Querruder Fw 190

Begonnen von King Tiger, 04. Juli 2012, 16:23

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richthofen-69

Hallo,
vieleicht kann ich hierzu was beitragen, da ich mich ziemlich ausführlich mit der FW 190 befasst hab.

Den Flieger hab ich schon in RC aus Holz nach original Unterlagen nachgebaut.

Die Querruder selber sind natürlich oben und unten gleich lang.
Ich weiß aber was du meinst, es ist in der Tat so, das die Tragflächen oben über die Ruder ragen!

Die Modellhersteller, Tamigawarevellhaseeduardusw.haben das völlig richtig gemacht.
Die Ruder gehen nämlich noch weiter nach innen als sie den Dreh- u. Angelpunkt haben.
Man erkennt es an den unteren Tragflächen.
Da sind so kleine Rechtecke mit Schrauben angedeutet.
Das waren in Wirklichkeit die Scharniere.
An dieser Stelle waren die Querruder eingeschnitten/ bzw. waren die Scharnierblöcke untergebracht.
Ich vermute den Grund wegen des Masseausgleiches der Anströmung.

Die 109er haben ja so schöne Gewichtstropfen unter den Flächen.
Die FW hat das nicht, bzw. braucht das nicht.
Wahrscheinlich wegen diesem Anlenkpunkt!

Fortschritt halt
 http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/37.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':D'>
Im Bau: 1:1 Manta A GT/E Black Magic

King Tiger

Hallo Richthofen,
vielen dank für die Auflösung des Rätsels.
Also sond die Ruder Traglächenseitig sozusagen einfach aerodynamisch verkleidet. und die Oberere Verkleidung auf dem Ruder könnte ich mir einfach dadurch erklären, dass die Luftströmung auf der Tragfläche laminar bleibt

Grüße
Oli
Man klettert, schaut, steigt ab.
Man schaut nicht länger
– aber man halt gesehen

richthofen-69

Im Prinzip könnte man das denke ich schon sagen.
Es ist schwer zu verstehen, das die Ruder an der oberen Tragflächenseite vorbeigeht.
Aber es geht.
Wie schon erwähnt hatte ich das vor Jahrzehnten mal in 1:6 nachgebaut.
Die Ruderscharniere haben ihre Aufnahmen in diesen rechteckigen Blöcken unter der Fläche.

Ich glaub im Jens Nissen Buch : FW 190 im Detail ist das besser zu sehen.
Das Buch hab ich aber leider nicht mehr.
Im Bau: 1:1 Manta A GT/E Black Magic

King Tiger

Moin,
hängen denn die Ruder nur an den Aufhängungen mit den Blöcken?
Oder gibt es noch Drehzapfen?
Wenn dem so wäre könnte ich mir vorstellen dass dieser über der liene der beschläge liegt und die mechanik selbst auf die blöcke drückt und damit das ruder an der kante vorbei schiebt!

Ich hoffe es war zu verstehen  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/tret" border="0" valign="absmiddle" alt='tret'>  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/3.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':3:'>

Grüße
Oli
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King Tiger

Dacht ich's mir doch, danke für die Erlauterung und die seite...
also wenn ich das richtig sehe hängen die Querruder an den Blöcken und sind separat angesteuert, dort wo die durchführung am Querruder zur Zelle hin ist. So ist das also... interessante Sache...
Doch nix mit Drehzapfen und so.... Aber so ählich http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/16.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':16:'>
So erklärt sich das auch wie das mit dem Winkel der Tragflächenbeplankung möglich ist, was du erwähnt hast...
Hatten die eigentlich schon hydraulische Ansteuerung?

Grüße
Oli
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richthofen-69

Das kann ich noch nicht genau sagen.
Das Fahrwerk war  elektrisch gesteuert. (Elektromotor)
Bei den Klappen könnte das ähnlich sein.
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King Tiger

Gleich noch eine frage hinterher,
Wo gehört das Pitot Rohr hin?
Habe schon die Möglichkeit gefunden, dass es an der Flächenspitze oder in der Mitte der Fläche, beim MG sitzt

Grüße
Oli
Man klettert, schaut, steigt ab.
Man schaut nicht länger
– aber man halt gesehen


