und darin einen geheizten Bastelraum von ca. 8m². Ein Traum! Nur hatte ich irgendwie die Lust verloren. Ich hatte alles eingerichtet, aber ich mochte nichts anfassen. Teilweise fehlten von meinen "Baustellen" nach den Umzügen Teile, oder mir fehlten irgendwelche Informationen (Details, Farbtöne, etc.) um der "Nietenzählung" standzuhalten. Was also tun? Klar, ein Erfolg muss her. Also warf ich einen Blick in mein bescheidenes Lager.


OK, etwas Auswahl hab ich ja. Es darf halt nicht zu umfangreich werden. Ah, das isses.  '<img'>



Das lag mal für ´nen 5er bei Karstadt auf dem Wühltisch.

Super! U-Boot! Das muss 30 Jahre her sein, dass ich mal eins gebaut hab. Ist ja nicht viel dran: Zwei Rumpfhälften zusammenleimen, Turm drauf, Farbe drauf, fertig  ':D'

Aber ich hatte doch mal ´ne Idee... Das könnte man doch... Dafür hab ich den doch gekauft.



Den hatte ich vor ca. 25 Jahren mal gebaut. Damals fand ich ihn klasse. Und heute hab ich ihn wohl aus sentimentalen Gründen mitgenommen. Zum Einen hab ich eine Schwäche für alte Bausätze, zum Anderen war ich ja 8 Jahre lang Hydrauliker im MFG2 und am schönsten fand ich immer unser "Weißbauchschwein".

Meine Idee war es, den Tornado im tiefen Überflug über das U-Boot darzustellen. Bei dem Boot ist ja ein Displayständer dabei, der mit einer entsprechenden Modifikation auch den Tornado tragen soll.




An dem U-Boot ist tatsächlich nicht übermäßig viel dran, aber immerhin ein paar nette Details wie die geöffnet darstellbare Tür im Turm sowie der dahinter liegende Bereich. Die Passgenauigkeit ist ganz OK, etwas Spachteln ist aber nicht zu vermeiden. Jedoch hält sich das durch die intelligente Aufteilung in Grenzen, da der größte Teil der oberen Trennnaht entweder vom Turm oder von dem davor liegenden "was auch immer" verdeckt wird.



Ganz putzig finde ich den an die Turmwand angegossenen Rettungsring.

Der Tornadobausatz ist natürlich ´ne echt üble Klamotte. Besonders im Vergleich zu dem aktuellen 144er von Revell, der echt gut ist. Der alte ist fast völlig unbrauchbar. Als normales Standmodell könnte ich den gar nicht bauen. Bei dem Versuch würden sich mir die Hände verkrampfen ':p' .
Das Fahrwerk stimmt nicht mal ansatzweise, die Nase ist deutlich zu lang, hinter den Ansaugschächten sind auf der Rumpfoberseite irgendwelche merkwürdigen Luftschlitze, dafür fehlen die Grenzschichtauslässe, die Triebwerkauslässe haben auch nichts mit dem Original gemein, die Spitzen der Lufteinläufe wären, maßstäblich hochgerechnet, ca. 20cm dick  ':000' ... Das waren jetzt nur die gravierendsten Mängel. Aber für das aktuelle Projekt erschien mir der Bausatz trotzdem geeignet, da es mir hier nicht um 100%ige Detailtreue oder Formstimmigkeit geht, sondern der Gesamteindruck entscheidend ist.



Zunächst musste das Rumpfunterteil mit einer Aufnahme für die spätere Halterung versehen werden. Zuerst bohrte ich ein Loch und klebte dann von innen zwei Teile vom Geißast zur Stabilisierung ein, die zum Anpassen an die Rumpfform und den Haltedraht erst über einer Kerzenflamme erwärmt wurden und dann bis zum Abkühlen in Position gehalten wurden.



Ich habe lange überlegt, welche Rüstrolle ich denn darstellen möchte bzw. welche mit dem vorhandenen Material darstellbar ist und welche bei der dargestellten, hypothetischen Begegnung auf See realistisch ist. Mit den beiliegenden Außenlasten kann man, wenn man etwas Sinn für Ästhetik hat, nur eine "cleane" Maschine darstellen. Das ist aber unrealistisch. Glücklicherweise hab ich in meinem bescheidenen Fundus zwei von den aktuellen Bausätzen der 46+20, der Sonderlackierung des MFG2 aus 2003. Da ich, wenn ich sie denn baue, eine Maschine ohne Außenlasten bauen würde, hab ich ja einen Satz Außenlasten übrig. Ich entschloss mich also für die Konfiguration mit zwei Außentanks, zwei scharfen Spargeln (Sidewinder), ECM-Pod und Chaff-Flare-Dispenser. Außerdem ersetzte ich die beiliegenden Rumpfträger durch die des neuen Bausatzes.



