Mehltau bei Klarlack

Begonnen von Heildiener, 09. Februar 2025, 20:16

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Heildiener

Hallo Gemeinde,

heute muss ich mich mal wieder mit der Bitte um Rat und Hilfe an euch wenden.
Schon mehrmals hat sich bei mir nach der Lackierung mit Seidenmatt-Lack danach eine Art "Mehltau" gebildet. Ganz so, als wäre es ein washing, vor allen Dingen in Ecken und Vertiefungen. Und zwar bei verschiedenen Lacken, insbesondere bei Ak Interactive und VMS, beides Lacke, die ja eigentlich hochgelobt und empfohlen werden. Also scheint der Fehler eher bei mir zu liegen. Aber was kann ich tun? Ich verdünne alle Lacke immer mit dem Airbrush-Thinner des jeweiligen Herstellers, mach ich da vielleicht zuviel oder zu wenig? Wer bitte kann mir helfen?
Der einzige Hersteller, bei dem dieses Phänomen nicht auftritt, ist Tamiya. Aber ansonsten bin ich mit den beiden anderen sehr zufrieden und würde sie gerne weiter nutzen.
Weiß jemand wo das Problem liegt?
Schon mal vielen Dank &

Horrido!
Werner

Enigma

Guten Morgen Heildiener

Mit wieviel Druck sprühst du den Lack auf die Modelle?

Enigma :biggrin:
-

Nornagest

#2
Hallo,

das Problem kenne ich vom Mattlack. Es setzt sich weiß in Fugen und Spalten ab. Also überall dort, wo sich der Lack sammeln kann. Wenn du nochmal darüber sprühst, verschwindet er und ist alles getrocknet, dann es wieder da. Aber Klarlack.... :3:
Beim Mattlack lag es daran, dass ich nicht lange genug gerührt habe. Das weiße Zeug klumpte dann aus.
Ups seidenmatt. Dann passt ja meine Vermutung.
Abhilfe habe ich mir mit einem elektrischen Quirl zum Milch aufschäumen geschaffen. Vorne den Wendeldraht abgeschnitten. Unten aber einen ein kleines gerades Stück gelassen.  Aber Vorsicht, es kann spritzen.

Gruß
Achim
Ein paar Modelle wollt ich bauen. jetzt bin ich damit soweit im Rückstand, das ich wohl ewig klebe.

Heildiener

Hallo Freunde,

@Achim: Nicht lange und ausgiebig gerührt; daran kann es sehr gut gelegen haben. Ich werde in Zukunft mal mehr darauf achten. Ich hab ja schon vermutet, dass der Fehler bei mir liegt. Danke für den Tipp, vielleicht probiere ich das auch mal mit dem kastrierten Milchaufschäumer.

@Enigma: ich spritze eigentlich alles mit 2 bar/ 30 PSI, eher etwas weniger. Für kleine Detaillackierungen oder Tarnungen vielleicht sogar noch etwas weniger. Ob es auch daran liegt?

Euch beiden vielen Dank für die schnelle Hilfe, damit kann ich erstmal arbeiten.

Horrido!
Werner

Enigma

#4
Servus Heildiener

2 Bar sind zuviel. Ganz gleich von welchem Hersteller der Klarlack/Mattlack/seidenmatte Lack bzw die Farbe ist. Ein Bekannter von mir sprühte auch Klarlack mit 2 Bar, dann kamen auch bei ihm diese weißen Rückstände. Reduziere den Druck auf 0,8 Bar bis höchstens 1,2 Bar. Ich selbst  sprühe nur mit 0,8 Bar. Daß du diese Lacke vorher ordentlich verrührst davon gehe ich aus. Es kann auch eine Mischung an zuviel Druck und etwas zu wenig verrühren liegen und schon ist der Schaden angerichtet!

Hoffe es hilft! Laß es uns bitte wissen ob wir helfen konnten.

Enigma  :biggrin:
-

Heildiener

Ich werde mal mit beidem rumexperimentieren. Den Druck reduzieren und gründlicher aufmischen. Mal sehen was den Unterschied macht. Vielleicht beides.
Nach mehreren verschiedenen Tests werde ich dann hier berichten.

Rambazanella

Kenne ich nur zu gut.
Abhilfe schafft bei mir das experimentieren mit dem richtigen Verdünnungsverhältnis und dem schon erwähnten Aufschütteln des Lacks und dem letztendlich zu allem passenden Druck.

Horrido!

Harald D.

Diese Problem hatte ich auch. Und zwar im Prinzip mit allen Herstellern.

Abhilfe. Die Mattierer und Klarlacke müssen um ein Vielfaches mehr als normale Farben verdünnt werden (Macht man das nicht, gibt es u.U. schon Probleme mit dem brushen).

Passt die Verdünnung zuerst an einem Probestück versuchen und zwar in ca. 15 cm Abstand und nur dünne Schichten sprühen. Lieber 4 oder 5 mal drüber als 1 x mal und am Ende hat man Edelschimmel auf dem Modell.

Meine besten Klarlacke und Mattierer aind die von ALCLAD. Die kann man im Prinzip direkt nach dem Aufrühren/Schütteln direkt aus der Flasche versprühen.
Aber auch hier gilt mehrere Schichten, statt einer. Das Problem mit ALCLAD ist halt nur, dass man dann kein Washing mit Ölfarben oder Enamels machen kann, weil diese den Lack ALCLAD Lack anlösen.

Mein Tipp und das verwende ich jetzt schon seit längerer Zeit und bin sehr zufrieden damit: Micro Flat

Das Zeug kann man beliebig mit Wasser verdünnen, ist sehr ergiebig und bekommt man im Zweifelsfall auch wieder runter.
Merke: Auch hier sehr sparsam in mehreren Schichten anlegen.

Ps.: Den Luftdruck halte ich nur in sofern für problematisch, wenn er zu hoch eingestellt ist. Dann trocknet die Mattierung nämlich schon im Luftstrom und es kommt ebenfalls zu Edelschimmel auf dem Modell.
Grüße von Harald

Heildiener

Hallo Gemeinde,

habe jetzt ein paar Versuche an einem Schrottmodell gemacht. Als erstes habe ich mal alle eure Tipps zusammen angewendet:
1. Deutlich mehr Verdünner zum Seidenlack dazugegeben, sogar etwas mehr als die Hälfte Verdünner. (Da war ich bisher wesentlich sparsamer.)
2. Das Gemisch wirklich ausgiebigst aufgerührt. (Bis ich fast schon einen lahmen Arm hatte. Der Milchaufschäumer ist aber schon bestellt.)
3. Den Druck für die Spritzpistole auf 1,5 bar reduziert. Und
4. Alles in dünnen, aber dafür mehreren Schichten aufgetragen.
Und siehe da: Eine gleichmäßige, wunderschön seidenmatte Lackschicht ohne auch nur einen Hauch von Mehltau. So wie es sein soll, und so werde ich es jetzt weiter machen.
Euch allen, die ihr mir mit euren Tipps geholfen habt, nochmal Danke. Dafür liebe ich dieses Forum.

Horrido!
Werner

P.S.: Wen es interssiert: Der Seidenmattlack meiner Wahl war diesmal von VMS