Schorschi

Moin moin,

vielleicht kann ich etwas Licht ins Dunkel bringen. http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/38.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':38:'> Die "unterschiedlich langen" Ober- und Unterseiten kommen meiner Meinung nach durch die Art der Querruderdifferenzierung, die hier zur Anwendung kommt. Um den Effekt des negativen Wendemoments möglichst klein zu halten sind die Querruder etwas oberhalb der Mitte angeschlagen, damit bei dem nach oben ausschlagenden gleichzeitig die Vorderkante unten aus der Fläche austritt, um den Widerstand zu erhöhen. Möglicherweise ist dieses am Modell ein wenig übertrieben dargestellt, aber nicht doll. Auf diesen Bildern kann man es einigermaßen erkennen.


http://www.ipmsstockholm.org/magazine/2004/10/images/detail_fw190a8_40.jpg" border="0">http://www.ipmsstockholm.org/magazine/2004/10/images/detail_fw190a8_28.jpg" border="0">

Grüße aus Hamburg,
Schorschi
Warum liegt denn da Stroh rum?

King Tiger

Hallo Schorschi,
Hallo Richthofen

Schorschi, meinst du also damit dass die Ruder einen aerodynamsichen ausgleich besitzen...?!
Das würde sich auch mit dem decken was Richthofen sagte...

Zitat
An dieser Stelle waren die Querruder eingeschnitten/ bzw. waren die Scharnierblöcke untergebracht.
Ich vermute den Grund wegen des Masseausgleiches der Anströmung.

Die 109er haben ja so schöne Gewichtstropfen unter den Flächen.
Die FW hat das nicht, bzw. braucht das nicht.
Wahrscheinlich wegen diesem Anlenkpunkt!


An Richthofen:
Also irgendwie, entweder bin ich blind oder ich weiss auch nicht, aber vom Pitot habe ich nix gelesen!

Grüße
Oli
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Man schaut nicht länger
– aber man halt gesehen

Schorschi

Nun, ein direkter "aerodynamischer Ausgleich" ist das nicht. Darunter versteht man einen Ausgleich der Ruderkraft, also sozusagen eine Unterstützung - es soll halt leichter gehen. Das findet man Bspw. am Höhenruder. Das sog. "Ausgleichshorn" tritt entgegengesetzt der Auslenkung aus, und reduziert somit die benötigte Kraft.
Beim Querruder ist der Sinn und Zweck aber ein anderer. Wie ich bereits schrieb, soll damit das negative Wendemoment reduziert werden. Zur Erklärung: Das nach unten ausschlagende Querruder erhöht die Wölbung, und damit den Auftrieb >> die Tragfläche geht nach oben. Gleichzeitig erhöht sich allerdings auch der Wuderstand an der Stelle. Das hat zur Folge, dass sich das Flugzeug um die Hochachse aus der Kurve rausdreht, denn das nach oben ausschlagende Querruder "verschwindet" sozusagen hinter der Wölbung des (asymetrischen) Traglügelprofils, und wirkt somit nicht widerstandserhöhend. Deshalb fährt jetzt hier eine Kante unten aus der Fläche raus, um hier auch den Widerstand zu erhöhen. Alles klar?

Gruß,
Schorschi
Warum liegt denn da Stroh rum?

King Tiger

Moin schorschi,
jop alles klar...
lang lang ist's her, dass ich das mal lernte  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/16.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':16:'>
hehe kann ja mal passieren dass man sowas vergisst  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/19.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':19:'>  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/32.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':32:'>

Danke dir für deine Erläuterungen und deine Erklärungen  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/wink" border="0" valign="absmiddle" alt=':wink'>

Grüße
Oli
Man klettert, schaut, steigt ab.
Man schaut nicht länger
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Schorschi

Zum Thema Pitot hab ich auch was gefunden. Gemäß http://www.ipmsstockholm.org/magazine/2004/11/stuff_eng_fw190_01.htm" target="_blank">dieser Quelle ist ab der A8 das Pitot-Rohr an der Flächenspitze montiert. Zu lesen ist das im vierten Absatz zur A8.

Gruß,
Schorschi
Warum liegt denn da Stroh rum?

richthofen-69

Ehm, im Grunde, was ich mit anderen Worten schon erläuterte.
Bei der 109 war dies in Form von den Gewichten in Tropfenform.




Im Bau: 1:1 Manta A GT/E Black Magic