Hier mal ein Vergleich zwischen den beiliegenden Tanks in grau und den neuen in grün. Bei den alten stimmt quasi gar nichts. Die äußere Form, die Abmaße, der Winkel der Stabilisierungsflossen - hier 90° und im Original ca. 120° - und natürlich die Dicke dieser Bauteile. Im Original müssten auch diese ca. 20cm dick sein. Die neuen hingegen sehen sehr stimmig aus. Feine Gravuren und schön dünne Flossen. Auch die Träger sehen um Welten besser aus als die alten.



Hier ein Bild von den restlichen Außenlasten. Sidewinder mit Leitwerken aus 19er Baubohlen, irgendwelche HARM-ähnlichen Teile, ebenfalls viel zu grob gestaltet, Kormorans mit wenig Ähnlichkeit zum Original und vermutlich ein Buddy-Pod und ein Recce-Pod mit, neben wenig Originaltrue, auch noch "kleinen" Sinkstellen.



Den beiliegenden ECM-Pod zog ich dem neuen vor, da es sich um ein anderes Modell handelt. Die Bezeichnung ist mir jetzt nicht geläufig, aber die alten ECM-Pötte waren zylinderförmig und die neuen quasi doppelzylinderförmig. Bei den CFDs entschied ich mich eindeutig für die neue Ausführung, wie der Vergleich der beiden nahelegt.



Hier die angesprochenen Luftschlitze, die ich kurzerhand zuspachtelte.



Wenn die Maschine fliegt, müssen da natürlich auch Figuren ins Cockpit. Diese stellte ich aus Stecknadeln und Tamiya-Putty her und lackierte sie in den frühen Farben mit Müllabfuhr-Kombi und weißem Helm. Darüber natürlich die graue Lederjacke.

Fertig '<img'>






Lackiert hab ich mit den Farben, die ich zur Hand hatte. Das Boot bekam nach einem Preshading mit "Tire Black" von Gunze eine Schicht "Flat Earth" und darüber eine Schicht "Dark Grey", beides von Tamiya. Der Toni bekam ebenfalls ein Preshading und dann auf der Unterseite einfach "Flat White" von Gunze und oben XF-19 von Tamiya. Mir ist bekannt, dass die Unterseite eigentlich "Lichtgrau" sein müsste, aber unter Berücksichtigung des "Maßstabseffekts" und in Kombination mit dem Preshading passt das schon.
Die Nase hab ich schon gekürzt, aber sie ist immer noch viel zu lang. Die Decals waren leider ne ziemliche Katastrophe. Vielleicht lag das auch am Alter, also an dem der Decals. '<img'>

So, ich hoffe, ich konnte einen interessanten Bericht beitragen und freue mich auf Rückmeldungen.

Gruß,
Mathias




Warum liegt denn da Stroh rum?

Offline Wimpl

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Gegen den Frust
« Antwort #1 am: 20. Dezember 2015, 09:21 »
Ist doch schön geworden...

Vor allem das Bild nach "Fertig" hat was...schaut gut aus und in dem Maßstab auch nicht zu groß! Und die Idee mit dem Überflug find ich toll!

Mir gefällts...und auch Dein Bastelkeller/Raum sollte jetzt doch einer weiteren Nutzung zugeführt werden...nicht lange warten!

Es gibt so viele Modelle und die Zeit ist immer so kurz...
Greetings to NSA...have fun with my postings!!!!

Offline Schorschi

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Gegen den Frust
« Antwort #2 am: 20. Dezember 2015, 13:01 »
IMoin,

Danke für Deinen Kommentar. Freut mich, dass es Dir gefällt.

Selbstverständlich wird mein Keller weiterer Nutzung zugeführt  '<img'> . Im Bau hab ich momentan die A-7 von Revell in 48  '<img'>
Warum liegt denn da Stroh rum?